Deutsches Rentenniveau liegt bei 45 Berufjahren weit unter dem Durchschnitt

8 Antworten

Problematisch. Aber wie bei der AfD vermisse ich auch bei den Wagenknechten konstruktive Vorschläge.


Miniaturwelt  22.07.2024, 14:10

Der konstruktive Vorschlag? Schuldenbremse raus, keynsianische-antizyklische Wirtschaftspolitik.

Unternehmen und Privathaushalte sind Netto-Sparer, also muss der Staat für Investitionen sorgen. In der Regel regt er alle anderen Investitionensbereiche wieder an.

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Geraldianer  22.07.2024, 14:15
@Miniaturwelt

Ich bin auch für das Ende der Schuldenbremse. Aber das hat mit der Rente nichts zu tun.

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Miniaturwelt  22.07.2024, 14:20
@Geraldianer

Natürlich. Das Rentensystem wurde vor Jahrzehnten mit der eklatanten Absenkung und Einführung einer Riester-Rente beerdigt

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Geraldianer  22.07.2024, 14:24
@Miniaturwelt

Naja, es gab keine Absenkung, aber auch keine Steigerung. Was ich für einen Fehler halte. Ich bevorzuge das österreichische Modell. Aber bei den Wagenknechten findet man leider nur Mimimi, keine praktikablen Vorschläge.

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Miniaturwelt  22.07.2024, 15:03
@Geraldianer

Für was möchtest du konkret Vorschläge? Die Schuldenbremse wird abgeschafft, das Rentensystem aus Schulden refinanziert.

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Geraldianer  22.07.2024, 15:39
@Miniaturwelt

Das Rentensystem für die nächsten 20 Jahre aus Schulden zu finanzieren, ist kein gangbarer Weg. Allerdings finde ich auch, dass in der aktuellen Situation mehr Schulden aufgenommen werden sollten. In Österreich ist der Arbeitgeberzuschuss höher, die Beitragsgrenze niedriger und es gibt weniger Privilegien für Beamte, die sich an der Finanzierung beteiligen müssen.

Letzteres ist das große Tabu der deutschen Politik.

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Miniaturwelt  22.07.2024, 16:29
@Geraldianer
Das Rentensystem für die nächsten 20 Jahre aus Schulden zu finanzieren, ist kein gangbarer Weg.

Natürlich. Du stellst dir die Investition zu hoch vor. Gemittelt bis 2050 steigt die Belastung der Rentenkasse durch den demografischen Wandel um 0,6,% pro Jahr.

Das wird durch die Anpassung der Kaufkraft und dem damit verbundenen Wirtschaftswachstum wieder reingeholt.

Aber diese Investition müssen erstmal getätigt werden. Irgendjemand muss in Vorkasse gehen und das kann der Währungsherausgeber am Besten.

Letzteres ist das große Tabu der deutschen Politik.

Wobei ich dir natürlich zustimmen würde. Pensionskassen gehören in die Rentenkassen eingegliedert und das Niveau der klassischen Rente auf das Niveau der Pension angehoben.

Das wäre zumindest meine Maximalforderung, ein Kompromiss ist natürlich immer möglich.

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Privat vorsorgen geht kein Weg daran vorbei.

1200 finde ich etwas niedrig, das ist wahrscheinlich die Grundrente. Auf meiner Rentenauskunft alle paar Jahre steht etwas mehr drauf

Ist halt so. Was die Rentner verdienen, muss von den arbeitenden Leuten bezahlt werden. Höhere Renten heißt, Arbeiter müssen mehr Rentenversicherung bezahlen oder länger arbeiten. Wenn die Arbeiter mehr Rentenversicherung bezahlen oder länger arbeiten müssen, kommt BSW angelaufen, hey Arbeiter, ihr müsst mehr RV bezahlen und länger arbeiten.... wie findet ihr das? :o)


horribiledictu  22.07.2024, 14:17

das ist der Fehler/die Schwäche eines Umlagesystems anstatt eines Ansparmodells...

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napoloni  22.07.2024, 14:23
@horribiledictu

Ja, unsere Demographie ist für die Umlage nicht geschaffen. Das Ansparmodel hat natürlich auch viele Schwächen, die sich bei jedem Börsen- oder Währungsgewitter zeigen. Die Regierung versucht ja jetzt, langsam eine Anlagekomponente einzuflechten; dann geht es immerhin in die richtige Richtung. Letztlich brauchen wir eine Mischung aus beidem.

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horribiledictu  22.07.2024, 14:28
@napoloni

die Demographie kannst du richtig einbeziehen, indem du zB das Antrittsalter an die Lebenserwartung koppelst.

und: je höher die Ansparkomponente, desto lauter schreien die, die nix ansparen können/wollen, udn die fordern dann einen Griff auf die Vermögen derer, die sehr wohl die Disziplin dazu aufgebracht haben, sich ein Einkommen zu erwirtschaften, von dem man ansparen kann, und es auch taten. also die ganzen Worklifebalancer in Teilzeit, die ganzen Zuwanderer, die mal mit Mitte 30 erst einzuzahlen begannen etc etc

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Nach 45 Berufsjahren sind 1200 € viel zu wenig.


EinAlexander  22.07.2024, 14:16
Nach 45 Berufsjahren sind 1200 € viel zu wenig.

Die Aussage „45 Berufsjahre“ unterscheidet nicht zwischen Vollzeit- und Teilzeitstellen.

Daher ist die plakative Aussage „Unter 1200,- liegt die Rente bei 45 Arbeitsjahren bei ca. 5,5 Millionen Menschen,“ völlig wertlos.

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45 Jahre *in Vollzeit* hat ein 60jähriger im Optimalfall gearbeitet = Beiträge bezahlt

Rest-Lebenserwartung: rd 240 Monate

nötige Beitragsleistung für Kostendeckung bei unverzinstem Umlagesystem: 1200x240/540 = 533.- Beitrag monatlich ist nötig, um die Auszahlung zu decken

dann musst du noch die ganzen beitragslosen Leistungen rechnen: Witwenrenten, Ausgleichszahlungen bei niedrigen Versicherungszeiten etc etc, für die er auch mitzahlt...

damit hab ich auch schon grob alle Stellschrauben aufgezählt, an denen du drehen kannst.