Rennradfahrer behindern den Verkehr?
hallo
ich will hier mal eine diskusion einleiten. ich selber fahre sehr gerne MTB, in den Bergen, in der Natur etc. ich fahre auch selber mit dem fahrad auf die arbeit, in einer stadt, gehe dort aber großen straßen aus dem weg.
wenn ich dann allerdings rennradfahrer auf zb Bundesstrasen fahren sehe während neben an ein radweg ist, frag ich mich schon was in den leuten vorgeht? hauptsache keine sekunde zu langsam? der Puls darf nicht runter?....
mich würde es sowieso ankotzen andauernd autos um mich herum zu haben, abgase einzuatmen und einer enormen gefahr ausgesetzt zu sein, von natur ist da keine rede.
rennradfahrer behindern und gefährden meiner meinung nach den Verkehr indem sie durch ihre fahrweise zu teilweise knappen und unübersichtlichen überholmanövern drängen.
was haltet ihr von rennradfahrern auf stark befahrenen straßen? vor allem wenn der radweg daneben nicht verwendet wird? und was sagt ihr rennradfahrer dazu, warum verwendet ihr nicht die radwege, so wie es auch gesetzlich vorgeschrieben ist?
viele grüße
9 Antworten
Ich wohne im Harz und habe somit sehr oft Radfahrer vor mir (als Autofahrer).
Ich kriege immer das Kotzen, wenn ein benutzungspflichtiger Radweg vorhanden ist, aber die Damen und Herren meinen trotzdem, auch nebeneinander, mitten auf der Straße fahren zu müssen. Tatsächlich ist eben genanntes Clientel zu 98 % Rennradfahrende.
Ansonsten habe ich absolut nichts gegen Radfahrer, wenn sie sich genau wie alle anderen auch an die Regeln halten.
Gruppen ab 15 gelten wie ein Fahrzeug. Könnte also genauso ein Lkw sein. Wenn der Radweg den Zweck nicht erfüllt muß er nicht benutzt werden. Und Rennradfahrer sind auf dem Radweg eine größere Gefahr als auf der Straße.
Wären die Radwege alle entsprechend gut ausgebaut, würden keine Rennradfahrer oder andere Radfahrer auf den Straßen fahren.
Die Radfahrer sind also nicht die Wurzel eines Problems.
Warst du mal in den Niederlanden oder Dänemark unterwegs? Dort gibt's entsprechende fahrradgerechte Wege, und auch Verkehrsregeln.
Deutschland ist ein Witz dagegen.
Und was bringt der frisch asphaltierte Weg, wenn er eben nur ein Bruchteil der Strecke ist, auf die man fahren will?
Ich gebe jedem (frisch asphaltierten) Radweg eine Chance. Wenn dieser aber keinen ausreichenden Unterbau hat, um mein Rad und meine Gesundheit nicht zu verschleißen, war es die letzte Chance. In unserem Landkreis gibt es genau 1.700 m Radweg, die nicht bereits mit dem Trekkingrad eine einzige Zumutung sind.
Was ist den bitte ein "ausreichender Unterbau"? Frischer Asphalt ist glatt wie ein Babyhintern, was juckt es dich ob darunter 5 cm festgewalzter Splitt sind oder was anderes?
Wenn dieser aber keinen ausreichenden Unterbau hat, um mein Rad und meine Gesundheit nicht zu verschleißen, war es die letzte Chance.
Und auf der Straße zu fahren und drauf zu hoffen dass man von keinem Kfz erfasst wird, ist gesünder oder was?
Unangenehm hin oder her, auch ein grob geschotterter Feldweg ist in meinen Augen weitaus gesünder als eine Landstraße.
Je nach Unterbau ist der glatte Asphalt nicht nur glatt, sondern auch eben. Oder eben nicht. Ein schlechter Unterbau bricht schon, wenn sie den Asphalt einwalzen, über den ersten und alle weiteren Winter noch mehr.
Wie viele Radkilometer werden in Deutschland jedes Jahr gefahren und wie viele Unfälle zwischen Kraftfahrzeugen und Radfahrern gibt es? Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern, Inlineskatern, Hundeleinen, Rollern, ... darfst ja nicht zählen. Und Autofahrer sind ausschließlich dazu ins Auto gestiegen, endlich mal wieder einen Radfahrer abzuschießen?
Einen grob geschotterten Feldweg kann man nur mit Geschossen fahren, die man schwerlich noch als Fahrrad bezeichnen kann.
Wie viele Radkilometer werden in Deutschland jedes Jahr gefahren und wie viele Unfälle zwischen Kraftfahrzeugen und Radfahrern gibt es?
Zahlen? Keine Ahnung. Mir reicht, dass ich Bilder im Kopf habe, wie das Ergebnis aussehen kann. Es prägt, wenn man mehrfach Menschen ins Krankenhaus fährt, z.T. ungewiss in welchem Zustand sie dieses wieder verlassen, und sich jedes Mal zu denken "wenn ich da gefahren wäre, läge ich jetzt hier".
Und Autofahrer sind ausschließlich dazu ins Auto gestiegen, endlich mal wieder einen Radfahrer abzuschießen?
Natürlich nicht.
Wenn aber jemand bei Gegenverkehr oder in der Kurve überholt, nimmt er in meinen Augen bewusst in Kauf dass er mich umbringt, wenn es nicht passt. Er entscheidet sich ja bewusst für den Überholvorgang, nachdem er die Verkehrssituation gesehen und bewertet hat.
Einen grob geschotterten Feldweg kann man nur mit Geschossen fahren, die man schwerlich noch als Fahrrad bezeichnen kann.
Dein Tellerrand, was ein Fahrrad ist, scheint extrem klein zu sein.
Nur zur Erinnerung: Auch das hier ist ein Fahrrad. Brauchst du aber nicht. Mit diesem Fahrrad ist nun wirklich jeder LKW- taugliche Schotterweg befahrbar. Wenn man genug Fahrkönnen besitzt, um auf dem Sattel zu sitzen und den Lenker festzuhalten.
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Was machst du eigentlich, wenn schon die Landstraße mal nicht perfekt glatt asphaltiert ist? Offenbar mit deinem Fahrkönnen nicht befahrbar? Drehst du um?
also ich hab ein s duro fullseven lt 6.0, das teil ist 5 jahre alt und einfach ein sehr gutes, nicht übertriebenes bike. damit kann ich alles fahren. 30° steigung auf schotter zur bergstation alpspitzbahn an der zugspitze oder mit 70 kmh irgendwelche straßen lang, feldwege, wurzeltrails, .... sogar - schlecht ausgebaute fahradwege mit kleinen dullen drinnen - :O
Gefährder sind nur die Autofahrer, die zu knapp und unübersichtlich überholen.
gefährder sind leute die an stark befahrenen bergpässen oder unübersichtlichen kurven meinen sie müssen da rad fahren. was ist so toll darann umringt von schnellen großen lauten autos, eingenebelt von abgasen, im wissen dass mich gerade jeder autofahrer hasst, in mit der ständigen gefahr überfahren zu werden fahrad zu fahren?
wenn ich mit dem rennrad nen kurvigen bergpass hochfahre, gerade hinter einer kurve bin in der mich ein auto hinter mir nicht sehen kann, das auto nicht denk dass es leute gibt die freiwillig dort hoch fahren, und der autofahrer dann extrem abbremsen oder ausweichen muss damit er den radler nicht überfährt ist definitiv der radler schuld da er nunmal viel zu langsam in unübersichtlichen straßen unterwegs ist weil er meint er muss in solchen umgebungen seinen sport, auf einer straße welcher kein sportplatz ist, ausüben muss. schuldumkehr ist praktisch wenn man selber beide parteien kennt, denn dann kann mann mit hoher sicherheit richtig liegen mit seiner argumentation
Gefährder ist das Straßenbauamt, das die Autos zwingt, näher als 1,50 Meter vorbei zu fahren, weil die Alternative wäre, hinterherzutuckern.
Die Straßenbreite? Die weißen Linien, die einfach ein Stück der Fahrbahn abtrennen, weil man so Radwege abrechnen kann?
Ich meine, wer zwingt dich Verkehrsregeln zu ignorieren? Wenn du nicht gefahrlos überholen kannst, hast du es bleiben zu lassen.
Aus dir spricht das wahrhaftige Leben. Vermutlich bist du Fußgänger.
Nein, fast nur entspannter Autofahrer, der kein Problem damit hat, auch mal paar hundert Meter 20 zu fahren.
Ja, das frage ich mich auch. Mein Selbsterhaltungstrieb macht es auch nicht mit, auf der Landstraße zu fahren wo tonnenschwere Geschosse mit 120 km/h angeschossen kommen und einen im Zweifel auch dann überholen, wenn Gegenverkehr kommt. Eben deshalb fahre ich kein Rennrad, sondern bin so eingerichtet (Reifenbreite, Tourplanung...) dass ich stattdessen lieber den geschotterten Wirtschaftsweg mitten durch den Wald nehme.
Ich habe auch schon als Rettungsdienstler einige Radfahrer gerettet, die von Autofahrern von der Straße gekegelt wurden. Das sind absolut keine angenehmen Erinnerungen, wenn man dann selbst wieder auf dem Fahrrad sitzt!
Aber Rennradfahrer sind ein recht traditionalistisches und auf Leistungsdaten orientiertes Völkchen.
Für manche ist es einfach so, dass der Rennradsport schon immer auf der Straße stattgefunden hat, also findet er auch jetzt auf der Straße statt. Und man hat die Tour auch schon immer nach Ortsnamen und Straßen-Nummern geplant, ggf. für eine 250 km Tour nur 5 Städte auswendig gelernt durch die man kommen wollte, und folgt jetzt einfach den Straßenschildern (wie gut kennst du die Rad- und Feldwege, die 100 km Luftlinie von deinem Wohnort entfernt sind?). Hat man schon vor 50 Jahren so gemacht, also muss man es auch heute so machen. Ja, natürlich hat man am Lenker einen 300 € Fahrradcomputer, der auch eine Navigationsfunktion hätte...
Andere wollen soundsoviele Kilometer schaffen (vor allem: Mehr als der andere) oder eine gegebene Strecke auf Zeit... und da ist es tatsächlich ein arger Leistungskiller, wenn z.B. der Radweg mal 500 m links und mal 500 m rechts der Straße verläuft, und bei jedem Seitenwechsel muss man anhalten und warten bis mal eine Lücke zwischen den Autos ist. Mit dem ständigen Anhalten und Beschleunigen brauchst du dann für die gleiche Strecke doppelt so lange und hast dich mehr verausgabt, als wenn du einfach mit konstantem Tempo durchgefahren wärst. Hab' ich selbst auch keinen Bock drauf, aber ich nehm's halt in Kauf und lass mich auslachen dass ich nicht mehr Kilometer schaffe.
Innerörtliche Radwege sind oft auch wegen Kurvenradien, unübersichtlichen Abzweigungen o.ä. nicht mit den 30-35 km/h fahrbar, die man als Rennradler eben normal findet. Aber du wirst als Radfahrer ja sogar in der 30er Zone überholt, wenn du 35 km/h auf dem Tacho stehen hast... aus Prinzip, so hat man den Eindruck.
rennradfahrer behindern und gefährden meiner meinung nach den Verkehr indem sie durch ihre fahrweise zu teilweise knappen und unübersichtlichen überholmanövern drängen.
Nein, das ist eine Täter-Opfer-Umkehr.
Nur weil ein langsames Fahrzeug vor dir ist, zwingt dich keiner zu einem unsicheren Überholmanöver. Keiner zwingt dich, zu überholen obwohl du nicht siehst ob Gegenverkehr kommt. Keiner zwingt dich, dich irgendwie so knapp zwischen Gegenverkehr und langsamem Fahrzeug durchzuquetschen, dass es reine Glückssache ist ob es knallt.
Du hättest auch die Option, einfach so lange dahinter zu bleiben bis du sicher überholen kannst. Es ist deine freie Entscheidung, dies nicht zu tun und zu überholen, obwohl das nicht sicher ist.
Und ja, ich gehe ganz stark davon aus, dass Autofahrer genug Grütze im Schädel haben, um intellektuell zu erfassen dass man manchmal eben nicht schneller fahren kann, als man gerade fährt. Und wenn das 30 km/h auf der Landstraße sind, sind das eben 30 km/h auf der Landstraße. Die, die das nicht akzeptieren, wollen es nicht akzeptieren. Und wenn die Konsequenz dieses Unwillens blöd ist, muss man halt irgendeinen Schuldigen suchen, wie den Radfahrer der ein Gewehr auf einen richtet "überhole jetzt oder ich schieße".
was haltet ihr von rennradfahrern auf stark befahrenen straßen? vor allem wenn der radweg daneben nicht verwendet wird?
Was Autofahrer bei diesem Thema regelmäßig ignorieren:
- Radfahrer dürfen auf der Straße fahren, wenn es nicht lokal verboten ist. Ja, sie sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer.
- Es ist bei Weitem nicht jeder Weg, der neben der Straße verläuft, ein benutzungspflichtiger Radweg.
Wie gesagt, angesichts der vielen Autofahrer, die bewusst das Leben von Radfahrern gefährden, verstehe ich nur schwer weshalb Rennradfahrer freiwillig auf der Straße fahren, wenn sich eine Alternative anbietet.
Aber meistens sind sie damit StVO-konform unterwegs.
"Andere wollen soundsoviele Kilometer schaffen (vor allem: Mehr als der andere) oder eine gegebene Strecke auf Zeit... und da ist es tatsächlich ein arger Leistungskiller, wenn z.B. der Radweg mal 500 m links und mal 500 m rechts der Straße verläuft, und bei jedem Seitenwechsel muss man anhalten und warten bis mal eine Lücke zwischen den Autos ist. Mit dem ständigen Anhalten und Beschleunigen brauchst du dann für die gleiche Strecke doppelt so lange und hast dich mehr verausgabt, als wenn du einfach mit konstantem Tempo durchgefahren wärst. Hab' ich selbst auch keinen Bock drauf, aber ich nehm's halt in Kauf und lass mich auslachen dass ich nicht mehr Kilometer schaffe."
wenn rennradleuite wikrlich so sind, brauchen die sich ja auch nicht wundern überfahren zu werden. ich kann ja auch nicht einfach mit meinem auto über eine rote ampel fahren, dabei eine halbe grundschulklasse zu tode fahren und mich dann drauf aufgeilen dass ich noch eine minute für meinen weg weniger gebraucht habe. straßen sind nunmal orte mit regeln, und keine sportstätten wo es nur um den sport geht.
ganz egal ob man das jetzt darf (fahrrad auf straße) oder nicht, was muss in einem vorgehen dass er sich denkt: mir scheiß egal, ich behinder seit 2h 500 autos, hauptsache ICH krieg MEINE zeit?
Ich sehe viel zu oft Rennradler auf der Straße fahren, obwohl nebendran ein frisch asphaltierter Radweg verläuft, um daran zu glauben.