Dieter Hallervorden und das N-Wort..
Hallervorden hatte am Samstagabend in einer ARD-Jubiläums-Show seinen legendären "Palim, Palim!"-Sketch vorgeführt - allerdings in einer leicht abgewandelten Version. Anders als im Original verwendete er das "N-Wort" und das "Z-Wort" - offenbar ein bewusster Tabubruch, der entsprechende Reaktionen bei Kritikern und in den sozialen Medien auslöste.
Mit dem Begriff "N-Wort" wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Das "Z-Wort" steht für eine ebenfalls früher in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für Sinti und Roma. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma lehnt das Wort als diskriminierend ab.
Die Provokation erzielte die gewünschte Wirkung: In den sozialen Medien wird Hallervorden Rassismus vorgeworfen. Von manchen Seiten erhält er aber auch Lob für seinen vermeintlich mutigen Auftritt. Hallervorden verteidigt seinen Auftritt als Satire.
"Woke Menschen von heute versuchen ängstlich, nicht aus der Reihe zu tanzen, befolgen akribisch alle Social-Media-Gebote, um keine Likes aufs Spiel zu setzen und verstehen keine Satire mehr, weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt", behauptet der 89-Jährige.
https://www.n-tv.de/leute/Hallervorden-Woke-Menschen-verstehen-keine-Satire-article25684811.html
Wie denkt Ihr darüber? Hätte er das nicht machen sollen? Verzeiht man das dem großen Hallervorden?
18 Antworten
Der große Kurt Tucholsky schrieb einmal: Was darf die Satire? - Alles!
Ich bin auf Hallervordens Seite. Man kann Wokeness auch übertreiben, es wurde Zeit, dass mal jemand damit bricht.
Klar, aber für viele andere eben nicht.
Der große Kurt Tucholsky schrieb ja nicht
"Was darf die Satire nach Meinung von Tarani157? - Alles!"
Nee, der lebte in Zeiten, als es Rassismus gab, der sich nicht auf gastronomische Begriffe beschränkte.
Wobei ich den Tucholsky wegen eines anderen Ausspruchs nicht leiden kann, aber dieser Ausspruch würde heute noch durchgewunken werden.
Ich nehme es ihm ab, dass er kein Rassist ist, sondern sich einfach über die Fülle an gesellschaftlichen Verhaltensregeln lustig macht und darüber, wie schnell sich manche Menschen(gruppen) beleidigt fühlen.
Sein Auftritt tut dem kein Abbruch, dass ich ihn und viele seine Scetche und Filme mag.
Na ja, er hat das ja absichtlich als Provokation und Spiegel der aktuellen Verhältnisse gesagt. Das ist eine Kritik an der Gesellschaft. Deswegen würde ich das nicht als Rassismus sehen. Allerdings kritisiert Hallervorden damit Leute, die gegen Rassismus sind UND es für nötig halten, diese Worte zu ächten.
Aber Hallervorden steht halt auch gern im Spotlight. :) Und dafür ist das grad ein gutes Mittel. Nutzt ja auch der Arroganzkönig Gottschalk.
Typisch Deutschland.....
Ich finde Didi ist einer der wenigen, die sich nicht den Mund verbieten lassen. Wir haben in Deutschland weitaus andere Themen und Probleme, als dieses.
Wenn man Hamburger oder Frankfurter sagt, diskriminiere ich keinen? Oder ist wenn ich einen Ostfriesen nenne, das abwertend?
Die People of Color nutzen selber das "N" Wort .... aber in Deutschland, soll ja alles politisch Korrekt sein, sodass keiner sich was traut, wenn einer Satire macht.
Ich möchte niemanden Beleidigen oder Diskriminieren und aus meiner Sicht mache ich es auch nicht, aber in diesem Land ist es oftmals Irrsinnig langsam (nach meiner Meinung). Beleidigung ist es eher, wenn es auf eine Person bezogen ist.... Du XXXXXX z.B. und dieses geht gar nicht.
Manche Rapper nutzen das N Wort. Ich bin schwarz und bezeichne mich nicht so. Ich kenn ehrlich gesagt niemanden der sich so bezeichnet. Ich kenne Romas die sich zigos nennen also Zigeuner. Ich sag das Wort trotzdem nicht. Ich finde es nicht schlimm auf so Begriffe zu verzichten..
Ich auch nicht.... und ich verzichte auch darauf.... Für mich sind es Pepole of Colour z.B.
Aber in diesem Land, wird jeder gleich an den Pranger gesteckt....
Menschen ändern ihre Einstellung, wenn sie einsichtig sind und nicht weil es verboten ist.... und das ist der bessere Weg.
Darum ging es ja auch bei der Frage.....Deshalb....
Aber im Dialog (auch hier) ändern wir vielleicht etwas...?
Er hat keinesfalls etwas gegen Menschen gesagt, sondern gastronomische - und beliebte - Produkte bei ihrem tradierten Namen genannt.
Um die Zwanghaftigkeit zu kritisieren, mit der solche nebensächlichen Dinge aufgeblasen werden.
Wobei ich der Meinung bin, das betreffende Schnitzel sollte sowieso "Schnitzel ungarischer Art" heißen, weil es aus der magyarischen Kultur inspiriert wurde. Die Küche der Roma und Sinti hat damit gar nichts zu tun.
Der große Kurt Tucholsky lebte aber nicht heute.