Meine Partnerin redet schlecht über meinen narzisstischen Vater

9 Antworten

Sollte sie meine Bitte respektieren oder bin ich zu manipuliert?

Beides, denke ich. Deine Eltern, deine Entscheidung. Aber eigentlich hättest du vom Jugendamt aus der Familie genommen werden müssen, wenn du von deinem Vater körperlich misshandelt wurdest. Und ich weiß jetzt gerade nicht, was er an tollen Dingen getan haben soll, um DAS auszugleichen. Dir ne Leber, ne Niere UND ne Lunge gespendet?


lesmona21 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 12:49

Das Jugendamt war tatsächlich zwei Jahre lang wöchentlich bei uns, aber ganz kompetent waren die Leute offensichtlich nicht… Naja, ich kenne den Mann mein Leben lang - genug Zeit für viele viele Fehler, aber auch viele viele schöne Momente, die man als Kind-Vater eben hat

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palusa  31.07.2024, 13:37
@lesmona21

Naja, aber hin und wieder mal tatsächlich ein Vater gewesen zu sein gleicht jahrelange Misshandlung nicht aus 😔 es gibt in so ziemlich jeder sozialen Beziehung schöne Momente, egal wie schlimm die Beziehung insgesamt war. Ich hab tolle Erinnerungen an meine erste Beziehung. Der Mann hat mich vergewaltigt. Aber wir hatten einen echt schönen Urlaub in Frankreich.

Das steht so nebeneinander. Und die schönen Momente machen die schlimmen nicht weniger schlimm und keine Träne ungeweint. Ich muss ihm meine Angst und meinen Schmerz und Verzweiflung nicht vergeben, nur weil er auch gute Seiten hatte. Das muss ich nicht gegenrechnen.

Es ist übrigens auch als erwachsener Mensch absolut nicht normal, dass der eigene Vater einen psychisch verletzt.

Und trotzdem ist es halt dein Vater und du entscheidest, wie viel Nähe du willst.

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Ich glaube kaum, dass es in dieser Frage eine klar definierte recht/unrecht-Position gibt.

Fakt ist: Du hast deiner Schilderungen nach unter ihm gelitten. Das in einer Form, die es einem eher schwer macht, sie mit Dingen, die da auch gut gelaufen wären, zu relativeren.

Ebenfalls Fakt ist: Du hast die religiöse Zugehörigkeit wahrscheinlich nicht umsonst erwähnt: Dein Vater dürfte demnach ein Problem mit deiner Homosexualität haben - und das kriegt mit Sicherheit auch deine Partnerin zu spüren.

In diesem Sinne verstehe ich dich zwar, wenn es dir unangenehm ist, dass deine Partnerin so über deinen Vater spricht. Ich erkenne aber auch den Verdruss deiner Partnerin an, WENN sie es eben tut (zumal du dich ja auch bei ihr ausweinst). Ich darf davon ausgehen, dass er als "Schwiegervater" wahrscheinlich auch mit ihr spricht, wenn du nicht dabei bist. Und was dort statt findet, das weisst du nicht genau.

Ist er so, wie du ihn schilderst, dann traue ich einem solchen Menschen auch zu, dass er ohne dein Wissen den Druck auf deine Partnerin erhöht, um seine Ziele zu erreichen. Und dann entsteht halt ein gewisser Gegenwind.

Ein gemeinsames Verständnis ist hier immens wichtig. Du musst akzeptieren, dass deine Partnerin wahrscheinlich niemals mit ihm klar kommen wird, sie muss bis zu einem gewissen Grad akzeptieren, dass sie ihre Aussagen etwas im Zaun halten muss. Keine einfache Situation, wenn es um einen Elternteil geht - aber machbar!


lesmona21 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 12:30

Sie sprechen untereinander tatsächlich nicht, weil sie nicht die Selbe sprache sprechen. Dementsprechend läuft alle Kommunikation immer über mich. Das ist auch eines der großen Probleme, weil sie die Erwartungshaltung hat, dass ich ihre Probleme mit meinem Vater auch dann vertreten müsste. Demenstprechend bin ich die Mittelperson zwischen den beiden Streitenden 🥴

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SarahSchweiz  31.07.2024, 13:23
@lesmona21

De facto müsstest du das dann auch. Wenn du dich zum einen bei ihr über deinen Vater immer wieder auslässt und sie zudem noch weiss, dass er mit ihr ein Problem hat, dann schiebst du dich noch mehr dazwischen. In dem Falle habe ich für deine Partnerin sogar noch grösseres Verständnis.

In dem Fall lässt sich das Problem nur lösen, wenn du aufhörst, dich wegen deinem Vater bei ihr auszulassen. Wenn sie mit ihm gar nicht erst kommunizieren kann, dann gibt es nach logischer Konsequenz nur eine Informationsquelle, welche sie auf die Palme bringen könnte: Deine.

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Du stehst inmitten eines Loyalitätskonflikts, und das ist für Dich eine schwierige Situation, die Du möglicherweise nur mit professioneller Hilfe bewältigen kannst. Ich kann die Reaktion Deiner Freundin gut verstehen, denn sie wird ja von Deinem Vater nicht akzeptiert.

Es ist durchaus typisch für Kinder aus einer Familie mit einem Narzissten, dass der narzisstische Elternteil verteidigt wird, und dabei dient dann in der Regel genau der Satz:„Wir hatten/haben auch gute Zeiten zusammen“ als als Rechtfertigung. Du musst Dich allerdings fragen, ob diese „guten Zeiten“ auch dann zu haben waren, wenn Du einmal versucht hast, auf Deine Rechte zu pochen oder Deinen Willen durchzusetzen, oder ob es „gute Zeiten“ nur dann gab, wenn Du Deinem Vater vorbehaltlos gehorcht hast. Es ist nämlich oft so, dass narzisstische Persönlichkeiten sehr loyal zu ihren Angehörigen stehen, und sie gegen alle Widrigkeiten in Schutz nehmen, solange sich diese Angehörigen unterwerfen.

Ich frage mich, wie traumatisiert und konditioniert Du durch Deinen Vater bereits bist. Gefühlsmässig würde ich Dir raten, Dich vorbehaltlos auf die Seite Deiner Freundin zu schlagen und Dich von Deinem toxischen Vater abzunabeln. Aber Du kannst Deiner Freundin trotzdem mitteilen, dass es Dir wehtut, wenn sie ausschliesslich schlecht über Deinen Vater redet, selbst wenn sie vermutlich weitgehend recht hat.

Ich empfehle Dir aber- wie bereits erwähnt- den Ablösungsprozess mit professioneller Hilfe anzugehen. Ich wünsche Dir und Deiner Freundin alles Gute.


Du bist zu manipuliert, sie versucht dir nur zu helfen! Wenn ich schon lese, wie Du deinen Vater verteidigst, einen Narzissten, der nichts anderes außer sich als Wichtig nimmt... Wäre ich an der Stelle deiner Partnerin, wäre ich längst weg!


lesmona21 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 12:54

danke für deinen ehrlichen kommentar! Ich tue mich schwierig damit, nur das schlechte in ihm zu sehen. Er hat vieles falsch gemacht und trotzdem seine Vaterrolle übernommen. Deswegen: mM nach distanzierter Kontakt, aber es ist keine Option für mich ihn komplett zu verstoßen

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Lofton  31.07.2024, 12:59
@lesmona21

Dann wirst Du es schwer haben deine Partnerinnen zu halten... Du "scheinst" einerseits die Taten deines Vaters rational aufzeigen zu können, jedoch sehe ich das Problem darin, dass Du ihn "emotional" gegen deine Partnerin in Schutz nimmst. Dein Vater kann deine Partnerin alleine deshalb schon nicht ab, weil sie ihm (!!) seine Position als No. 1 bei dir streitig macht. Du wirst dich entscheiden müssen, irgendwann, für ihn oder deine Partnerinnen.

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lesmona21 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 13:01
@Lofton

wichtiger Punkt, ich werde mir das durch den Kopf gehen lassen.

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Ich verstehe sie vollkommen. Dann müssen die beiden sich halt aus dem Weg gehen..


lesmona21 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 12:38

Leider schwierig, wir leben im selben Haus (Einliegerwohnung von meinem Vater). Wenn er also hallo sagt beim überm Weg laufen, ignoriert sie ihn komplett und gibt ihm nur einen Blick. Dadurch, dass sie nicht die selbe Sprache sprechen, diskutiert man dann über mich hinweg wie sie sich gegenseitig behandeln

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Millikade4  31.07.2024, 12:39
@lesmona21

Das ist natürlich blöd. Meinst du es besteht eine möglichkeit dass sie es wenigstens schaffen einen neutralen Umgang zu haben? Man muss sich ja nicht richtig Unterhalten, aber ein Hallo sollte ja schon drin sein, auch für deinen Seelenfrieden.

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lesmona21 
Beitragsersteller
 31.07.2024, 12:51
@Millikade4

Genau das ist mein Punkt - Es muss keine Freundschaft werden, aber wenigstens ein miteinanderleben bzw keine Verachtung (am liebsten auch nicht in gesprächen zwischen ihr und mir)

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