Sollten Autobahnen in Deutschland Geschwindigkeitsbegrenzungen haben?

12 Antworten

Nö, ein generelles Tempolimt brauchen wir nicht! Auch wenn ich persönlich meist nur mit 130 -160 km/h unterwegs bin - aber vor allem vorausschauend - denn auch dabei muss ich nur selten bremsen!

Und nicht das hohe Tempo macht die Gefahr aus, sondern rüchtsichtslose Spurwechsler die mal einfach so mit ihren 100 -110 km/h auf die linke Spur wechseln - egal was da von hinten kommt... Denken die, etwa: "Wenn der mir hinten reinknallt ist er eh Schuld."?

Leider falsch gedacht! Wird ein böses Erwachen für sie - wenn sie wieder erwachen -wenn nicht, sollten wir evtl. auch mal in ihren Grabstein meißeln: "Ich dachte ich hatte Vorfahrt"...

Das die Drängler, bzw. dicht Auffahrer, die allerschlimmsten sind, steht außer Frage.

Die aber haben bei mir keine Chance - ich beende meine Überholmanöver natürlich und nutze da auch den 20 Sek. Abstand zum nächsten LKW auch voll aus (natürlich ohne denen vorher vor die Nase zu fahren)!

Anders geht aber auch: ich am Überholen - von hinten kommt einer angebürstet - hält hinter mir aber den Sicherheitsabstand ein - dann verzichte ich gern auf meinen 20 Sek. Abstand und mache ihm gern Platz (miteinander eben).

Am schlimmsten aber sind die, die mit ihren 100-110 km/h über die Autobahn gondeln und dieses Tempo dann auch in der nächsten Baustelle bei max. erlaubten 80 km/h beibehalten!!

Was soll ein Tempolimit von 300km/h bringen?

Wenn gewisse Leute nicht so ideologisch an den 130km/h kleben würden, hätten wir sicher schon längst z. B. eben ein Tempolimit von 160km/h.

Fallt nicht auf verbreitete Fake-News wie https://www.welt.de/motor/news/article246631858/Bei-130-km-h-ist-meistens-Schluss-Grafik-Tempolimits-auf-europaeischen-Autobahnen.html rein!

Weil in einigen Ländern gibt's Abschnitte mit höherem Tempolimit als das allg., so wie es in D z. T. sogar 70km/h innerorts gibt: https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/tempolimit-autobahn-italien-tschechien-150-kmh-anhebung/

Spätestens wenn sich E-Autos immer mehr durchgesetzt haben und es immer mehr Zwangs-Sicherheitssysteme im Auto gibt, dürfte man wirklich kein Tempolimit mehr brauchen, auch wg. immer CO2-freieren Strom, gerade durch die immer verbreiteteren (Zwangs-)Solaranlagen. Gerade die günstigeren E-Autos haben weniger Reichweite und man merkt den Reichweiten-Unterschied je nach Geschwindigkeit viel deutlicher. Zumal E-Autos auch viel langsamer "tanken" (viele können nicht daheim laden).

Außerdem haben viele Leute offenbar keine Ahnung, dass E-Autos um die versprochene HPC-Ladeleistung zu erbringen (inkl. bei Leuten die daheim und beim Einkaufen nicht (genug) laden können) viel Energie direkt im Akku verheizt werden muss, selbst wenn man länger 130km/h gefahren ist. Oft erst bei 150km/h muss der Akku nicht mehr so stark vorgeheizt werden. D.h. das mit der Energieersparnis stimmt bei E-Auto oft nicht, die ja unsere Regierung viel mehr auf den Straßen sehen will. Quelle: https://youtu.be/LJNghuOVFSc?t=928

Und zu den Zeiten wo am meisten Verkehr ist, kann man eh kaum >130km/h fahren, also hätte ein Tempolimit von 130km/h kaum Auswirkungen, wäre also sinnloser Populismus.

Deutschland steht auch bei den Unfällen pro gefahrenen km recht gut da. Bzw. noch niemand konnte mir eine Statistik präsentieren, bei wievielen der Unfälle jmd. mit >130km/h beteiligt war.

Selbst wenn man nur 130km/h fährt, muss man oft wg. Idioten stark bremsen, die rücksichtlos die Spur wechseln inkl. viel zu später Ankündigung und versuchen nicht mal ihre Geschwindigkeit auf 130km/h zu erhöhen :-(

Das angeblich im Ausland entspanntere Fahren kommt mehr davon, dass die Leute sich stärker ans Rechtsfahrgebot halten und überholen lassen. Wenn ich in CH bin, haben die Linksspurpenner meist dt. Kennzeichen, während ich auch zu der Fraktion gehöre, die sich einigermaßen ans Rechtsfahrgebot hält.

notting

Woher ich das weiß:Hobby

Schon längst überfällig. Generelles Tempolimit auf AB von 130 km/h.

In jedem europäischen Land klappt es mit dem generellen Tempolimit, nur in Deutschland wohl nicht.

  • weniger Raser
  • weniger Schadstoffausstoß
  • weniger schwere Unfälle
  • evtl. weniger Staus

dazu vermehrt Verkehrskontrollen, spült dann sicher ordentlich Geld in die Staatskassen und damit die Straßen sanieren.

Aber nein, das geht ja nicht, man diskriminiert dann ja die armen Raser.


WeiSte  30.06.2024, 16:58
weniger schwere Unfälle

"Weniger" mag zutreffen, denn schon bei einem Unfall weniger wäre das der Fall; ist aber ein relativer Begriff.

Nach über 34 Jahren Dienst bei der Autobahnpolizei kann ich dir sagen, dass hier der mit Abstand geringste Teil der Unfälle auf sehr hohe Geschwindigkeiten zurückzuführen sind.

Die Masse sind Auffahrunfälle im Stau, Unfälle beim Spurwechsel und Abkommen von der Fahrbahn in Kurven bei Nässe in Auf- und Abfahrten. Geschwindigkeiten von über 130 km/h spielen hier keine Rolle.

Auch die Hauptunfallursache bei tödlichen Verkehrsunfällen sind stattdessen Fußgänger (die sich z.B. nach Panne oder Unfall außerhalb ihres Fahrzeuges befinden und erfasst werden), Unfälle von LKW und gestützte Motorradfahrer, diese auf der Autobahn aber meist durch Fahrfehler oder weil sie übersehen wurden und selbst die nur selten durch Raserei.

Und die Tatsache, dass in vielen Fällen "nicht angepasste Geschwindigkeit" als Unfallursache angenommen wird - ein Argument, das ja gerne benutzt wird - hat damit nichts zu tun. Die wird nämlich erstens fast immer gewählt, wenn einem "nichts anderes einfällt", oder wenn man nichts anderes nachweisen kann, zum Beispiel Handybenutzung, weil die Eingabe im Computer nun mal eine Ursache verlangt und pauschal "Unachtsamkeit" als Ursache hier tatsächlich nicht existiert. Und zweitens liegt sie auch dann vor, wenn jemand bei Regen mit 110 km/h durch Aquaplaning ins Schleudern geriet oder bei Glatteis in der Ausfahrt mit 40 km/h gegen die Leitplanke gerutscht ist.

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Wüsste nicht was es groß nutzen würde, also welchen tatsächlichen Mehrwert man davon hat wenn es künftig auf 130km/h limitiert ist.

Die für gewöhnlich erwählten Argumente des verringerten Schadstoffausstoßes oder der niedrigeren Unfallwahrscheinlichkeit reichen mir persönlich einfach nicht. Die höheren Schadstoffe sind natürlich rein aus der Logik durch mehr verbrannten Kraftstoff schlüssig, aber dass macht keinen sonderlich großen Unterschied als das man dies als sinnvolles Argument nutzen könnte.

Die Unfallgefahr... Kann ich so irgendwie nicht nachempfinden. Ich fahre viel auf Autobahnen und ich habe den ein oder anderen Unfall schon mit eigenen Augen sehen müssen, dabei war aber nie ein "Raser" beteiligt.

Keine Frage, höhere Geschwindigkeiten stellen ein höheres Unfallrisiko dar, aber die eigentliche Gefahr geht von jenen aus die unaufmerksam unterwegs sind und das sind für gewöhnlich jene die stupide dahin fahren.

Ich kann einfach kein Argument nachvollziehen welches ein Tempolimit sinnvoll begründen könnte, es sind einfach immer die selben. Wir haben trotz Tempolimit mit die sichersten Autobahnen, alleine das sticht m.E. das Argument der höheren Sicherheit aus. Natürlich kann man es so begründen, man könne die Sicherheit damit weiter erhöhen, aber ist der Sicherheit damit tatsächlich geholfen, wenn die Aufmerksamkeit der Fahrer weiter sinkt?

Gibt es sinnvolle Argumente für ein Tempolimit werde ich diese unterstützen, solange es aber immer dabei bleibt, man könne den Schadstoffausstoß reduzieren und die Sicherheit erhöhen, solange sehe ich keinen gerechtfertigten Grund für ein Tempolimit.

Man kann mich gerne mit sinnvollen Argumenten umstimmen, aber bisher habe ich keine erhalten. Wenn wir über Verbote und Einschränkungen reden braucht es m.E. sehr gute Argumente die das begründen können. Einfach nur mal aus der Lust und Laune heraus irgendwelche Verbote aufzustellen braucht es nicht.

Haben sie ja schon überall dort, wo es notwendig ist.

"Kein Tempolimit" bedeutet ja auch nicht zwangsläufig 200 + x km/h.

Wer 140 fährt, fährt auch schon schneller als jedes in Deutschland vorhandene Tempolimit erlaubt und auf leeren Autobahnen sind Geschwindigkeiten zwischen 140 und 160 km/h ja eine sehr angenehme Reisegeschwindigkeit und haben mit Rasen überhaupt nichts zu tun.

Bei der ganzen Diskussion wird häufig außerdem vergessen, dass die Zahlen 100, 120 oder 130, die da oft im Gespräch sind, schon aus den 1970er Jahren stammen, also aus einer Zeit, als noch kaum ein Auto überhaupt 200 km/h erreicht hat, schon bei 100 km/h einen Bremsweg von 120 Metern hatte und der Durchschnittsverbrauch eines Mittelklassewagen auch bei moderaten Geschwindigkeiten noch bei 13 Litern/100 km lag. Super verbleit und ohne Kat, natürlich.

200 km/h schafft aber heute jeder Kompaktwagen und 13 Liter säuft zum Beispiel mein Auto nichtmal bei Dauervollgas, Tempo 230.

Würden wir also heute mal über ein Tempolimit von, sagen wir mal, zeitgemäßeren und eher der heutigen Technik entsprechenden 160 km/h nachdenken, wäre sicher auch die Akzeptanz höher.

Die absolut erreichbare Höchstgeschwindigkeit, bzw. Geschwindigkeiten von über 200 km/h spielen heute ohnehin eine immer geringere Rolle. Fast alle E-Autos sind zum Beispiel sowieso schon weit vorher elektrisch abgeregelt, als es die Motorleistung hergeben würde.

Gegen ein tendenziell geringeres zulässiges Maximaltempo hätten also sicher die meisten Leute gar nichts.

Aber mit Forderungen nach 130 oder sogar nur 100 km/h vergrault man natürlich die Leute, mit der Folge, dass so was dann eben keine Akzeptanz findet und gar kein allgemeines Tempolimit kommt.