Sind weltliche Dinge böse (Christentum)?
Hallo, ich sah auf YouTube einen australischen Bischof der meinte, dass Satan über die Welt herrscht und das alles weltliche böse ist. Er hat Dinge wie Drogen, Alkohol usw. angesprochen und da gebe ich ihm recht, aber er hat auch Dinge wie Urlaub machen oder essen angesprochen. Ich gehe gerne in den Urlaub und erkunde andere Länder. Auch koche ich gerne und probiere neue Rezepte aus/gehe gerne auswärts essen. Ist das wirklich eine böse Eigenschaft? Vielen Dank im Voraus.
16 Antworten
Natürlich nicht!
Es sind viele falsche Propheten ausgegangen, und da ist natürlich egal was für Stand und Ansehen jemand hat, zumindest meine ich sollte man dies heute erkennen können.
Es gibt einen Geist der Askese, der ebenso in der griechischen Welt vorhanden war wie dass sich ein Bild über Gott zu machen innerhalb von ihren Philosophien...
Man brüstete sich darin ob der eigenen Enthaltsamkeit in allen Genüssen und war dabei auch sehr einem jüdischen Spektrum nahe, dass sich auch im fasten Gott näher wähnte und Askese als Zeichen seiner Führung deutete.
In diesem Punkt rückt dann Jesus aber zwingend in den Mittelpunkt der uns ja Lehrer ist und auf den wir hören sollen.
Und er würde nicht mitgehen Alkohol zu verteufeln, beziehungsweise ihn schlecht zu nennen sondern wüsste mit den Menschen der damaligen Zeit auch noch um die Bedeutung dieses Stoffes als Konservierungsmittel der benötigten Flüssigkeit, aber auch als wertvolles Geschenk Gottes wie man nach seinem ersten Wunder, Wasser zu Wein zu wandeln, nicht abstreiten kann denke ich.
Man klagte Jesus an ob seiner Genusssucht die man ihm unterstellte, weil im Gegensatz zu Johannes dem Täufer er so anders lebte!
Es war nur ein anders darin sein als Johannes oder viele Propheten davor, aber es war ein "schier gleich seinen Nächsten",
und deshalb war jeder Angriff darin nichtig und verpuffte, in Anbetracht der Worte Jesu dazu dass er in seiner Autorität nicht als Asket auftritt noch solches einfordert!
Klar ist finde ich dass im Zeugnis Jesu erkennbar werden muss wie solch Bischof mit seinem reden und seiner Ideologie einzuordnen ist.
Die Fülle die uns in Jesus Christus angeboten wird schlägt er für mich aus und versperrt damit einigen Menschen wohl den Weg zu Gott!
auf YouTube einen australischen Bischof
Klingt nach Mar Mari Emmanuel.
Auf sein Geschwurbel brauchst nichts geben, der Typ hat ein Rad ab.
Die Grenze zu ziehen - was ist gut, was ist böse, ist eine schwierige Sache. Es gibt Dinge, die sind laut der Bibel grundsätzlich böse, wie z.B. Okkultismus, aber andere Dinge wie Alkohol oder Geld können gottgefällig genossen werden oder auch auf eine Weise, die Gott nicht gefällt.
Beispiele:
Biblische Gesamtaussage zu Alkohol --> ht
tps://bit.
ly/bibel-alkohol
Biblische Lehre der Herrschaft des Teufels über die Erde erklärt --> ht
tps://bit.
ly/hat-der-teufel-macht
Kenne diesen australischen Bischof nicht und weiß daher nicht auf was er sich beruft.
Ich stimme aber grundsätzlich der Aussage erst mal zu, dass weltliche Dinge als Böse betrachtet werden können. Allerdings würde ich dies in meiner Tradition anders formulieren. Ich bin in der christlichen Mystik und Gnosis verwurzelt, wo der Dualismus ein zentrales Element darstellt.
In dieser Sichtweise unterscheiden wir zwischen der materiellen, physischen Welt, die endlich und daher von geringerem Wert ist, und der immateriellen, feinstofflichen Welt, die unendlich ist und somit einen weit höheren Wert hat. Zudem glauben wir, dass Geist Materie erschafft und nicht umgekehrt.
Da das Christentum in seinen frühen Tagen einige grundlegende gnostische Lehren übernommen hat, die das Prinzip der Dualität vertreten, finden sich in der Bibel auch Verse, die diese beiden Polaritäten klar hervorheben.
1. Johannes 2,15-17: „Liebt nicht die Welt, noch das, was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“
Matthäus 6,19-21: „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen; sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“
Man kann es sich nun einfach machen und die Prinzipien ignorieren, so tun, als hätte sie keine Bedeutung, oder das Gegenteil, alles Weltliche zutiefst verachten. In der Geschichte des Glaubens gab es beide Ansätze. Ich selbst betrachte die materielle Welt auch als primitiv und wertlos, versuche jedoch, den Nutzen auch im vermeintlich Wertlosen zu erkennen.
In meiner Philosophie und Theologie ist die materielle Welt ein Ort voller Angebote. Sie bietet die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und Dinge zu erleben, die es wert sind, durchlebt zu werden. Gerade die Vielfalt der Sinnesfreuden bringen immer wieder neue Erkenntnisse und es zeigt uns auf, wie vergänglich sie eigentlich sind. Ich nutze die Sünden dieser Welt, um daraus zu lernen, indem ich sie erlebe und durchlebe. So erkenne ich, dass sie nicht die Erfüllung bieten, wie es die Dinge tun, die uns näher zu Gott bringen. Daher empfinde ich die Definition von Sünde als Verfehlung und Abweichung vom Ziel als sehr treffend.
Du hast gefragt, ob die Dinge, die du gerne tust – wie verreisen, andere Länder kennenlernen, leckere Rezepte kochen und die Gaumenfreuden genießen oder Restaurants besuchen, wirklich "böse" Eigenschaften sind. Meiner Meinung nach ist das nicht der Fall. Irgendwann wirst aber auch du die Bedeutung dieser Dinge anders einschätzen und sie herabstufen.
In meinem Leben habe ich viele Dinge vergöttert und mich leidenschaftlich damit beschäftigt und an ihnen erfreut. Doch keine dieser Leidenschaften hat bisher Bestand gehabt, bis auf die Spiritualität und die Themen, die in unserem Herrn Jesus münden.
Lieben Gruß und Gottes Segen ...
Satan herrscht tatsächlich in der Welt. Aber nicht alles weltliche ist per se böse, denn es wurde ja von Gott erschaffen. Es ist in seiner Natur also gut. Es kommt aber auf den richtigen Gebrauch an. Das weltliche darf nicht Selbstzweck sein, es ist nur Mittel zum Zweck für geistliche Dinge. Wird das weltliche zum Selbstzweck, ist das ein Abweg. Das weltliche ist nicht schlecht, aber das geistliche ist besser, wichtiger, und höher. Die irdische Welt existiert nur als Schule, um uns in die geistliche Welt einzuführen.