Behinderte Kinder in ein Regelkindergarten intigrieren?

5 Antworten

Wenn die anderen Kinder und das Kind selber damit zurechtkommen ja.

Sofern er eine integrative Kindertagesstätte ist, selbstverständlich.

Um Kinder mit besonderem Förderbedarf aufnehmen zu können, müssen bestimmte Qualitätskriterien, (wie bauliche Voraussetzungen und entsprechendes Fachpersonal) erfüllt werden. Demnach kann man diesbezüglich nicht von einem "normalen" Kindergarten sprechen.


Pausenraum  07.11.2023, 08:53

Die Stelle für die Integrationskraft wird doch erst nach Antragsstellung bewilligt. Ergo nimmt man erst das Kind auf und stellt dann den Antrag. Ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich habe solche Anträge öfter geschrieben.

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Ginkgo926  07.11.2023, 11:14
@Pausenraum

Da muss ich Dir recht geben. In den Einrichtungen wird oft "das Pferd von hinten aufgezäumt". Dabei müsste der Träger schon im Vorfeld die Anträge stellen und nicht erst dann, wenn ein Kind aufgenommen worden ist.

Die Kita, in der ich gearbeitet habe, wurde als integrative Kita deklariert, es gab aber weder das geeignete Personal, noch bauliche Voraussetzungen (rollstuhlgerecht) für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Der Effekt war, dass zwar auch schwerbehinderte Kinder aufgenommen wurden, das "normale" Fachpersonal aber vollkommen überfordert war, da einfach keine Heilerzieher oder Sozalpädagogen ect. eingestellt wurden.
Ah ja, noch etwas: Die Gruppen wurden deshalb auch nicht verkleinert, sondern die normale Gruppenstärke beibehalten.

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Pausenraum  07.11.2023, 11:21
@Ginkgo926

Bei uns wurde der Antrag so früh wie möglich gestellt, aber man hat ja nicht immer schon die nötigen Diagnosen vorliegen. Aber vorher Leute einstellen ohne Integrativkind geht so gar nicht. Die Stunden der Integrationskraft hängen ja von der Anzahl der Integrationskinder ab. Wenn man keins in der Einrichtung hat, bezahlt der Landschaftsverband ja auch keine Extrastunden. Die Integrationskräfte werden ja über eine andere Stelle finanziert als die anderen Erzieher. Als Qualifikation reicht da aber auch Erzieher. Bei meinem Träger gibt’s dann noch viele fachspezifische Fortbildungen, aber im Endeffekt muss man sich das nötige Wissen auch selber drauf schaffen.

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Ginkgo926  07.11.2023, 11:29
@Pausenraum

Und da liegt für mich der entscheidende Irrtum, dass Erzieher sich "das nötige Wissen selbst aneignen" sollten.

Das kann man natürlich tun, nur hat ein Sozialpädagoge oder Heilerziehungspfleger völlig andere Aufgaben als ein Erzieher, der zudem eine Gruppe von über 25 Kindern (neben den Kindern mit erh. Förderbedarf) zu betreuen hat.

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Pausenraum  07.11.2023, 12:04
@Ginkgo926

Das sind dann bei uns aber Erzieher, die für die Integrationsstelle eingestellt sind. Also extra und nicht primär für den Gruppendienst. In dem Fachbereich arbeiten zwar auch Heilpädagogen etc, aber wir haben jetzt schon Probleme alle Stellen zu besetzen. Wenn man drauf bestehen würde, dass man mindestens den staatlich anerkannten Heilpädagogen hat, wären noch mehr Stellen unbesetzt….die Kinder aber trotzdem da. Das mit dem Wissen aneignen ist natürlich nicht ideal, funktioniert aber überraschend gut. Ich habe das ja selbst ein paar Jahre gemacht. Man muss die kleinen Erfolge feiern 🙂 Aber ist schon so, dass da viel in der Freizeit passiert.

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Ginkgo926  07.11.2023, 12:25
@Pausenraum

Verstehe! Leider ist der Fachkräftemangel ein großes Problem derzeit. Ich wünsche Dir weiterhin ein gutes Durchhaltevermögen in Zeiten wie diesen! ;-)

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Hallo Therock00,

ich finde es normal Kinder so mit zu integrieren. Bei Kindern ist es egal, ob sie behindert sind oder eine andere Sprache sprechen. Sie verstehen sich auch so. Oder halt nicht. Bei denen ist Diskriminierung noch nicht so ein Thema. Viele Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das kann durchaus gut funktionieren. Je nachem, ob es eine Integrationskraft gibt.

Nach meiner Erfahrung haben behinderte und nichtbehinderte keine sonderlichen Schwierigkeiten mit der Integration beim freien Spiel.

Probleme gibt's erst von Seiten der Erwachsenen, weil ein Kindergarten heutzutage ja kein "Spielbetrieb" mehr ist sondern eher eine Art Vorschule.