Hospitieren an Schule für geistig Behinderte- was erwartet mich? wir verhalten?

5 Antworten

Das kann ich dir nicht sagen - das kann man kaum aus der Ferne beurteilen; das wird man erst wissen, wenn man selbst dort gewesen ist. Auch weil geistige Behinderungen eine so "schwammige" Definition sind, unter der man sich von leichten Lern- und Sprachstörungen bis zu z.B. Trisomie 21 vieles vorstellen kann.

Ich würde dir aber raten, dich freundlich & so, wie du in Wirklichkeit bist, zu geben :) Ehrlich währt am längsten! Speziell mit geistig behinderten Menschen können tolle Freundschaften und Bindungen entstehen, wenn man ihnen ohne irgendwelche Vorbehalte, einfach nur freundschaftlich und ehrlich begegnet --------> da spreche ich aus eigener Erfahrung!

Was du dort indes machen musst, kann ich dir auch nicht sagen. Lass' es einfach auf dich zukommen & gehe da total unvorbelastet rein!

Alles Gute wünsche ich dir :)

Hallo :)

An deinem Hospitationstag wirst du primär erstmal nur beobachten. In der arbeit mit Menschen mit Behinderung gibt es viel zu beachten, was sich unmöglich bereits an einem Tag erschließen lässt, geschweige denn, dass es vertretbar wäre, dich direkt einzuspannen. 

Verhalte dich locker und aufgeschlossen, stelle dich den Kindern/Erwachsenen Schülern  und dem Kollegium vor und frage alles, was du wissen möchtest. Biete deine Hilfe nur dann an, wenn du glaubst, der Aufgabe gewachsen zu sein und grenze dich dementsprechend auch ab.

Zumindest behandeln wir unsere Hospitanten so/erwarten das. Mich interessiert bei jemandem, der sich unsere Einrichtung ansieht, wie er mit den Menschen umgeht und ob er geistig und situativ flexibel ist. 

Was mir oft auffällt ist, das Praktikanten/Hospitanten einem meist nicht von der Seite weichen und eher erstmal unbeholfen da stehen. "Mische dich unters Volk" ^^  Auch ist es öfters so, dass sich die Leute an jemandem "festhalten" der nicht weglaufen kann. Damit meine ich, dass sich dann oft der Rollstuhlfahrer herausgepickt wird, welchem dann die Aufmerksamkeit zu teil wird, da man selbst nicht weiß, was man nun gerade eigentlich machen soll. 

Wichtig ist zudem, ob du sympathisch bist und "ich" mir vorstellen kann, mit dir ein Jahr zu arbeiten. Verstelle dich nicht, dass merkt man schnell ;)

Genauso darfst du nicht vergessen, dass auch du dich wohlfühlen musst. FSJler sind billige Arbeitskräfte, ich habe selbst eines in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung gemacht. Dementsprechend sollte das Kollegium dich auch behandeln. Wenn du gleich am ersten Tag voll beschäftigt wirst, du die "Drecksarbeit" machen musst, würde ich das genau prüfen. Ich habe damals glaube ich ca 400/450 Euro verdient, im wahrsten Sinne des Wortes. Soll heißen, zum Feierabend war ich fix und fertig, ausgepowert.  Dennoch habe ich mich auf Grund des FSJs  für meine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin entschieden ^^


Geh entspannt an die Sache heran, aber nicht planlos... und keine Angst :)


Viel Erfolg !

Das solltest Du mit der Schule besprechen. "Nur beobachten" ist vermutlich zu wenig von Seiten der Schule, die brauchen Dich zur Unterstützung. Verhalte Dich einfach "ganz normal" und lass die Dinge auf Dich zukommen.

Wahrscheinlich wirst Du an dem einen Tag den Unterricht leiten! Aber jetzt mal im ernst... Wenn Du z.B. eine Ausbildung machst, dann steht irgendwo geschrieben, was Du im Betrieb lernen solltest. Wie die einzelnen Unternehmen das handhaben, ist immer unterschiedlich. Wahrscheinlich wollen die auch erst mal sehen, ob Du irgendwelche Berührungsängste hast oder ob Du offen, interessiert und freundlich auf die behinderten Kinder zugehen kannst. Aber wie der Tag dort für Dich ablaufen wird und ob die selber was geplant haben, dass kann Dir hier doch Niemand beantworten. Erwarte nicht zu viel, dann wirst Du auch nicht enttäuscht. Du wirst auf junge Menschen treffen, die es im Leben verdammt schwer haben oder auch noch haben werden. Behinderung ist ja nicht bei Allen gleich und vielleicht gibt es dort auch welche, die teilnahmslos im Rollstuhl sitzen und welche, die da rumflitzen. Der ein oder andere wird fähig sein, etwas zu lernen und dann wiederum werden einige nur betreut bzw. verwahrt. Wahrscheinlich wirst Du im Internet verschiedene Einrichtungen finden und kannst dort ein paar Informationen ziehen, die Dich vorbereiten.

Du hast Dir da eine große Aufgabe gestellt für das freiwillige Jahr und das verdient großen Respekt. Leider werden diese Menschen noch immer in der Gesellschaft ausgegrenzt und finden meistens kaum Anschluss an die "normalen" Menschen außerhalb der Familie. Da können die bei Facebook posten, was sie wollen, keiner wird in seinem Freundeskreis einen geistig behinderten Menschen haben, vielleicht in der Familie.


Viowow  24.04.2015, 10:20

also, die einstellung ist aber reichlich überholt... du warst offensichtlich noch nie in so einer schule. es wird niemand mehr "verwahrt" das ist 60 jahre her, wo das gemacht wurde... jeder mensch ist fähig, etwas zu lernen. und wenn es nur das trinken aus einer schnabeltasse oder das bescheidsagen bei harndrang ist. auch das ist ein lernprozess.

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Akka2323  25.04.2015, 06:38

Was für ein antiquiertes Behindertenbild! Es sind zuerst mal Kinder und Du wirst sehen, sie haben viel Spaß am Leben.

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Du wirst sehen, es wird Die einen riesigen Spaß machen. Ich habe erst gestern eine junge Frau getroffen, die an unserer Schule vor 10 Jahren ein FSJ gemacht hat und heute noch davon schwärmt. Die Schüler werden Dich miteinbeziehen, zum beobachten wirst Du nicht viel Zeit haben, mach einfach mit. Ich wünsche Dir ein schönes Jahr.