Findet ihr es verständlich, wenn man ein dreijähriges Kind aus dem Kindergarten "rauswirft"?

13 Antworten

Hallo Inkognito,

dein "Rauswurf" war ja doch eher eine sehr erfolgreiche "Umschulung".

Dein Beitrag zeigt ja, wie gut du seit deiner Ein- und Umschulung gefördert wurdest. Du hast ja eine ganz erstaunliche Entwicklung durchlaufen!

Es kommt nicht so oft vor, dass behinderte Kinder im Verlauf ihrer Entwicklung ihre Behinderungen so deutlich hinter sich lassen. Und den Eindruck machst du mit deinen Beschreibungen!

Wünsche dir weiterhin eine so erfreuliche Entwicklung!

Wenn man sich im "normalen" Kindergarten nicht in der Lage gesehen hat, Dich nach Deinen Bedürfnissen zu fördern, dann finde ich es durchaus nachvollziehbar und verständlich!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

"zurückgebliebene" kinder gibt es, es gibt aber viel viel weniger davon als "normale" kinder. da zurückgebliebene kinder eine weit höheren betreuungsaufwand benötigen (und auch verdienen), hat man sie in einrichtungen zusammengefasst, bei denen dies möglich war.

gegen sozuiale ächtung solcher einrichtungen kann man leider nicht wirklich viel machen. der begriff "sonderschule", vom wort eigentlich völlig neutral, wurde immer als ein negativprädikat verwendet.

deswegen ist man auf "inklusion" gekommen. vom grundgedanken her gut gemeint, nach dem motto, die anderen kinder werden sich schon auch um dieses zurückgebliebene kind kümmern. leider funktioniert es nicht.

man kann feststellen, dass durch die inklusion im grunde nur kompetente betreuung für die zurückgebliebenen kinder eingespart wird. der erfolg ist eine ähnliche ausgrenzung, nur jetzt innerhalb der klasse, was nicht viel ändert.

selbst haben wir die traurige erfahrung machen müssen, dass eine von einem asperger-autistischen kind ausgehende mobbende schulhofrangelei (klassisch: aus zerrütteter familie, ohne vater, viele umzüge und ständige auffälligkeiten) dazu geführt hat, dass mein sohn, der sich lediglich wehren wollte, krankenhausreif geschlagen wurde. "das sei eben so, die armen kinder haben eine ganz kurze zündschnur", hiess es diesbezüglich. wir haben auf eine anzeige wegen körperverletzung nicht verzichtet, um das ständig aggressive verhalten des jungen aktenkundig zu machen, damit er auch merkt, dass sein verhalten auch für ihn als täter konsequenzen hat.

die schuld dafür sehe ich aber weniger bei diesem armen jungen als vielmehr beim system, weil sich so wie es heute läuft, niemand um diese kinder angemessen kümmert. hätte man seine mitschüler alle vor ihm warnen müssen? wie diskriminierend wäre das denn.

inklusion, egal ob die lernphase nun deutlich länger dauert aber funktioniert, wie in deinem fall, oder ob es verhaltensauffälligkeiten oder spezielle begabungen gibt, oder aber starke geistige beeinträchtigung, funktioniert nur bei angemessener betreuung, und nur wenn dafür gesorgt wird, dass die anderen kinder im gleichen umfeld nicht darunter leiden müssen.

ist das nicht gewährleistet, werde ich immer dafür stimmen zu separieren.

Du solltest dir einen Anwalt für Sozialrecht nehmen. Er kann dir sagen, ob und was du tun kannst, ob dir Schadensersatz zusteht.

Wenn dir das Geld dafür fehlt, beantragt dieser Anwalt mit dir gemeinsam eine Kostenübernahme für eine Beratung und eventuell später mehr.


Ja ich finde es verständlich, wenn dir die Einrichtung nicht das bieten kann was du benötigst hast an der Stelle. Du darfst auch nicht vergessen, dass die ganzen ANDEREN Kinder ein Vorrecht haben sich sicher und wohl zu fühlen.