Neuer Welpe hat panische Angst. Was tun?

11 Antworten

Hallo Alnr1124,

da Dein Welpe sich vorher ganz anders verhalten hat, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einige Gründe. Einerseits kannte er 13 Wochen lang nur sein Zuhause. Und er war die ganze Zeit mit Geschwistern un der Mutter zusammen.

Im Rudel sorgt die Mutter für Sicherheit.

Wir Menschen bekommen das oft gar nicht mit - so schnell und unauffällig geht das.

Dann können die Welpen natürlich neugierig sein und auch mit Fremden locker umgehen. Mama ist ja da und paßt auf.

Nun ist er aber ganz alleine und einer völlog fremden Umgebung.

Und er weiss nicht, ob ihr es schafft, für seine Sicherheit zu sorgen.

Daher würde ich Folgendes tun:

Du schreibst, Dein Welpe lässt sich problemlos anfassen. Dann müsste er sich auch auf den Arm nehmen lassen.

Fang bitte ganz von vorne an. Tu so, als ob ihr gerade vom Abholen nach Hause gekommen seid.

Das heisst:

nimm Deinen Welpen auf den Am.

Dann gehe mit dem Welpen auf Deinem Arm durch eure Wohnung / euer Haus.

Zeig ihm die ganzen Räume. OHNE zu sprechen. Lass ihn einfach seine Eindrücke in Deinem sicheren Arm sammeln. Kleine Schritte sidn wichtig.

Auch den Raum, den er später vielleicht nicht betreten darf.

Gehe mit ihm in jedem Raum am äusseren Rand entlang. Schaue dabei die Tapete an, NICHT den Hund.

Damit erreichst Du Folgendes - aus Hundesicht:

  1. Du hast den Kleinen auf dem Arm und be-schützt ihn damit. Motto "Ich habe Dich im Griff und beschütze Dich damit"
  2. Wenn Du am äußeren Rand in jedem Raum entlang gehst, machst Du Denem Hund klar, daß Du verstanden hast, daß vom Rand -eines Raumes oder eines anderen Platzes (draußen) Gefahr drohen kann.
  3. Wenn Du Deinen Welpen auf dem Arm durch die Wohnung trägst, machst Du klar, daß die Woihnung / das Haus Dir gehört. Das bedeutet, Du bestimmst die Regeln, die dort gelten.
  4. Wer die Regeln bestimmt, ist für die Sicherheit zuständig.
  5. Mit dem Auf-dem-Arm-herumtragen setzt Du auf liebevolle Art eine Grenze. Das heisst, Du schränkst den Welpen in seiner Bewegungsfreiheit ein. Aber Du sorgst damit automatisch für seine Sicherheit. Das bedeutet: solange Du mit der Haus/Wohnungsbesichtigung mit ihm beschäftigt bist, solltest Di ihn auf keinen Fall runter setzen. Auch nicht, wenn er anfängt, vielleicht zu zappeln.
  6. das bedeutet, Du bestimmst, wann und wo der Welpe sich frei bewegen darf. Aber auf liebevolle Art. Nämlich, Du setzt ihn erst herunter, wenn ihr alle Räume besichtigt habt und damit sorgst Du dafür daß es in allen Räumen sicher für ihn ist, d.h. DU hast für seine Sicherheit gesorgt.
  7. Du hast die Initiative übernommen und sorgst au liebevolle Art dafür, daß Dein Hund Vertrauen aufbauen kann.

Ich bin sicher, Dein Hund muss erst Vertrauen aufbauen, um sich sicher fühlen zu können.

Nachdem Du mit Deinem Hund eure Wohnung /Haus erkundest hast, kannst Du ihn draussen im Garten runtersetzen. ich bin ziemlich sicher,daß er vor Aufregung pinkeln muss. Du kannst gleich ein Signal fürs Pipi machen oder koten einführen und z.B. sagen "Mach mal"

Danach lobst Du ihn. Dann nimmst Du ihn wieder auf den Arm und setzt ihn drin in der Nähe seines Wassernapfes runter. Er wird vermutlich trinken wollen.

Dann lass ihn für mindestens 2 Stunden in Ruhe, denn er sollte schlafen, damit er die Erfahrung verarbeiten kann.

Wenn er wieder aufwacht oder nach 2 Stunden nimmst Du ihn auf den Arm und trägst ihn wieder nach draussen. Gib wieder das Signal "Mach mal" und warte, bis er sein geschäft erledigt.

Danach trägst Du Deinen Welpen rein, setzt ihn wieder in der Nähe seines Wassernapfes ab und lässt ihn für mindestens 30 Minuten in Ruhe.

In Ruhe lassen meint: NICHT ansprechen, NICHT anschauen, NICHT spielen. Sondern ignorieren.

Gib ihm die Chance, sich an Dir zu orientieren. Weiter in der nächsten Antwort.


Jesska2009  25.12.2017, 02:11

Leider ist mein zweiter Antwortteil auf seltsame Art verschwunden. Sehr sehr ärgerlich !

Ich schreibe ihn später nochmal neu .

0

Einfühlungsvermögen und gaaanz viel davon.

Ähnliches habe ich mit meiner Hündin erlebt. Nur das sie nicht als Welpe zu mir kam sondern als 9 Monate junge Hündin.

Ich bin da immer für die Methode streicheln. Wenn er sich von Euch anfassen lässt dann streicheln, streicheln, streicheln und noch mehr streicheln.

Hat er eine einzige Bezugsperson? Wenn ja, so ist es hilfreich wenn diese diese Aufgabe übernimmt und sich dann die anderen Familienmitglieder langsam annähern. Aber in solchen Fällen ist wie oben schon beschrieben Einfühlungsvermögen gefragt. Wichtig ist, das der Hund jetzt erst einmal lernt, dass ihr keine Gefahr für ihn darstellt. Zudem solltet ihr bedenken, er ist gestern erst zu Euch gekommen. Fraglich woher der Hund kommt und was er schon mit seinen 13 Wochen erleben mußte. Hat er nun schon eine 2. Trennung erfahren so ist das sicher nicht hilfreich aber trotzdem ist es nicht unmöglich ihn davon zu überzeugen, dass ihr keine Gefahr darstellt.

Das er heute Nacht relativ ruhig war, hatte vermutlich mit der 3. Phase von Stress zu tun. Das ist die Erschöpfungsphase und diese lässt den Hund ruhig erscheinen allerdings wird das in diesem Fall "nur Batterie aufladen" gewesen sein und keine wirkliche Ruhe. Diese starke Art von Stress verpufft nicht einfach und Adrenalin sowie Cortisol heben sich nicht einfach so auf, sie wirken nach.

Wenn er sich zumindest anfassen lässt ist das schon einmal die halbe Miete und somit streicheln. Lässt er sich nicht anfassen, so die Nähe suchen aber ihn nicht bedrängen, nicht direkt anschauen, am besten mit der Seite zu ihm setzen. Die Hand vorsichtig hinhalten. Nichts überstürzen und alles ganz langsam ausführen. Schnelle Bewegungen können genauso wie direktes anschauen bedrohlich wirken.

Was das fressen anbelangt, am besten ihm die Möglichkeit geben sich an einen geschützten Ort zurückzuziehen. Hat er sich schon eine Stelle ausgesucht die ihm gefällt so stellt ihm dort Futter hin und lasst es dort stehen. Am besten behaltet ihr dann erst einmal im Auge, dass sich niemand bis er gefressen hat diesem Ort nähert.

Alles was gemacht wird, sollte mit viel Behutsamkeit gemacht werden. Nichts überstürzen. Laßt ihm Zeit und wenn er vermutlich schon von Mutter- und Wurfgeschwistern viel zu früh getrennt worden ist und dann in einer anderen Familie war und nun bei Euch gelandet ist, so hat er mit diesen verdammt jungen Tagen schon 2 traumatische Erlebnisse hinter sich bringen müssen. Das bringt dann sowas hervor. Schade das Menschen so sind und sowas Tieren antun müssen. Das ist jetzt natürlich nicht auf Euch bezogen, aber eben auf diejenigen die nicht darüber nachgedacht haben, was aus dieser Seele wird...


Alnr1124 
Beitragsersteller
 23.12.2017, 16:12

den Welpen kennen wir von Geburt an, er ist auf einem Bauernhof geboren und wir haben ihn bevor wir ihn abgeholt haben des Öfteren besucht. Bis gestern war er also mit seinem Rudel zusammen.

anfassen lässt er sich, das ist überhaupt gar kein Problem.

0
Elocin2910  23.12.2017, 16:21
@Alnr1124

Dann muß diese Angst wohl z.T. genetisch bedingt sein oder aber die Verhältnisse auf dem Bauernhof waren eher subotimal.

Na wenn er sich anfassen lässt ist das doch schon einmal wirklich klasse, dann streicheln, streicheln, streicheln. Das fördert die Produktion von Oxytocin und das ist landläufig auch als Kuschelhormon bekannt. Fördert Bindung und beruhigt, da es auch bei den Welpen beim nuckeln produziert wird ;-)

Neue Umgebung, alles neue Reize, also ist es doch verständlich. Zudem aber wäre es natürlich ratsam wenn sich das jetzt nicht innerhalb der nächsten Tage verliert mit dem zittern mal den TA aufzusuchen...

3
Bitterkraut  23.12.2017, 16:44
@Elocin2910

Der Hund kommt angeblich von einer seriösen Züchterin aus de rEifel, wo angeblich über 1m Schnell liegt, weshal der Hund dort nicht rauskonnte. Das kann nur ein Troll sein. Die Eiffel hat derzeit max 15cm Schnee und das sicher nicht die vergangenenne 6-8 Wochen. Und im Tal hats gar keinen Schnee. Da will uns jemand veräppeln.

4
Elocin2910  23.12.2017, 17:16
@Bitterkraut

Na super, passt ja zur Weihnachtszeit, da macht man sich wieder für nix Mühe, danke Bitterkraut für die Aufmerksamkeit! ;-)

1
Milch direkt ins Maul gegossen.

zuerst mal informiert man sich bevor man sich einen Hund zulegt.

Milch ist für Welpen unverträglich und kann zu gefährlichem Durchfall führen. Durchfall kann für einen Welpen sogar lebensbedrohlich sein.

sollte der Kleine Durchfall bekommen, umgehend zu einem Nottierarzt oder Tierklinik fahren. Tel.- Nr. vorsichtshalber parat legen.

das überaus ängstliche Verhalten deutet auf keine gute Sozialisierung hin. Daher liegt die Vermutung nahe, dass Ihr den Kleinen aus einer nicht seriösen Quelle erstanden habt.

lasst dem Welpen Zeit sich an die für ihn neuen Lebensumstände zu gewöhnen. Dazu braucht es Zeit und Geduld.

und wenn er weiterhin nichts frisst, den Verkäufer kontaktieren. Ihr habt doch sicherlich Futter empfohlen bekommen und/oder auch mitbekommen damit er weiterhin erst mal sein gewohntes Futter bekommt?!


Alnr1124 
Beitragsersteller
 23.12.2017, 16:16

Mittlerweile isst er, wenn man ihm das Futter direkt hinstellt. Wie oben beantwortet, hatte er keine „traumatischen“ Erfahrungen

0
Bitterkraut  23.12.2017, 16:30
@Alnr1124

Ob er traumatische Erfahrungen hat, kannst du doch gar nicht wissen. Bei einer "Züchterin" die ihre Welpen kein bisschen sozialisiert, und dann so abgibt, muß man mit allem rechnen.

5
Margotier  23.12.2017, 17:03
@Alnr1124

Manchmal sind nicht mal traumatische Erfahrungen notwendig, es kann schon reichen, wenn ein Hund überhaupt keine Erfahrungen gemacht hat.

Die angebliche Herkunft lässt zumindest das vermuten.

Selbst wenn die Geschichte mit dem hohen Schnee unwahrscheinlicherweise stimmen sollte: wie konnten die Leute den selbst Haus und Grundstück verlassen? Die haben doch ganz sicher nicht die ganze Zeit eingeschneit im Haus zugebracht. Es gab hundertprozentig sicher geräumte Stellen, dort hätte man den Hund zum Lösen hintragen können bzw. müssen.

Ich schließe mich Bitterkrauts Einschätzung an: irgendetwas stimmt an Deiner Geschichte vorne und hinten nicht.

3
Elocin2910  23.12.2017, 18:32
@Alnr1124

Eine Abgabe d.h. vom bisher gewohnten Umfeld, von Mutter- und Wurfgeschwistern weggenommen, alles neue Reize bei Euch ist ein traumatisches Erlebnis, also somit eines hatte er definitiv.

2
Alnr1124 
Beitragsersteller
 23.12.2017, 18:49
@Margotier

Wenn die Züchterin mir sagt dass zu viel Schnee draußen liegt und sie die Gesundheit der Welpen durch die Kälte nicht aufs Spiel setzten will, dann glaube ich sowas auch. Die Welpen haben sich in einem großen Gehege innerhalb des Hauses aufgehalten in dem sie ein Katzenklo hatten wo sie immer eigenständig hingegangen sind

0
Bitterkraut  23.12.2017, 20:24
@Alnr1124

Ja, schreklich. Und dass in der Eiffel druchgehend hoher Schnee gelegen hat ist Unsinn. Hunde mit 10-13 Wochen können bei jedem Wetter raus. Die war halt zu faul, weil es ein Haufen Abeit ist und zeitaufwändig, mehrere Welpen zu sozialisieren und ihen die Welt zu zeigen. ein guter Züchter breibt diesen Aufwand aber.

Ich hab mit Freunden einen Wurf mit 9 Welpen aufgezogen, zur Abgabezeit kannten die andere Menschen und Tiere, de einem im Dorf zufällig begegnen, Fahrräder, Kinderwagen, Skater, Autofahren, Auto- und anderen Lärm usw. Jeden Tag ein neuer Reiz, viel Arbeit, da man nie alle gleichzeitg mitnehmen kann, da braucht man ein Team von Leuten, aber Arbeit, die ein guter Züchter eben macht.

2
Margotier  23.12.2017, 20:28
@Alnr1124

Wer Hunden auf ein Katzenklo zwingt, ist nicht seriös!

Da war schlicht und einfach jemand zu faul, bei Kälte mit einem ganzen Wurf Welpen regelmäßig raus zu gehen.

Die körperliche Gesundheit wird nicht auf's Spiel gesetzt, wenn man einen Welpen mal kurz zum Lösen der Kälte aussetzt, zur Not zieht man im kurz etwas über.

Es gibt für wenige Euro Hundemäntel, die eigentlich eher eine Art Fleece-Decke sind, die hat man blitzschnell mal eben angezogen. Aber für sowas sind solche Welpenproduzenten dann wohl auch noch zu geizig.

Übrigens: viel Spaß beim Beibringen der Stubenreinheit. Die Wahrscheinlichkeit, dass das, anders als bei verantwortungsbewusst aufgezogenen Welpen, viele Monate dauern wird, ist hoch da der Hund gelernt hat, dass es, entgegen seinem Bedürfnis, sein "Nest" nicht zu beschmutzen, richtig ist, sich drinnen zu lösen.

3

Das gibt sich. Ist auch ganz normal vom Welpengewusel weg. Schmuse mit ihm und nehm ihn/sie ein paarmal ins Bett. Die mögen den Herzschlag hören.


Alnr1124 
Beitragsersteller
 23.12.2017, 18:45

Vielen Dank. Wir hoffen es. Es ist auch schon eine kleine Verbesserung, auch wenn seeehr kleine, zu Gestern zu erkenne

0

Das Einzige was ihr tun könnt:

Lasst den Welpen bitte in Ruhe, stellt ihm Wasser und Futter in die Nähe, hört auf ihm Wasser mit Spritze einzuzwingen, etcetera!

Bitte holt umgehend einen wirklich guten Hundetrainer hinzu!!

Guten Hundetrainer bei Euch in der Region: IBH-hundeschulen eingeben, dort werden Hundeschulen nach Postleitzahl sortiert aufgeführt welche Eignung haben.