"Früher so gesagt" - Diskriminierung rechtfertigen?
Hallo Community.
Es gibt Bezeichnungen, Ausdrücke, Wörter, die man früher ganz normal im Sprachgebraucht benutzt hat.
Einige Wörter sind heutzutage allerdings durch neue Wörter ersetzt worden, da sie diskriminierend sind bzw. eben veraltet.
Nun gibt es offenbar Menschen, die sich durch dieses gesellschaftliche Wandlung angegriffen fühlen, oder zumindest in ihrer "Meinungsfreiheit" beschränkt. Ganz nach dem Motto "das haben wir immer so gesagt".
Ich werde jetzt keine konkreten Beispiele nennen. Gemeint sind bestimmte Wörter, z.B. ein abwertendes Wort für Homosexuelle Menschen. Oder ein Wort für Schokoküsse, das man so auch nicht mehr nutzt.
Meine Frage lautet:
Ist es gerechtfertigt, ein abwertendes/ diskriminierendes Wort zu benutzen, weil man das "früher so gesagt" hat?
Oder sollte man sich zusammenreißen und einsehen, dass nicht alles, was man "früher so gesagt" hat, auch heute noch moralisch vertretbar ist? Bzw., dass sich gesellschaftliche Moralvorstellungen eben ändern?
Wie seht ihr das?
Bleibt bei den Antworten respektvoll.
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Was für ein Wort wäre das beispielsweise? Sowas wie Zigeunerschnitzel? Oder meinst du was anderes?
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Ja beispielsweise. Oder "Eskimo" statt Inuit, N-Kuss statt Schockkuss, sowas
22 Antworten
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Hat nichts mit Diskriminierung zu Tun sondern weil heute alles "Moralisch Korrekt" sein muss. Wenn ich Eskimo sage meine ich Menschen die am Nordpol leben. Und so weiter und so weiter. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun.
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Warum? Es ist eine Bezeichnung für eine Bevölkerungsgruppe.
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Das Wort bedeutet übersetzt "Rohfleisch-Fresser" das ist abwertend.
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Weshalb das abwertend ist? Würdest du dich geehrt fühlen, wenn dich jemand als Rohfleisch-Fresser betitelt??
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"Die meisten Personen in Alaska akzeptieren weiterhin die Bezeichnung Eskimo,[4] möchten jedoch nicht als Inuit bezeichnet werden.[5]"
Es ist nie so eindeutig wie manchmal dargestellt. Mein Azubi war Roma, er bestand auf den Begriff "Zigeuner".
WIR können gar nicht beurteilen was für diese Völker diskriminiernd ist und was nicht.
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Warum dem Rest nicht? Ich hab mir das nun wirklich nicht aus dem Hintern gezogen ^^
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Doch mit dem Rest auch, ich meinte eben, ich stimme zu xD
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Ich glaube ehrlich gesagt man macht sich über "Diskriminierung" ehrlich gesagt doch zu viele Gedanken...
Ja, wir haben Probleme. Und sicherlich können wir auch nicht alle lösen. Aber guck dir die Gesellschaft von heute an und vergleich das mit 1970.
Es ist eine Menge passiert. Aber Veränderung braucht einfach Zeit.
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Mal eine technische Frage: ich hab deinen Beitrag geliked, aber es steht auf Null. Wie ist das möglich?
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Hmm gute Frage.
Tatsächlich vermisse ich es schon ein bisschen "die Dinge beim Namen" zu nennen. Es ist jetzt nicht so, dass ich da an einem einzelnen Wort hängen würde welches ich nun unbedingt benutzen müsste.
Aber es fällt schon auf, die Gesellschaft ist insgesamt etwas überempfindlich geworden Imho. Da wird einem schnell mal ein Strick gedreht wenn man im falschen Moment etwas falsches sagt - auch wenn es häufig gar nicht so dramatisch gemeint ist.
Ich glaube es würde uns allen gut tun, diesen Stock zwischendurch auch mal hinten raus zu ziehen.
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"Es ist jetzt nicht so, dass ich da an einem einzelnen Wort hängen würde welches ich nun unbedingt benutzen müsste" 😉
Mir geht einfach die Leichtigkeit verloren 🤷
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Du hängst nicht an bestimmten Wörtern, kannst aber Dinge nicht mehr beim Namen nennen? Wie passt das zusammen?
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Schau mal, du sagst das "Nein, Diskriminierung ist nie gerechtfertigt".
Und ich sehe in einem gewissen Sprachgebrauch einfach keine Diskriminierung. Das ist die Überempfindlichkeit die ich meine.
Wo die Diskriminierung nun anfängt und aufhört liegt jetzt im Auge des Betrachters. Bei dem einen ist es schon soweit wenn ich vom "Zigeunerschnitzel" rede, beim anderen wenn ich vom "Negerkuss" rede oder etwas "behindert" finde... Oder gendern ablehne.
Ich finde der Sprachgebrauch wird erst diskriminierend wenn man damit gezielt jemanden verletzen möchte. Niemand verliert wenn man sich ein Zigeunerschnitzel bestellt. Abgesehen vom Schwein welches dafür sein Leben lassen musste ^^
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Aus der Sicht einer Person, die scheinbar nicht regelmäßig diskriminiert wird, mag das Sinn ergeben.
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Dazu kommen noch persönliche Erfahrungen... Ich weiß, Anekdote... Aber:
Ich bin mit einem Typen der im Rollstuhl sitzt aufgewachsen. Weißt du was für ihn das schlimmste war? Wenn er anders behandelt wurde als die anderen.
Erst als er genauso wie alle anderen auch sein Fett weg bekommen hat, fühlte er sich bei uns im Freundeskreis erst so richtig aufgenommen. Und da gab's wirklich böse Scherze.
Es gibt einen nicht unerheblichen Teil aus diesen "diskriminierten Gruppen", die eben nicht jeden Tag daran erinnert werden möchten eben zu dieser Gruppe zu gehören, sondern ganz normal wie jeder andere auch behandelt werden wollen.
Und mir wurde im echten Leben noch nie vorgeworfen ich würde jemanden diskriminieren. Außer im Internet ^^
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Mich interessiert übrigens deine Meinung zu solchen Themen. Ich bin dir gegenüber durchaus offen - es macht Spaß mit dir über sowas zu reden.
Also bitte verstehe meine Ansichten nicht falsch. Ich respektiere deine absolut.
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ich denke man muss einfach akzeptieren dass sich sprache wandelt und ein alternativbegriff tut doch nicht weh.
andererseits wird man ja nicht direkt gezwungen auf die alten begriffe zu verzichten.
man muss halt mit dem echo leben können wenn man heute noch offen vom "n*ger" oder der "schw*chtel" spricht.
wer mit kritik nicht umgehen kann der sollts besser lassen.
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Sprache hat sich immer gewandelt, resp. ist immer im Wandel begriffen, warum sollte ich mich also dagegen wehren? - Ich gehe mit der Zeit!
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Deshalb wirst du aber doch wohl nicht fordern, dass in allen älteren Texten, in denen Autoren das Wort gebraucht haben, um deutlich zu machen, wie mit Benachteiligten gesprochen wurde, das Wort durch ein anderes ersetzt wird, oder?
Es ist klar, dass mittelhochdeutsche Texte für viele Menschen nicht verständlich sind. Deshalb ist es sinnvoll, sie zu übersetzen. Aber alle Texte, die Wörter enthalten, die heute falsch verstanden werden können, umzuschreiben, würde es unmöglich machen, sich mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen. Es liefe auf einen modernen Index librorum prohibitorum hinaus.
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Ich weiß zwar nicht, ob ich deine Frage beantworte, aber mich stört immer wieder, wie das Wort QUERDENKER verfremdet wurde.
Ich bin überzeugt, dass die Hälfte der Deutschen den Begriff mit dem negativ besetzten Begriff spontan assoziiert.
Ursprünglich bedeutete er etwas völlig Anderes, Positives: Querdenker waren / sind Menschen, die nicht mit Tunnelblick auf Grund ihres Einbahnstraßen-Studiums handeln, sondern INTERDISZIPLINÄR arbeiten, eben quer denken. Paracelsus, Kepler, Kopernikus, Galileo. Hahnemann, Schliemann, Heyerdahl und und und...
Sie ziehen andere Wissenschaften und Wissenschaftler zu Rate, um SO das Spektrum ihres breit gefächerten Wissens noch mehr zu optimieren.
Der völlig abstruse, unsinnige Begriff heutiger sogenannter "Querdenker" wäre / ist für die eigentlichen Querdenker eine Beleidigung ohnegleichen.
Eskimo ist dennoch ein abwertendes Wort.