Doppelmoral im Islam?

MissToyola  11.02.2024, 01:57

Haben die ärger gemacht oder warum eigentlich die Frage?

Franz3425 
Beitragsersteller
 11.02.2024, 02:08

wenn du Pöbeln als Ärger bezeichnest dann ja

15 Antworten

Es gibt im Islam unterschiedliche Auffassung zum Thema Alkoholkonsum. Es gibt diverse Stellen im Koran, die Wein und Alkohol ausdrücklich als Geschenk Gottes benennen und sie als nützlich bezeichnen.

In erster Linie ist es aber Gläubigen verboten, betrunken zum Gebet zu gehen.

Es gibt nur eine Stelle, die (im Widerspruch zu den anderen Stellen) Alkohol ausdrücklich verbietet. Nur in strengen Auslegungen ist deshalb Alkohol im Islam vollständig haram (verboten).

Das äussert sich auch darin, dass in zahllosen islamischen Ländern Alkohol völlig legal erworben werden kann.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alkoholverbot_im_Islam

Woher ich das weiß:Recherche

EQ77BOWAT  11.02.2024, 08:10

Es gibt im Koran viele Suren, die sich direkt widersprechen. Die Alkohol Geschichte gehört dazu. Da das sehr offensichtlich ist, gibt und schon den ersten die Mohammed gefolgt sind aufgefallen ist, gilt im Islam die sog. "Abrogation". Das bedeutet, dass bei Verse die sich gegenseitig widersprechen immer der zuletzt offenbarte gilt. Das Verbot von Alkohol ist der zuletzt offenbarte Vers und somit gültig.

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LastDayofEden  11.02.2024, 08:24
@EQ77BOWAT

Ja, das habe ich auch so gelesen und verstanden.

Es ist aber offensichtlich, dass nicht alle Gläubigen diesem Prinzip folgen.

Im Christentum ist es ja auch nicht anders. Da heisst es "Wenn einer dir auf die rechte Backe schlägt, dann halte auch die andere hin". Trotzdem heisst es in den USA, insbesondere unter angeblich gläubigen Christen: "Wenn mich einer mit der Waffe bedroht, dann helfe mir Gott, dass ich schneller schiesse!".

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EQ77BOWAT  11.02.2024, 08:41
@LastDayofEden

Das ist natürlich offensichtlich. Es gibt in jeder Religion Menschen, die sich mal mehr, mal weniger daran halten. Das komplette Christentum basiert letztlich auf der Feststellung, dass wir Menschen überhaupt nicht in der Lage sind, alle Gebote Gottes einzuhalten. Wäre dem nicht so, und wäre es für uns Menschen möglich, sich an die Gebote zu halten, wäre das Opfer unseres Herrn Jesus Christus komplett unnötig gewesen.

Wichtig ist, dass man es versucht, bereut und die eigene Fehlbarkeit anerkennt. Zum Glück haben wir aber die Gewissheit, dass wenn wir straucheln und fallen, da jemand ist, der den Preis der Sünder bereits für uns bezahlt hat, weil er uns trotz unserer Fehlbarkeit über alles liebt.

Was die "Rechte Backe - Linke Backe" Sache angeht, so bedeutet das übrigens nicht, dass man sich und seine Familie oder auch andere Menschen in höchster Not als Christ nicht selbst verteidigen darf. Gewalt sollte dabei nur immer das letzte Mittel sein. Es geht um die innere Einstellung, auch gegen Menschen, die einen anfeinden, anpöbeln oder sonst irgendwie attackieren, keinen Hass zu empfinden, sondern ihnen trotzdem Liebe und Respekt entgegen zu bringen. Ganz viele Situationen lassen sich so deeskalieren.

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LastDayofEden  11.02.2024, 09:00
@EQ77BOWAT

Nun, ich war der Meinung, dass man bei einer strengen Auslegung der christlichen Lehre sich wi9rklich gar nicht verteidigen darf, sondern ganz im Gegenteil den Tod mit Freuden in Kauf nehmen solle.

(Nicht dass ich das Christen nahelegen würde! Ich wollte nur sagen, dass ich dies so auslegen würde, wollte man eine strenge Befolgung der Bibel anstreben).

Und für mich ist es extrem befremdlich, wenn ich amerikanische Evangelikale sehe, die eben gar nicht erst auf die höchste Not warten, sondern schon mal präventiv die Knarre gegen jeden richten, der ihnen suspekt ist und das irgendwie verschwurbelt mit ihrem Glauben rechtfertigen.

Ich kann mir keinen Abschnitt in der Bibel vorstellen, welche ein solches Verhalten ermutigt, gutheisst oder auch nur rechtfertigt.

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EQ77BOWAT  11.02.2024, 09:14
@LastDayofEden

Sicherlich nicht. Allerdings ist das glaube ich weniger ein religiöses, sondern auch eine kulturelles Problem. Es ist denke einfach ungeheuer schwierig, sich in Menschen hinein zu denken, für die es etwas völlig normales ist eine oder mehrere scharfe Waffen im Haus zu haben und diese auch regelmäßig zu benutzen und ein Verbot als einen Angriff auf die Verfassung ansehen.

Sie sind halt von Kindheit an so aufgewachsen und haben damit ein komplett anders Verhältnis zu Schusswaffen als wir. Da zu verstehen fällt uns natürlich extrem schwer.

Gibt es aber auch umgekehrt. Für die meisten US-Amerikaner ist es zum Beispiel absolut unvorstellbar, mit welchen Geschwindigkeiten wir auf deutschen Autobahnen absolut selbstverständlich unterwegs sind. In den liberalsten Bundesstaaten gilt eine maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit von 75 mph (121 km/h), in den meisten sogar nur 70 mph (113 km/h) oder gar 65 mph (105 km/h).

So hat jedes Land und jede Kultur ihre Eigenheiten, die als Außenstehende schwer verständlich sind.

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LastDayofEden  11.02.2024, 09:28
@EQ77BOWAT

Das ist mir natürlich sehr wohl bewusst.

Aber Evangelikale haben ja umgekehrt absolut kein Problem damit, zum Beispiel die Evolutionslehre, mit der sie in der Schule aufgewachsen sind, in den Wind zu schiessen, und auf der Basis ihres Glaubens den Kreationismus zu propagieren.

Mormonen wachsen in einer Gesellschaft auf, die klar monogam ist und schon immer monogam war, aber propagieren auf Grund ihres Glaubens die Vielweiberei.

Die Amish gehen da sowieso nochmals eine Stufe weiter und lehnen alles ab, woran alle gewöhnt sind, inklusive die praktisch in den USA erfundenen digitalen Welt.

Die Amerikaner haben also überhaupt kein Problem damit, kulturelle Selbstverständlichkeiten abzuschiessen, um ihren Glauben durchzustieren.

Nur bei den Waffen ist noch kein Evangelikaler auf die Idee gekommen, diese radikal abzulehnen. Und das, obwohl es keineswegs selbstverständlich ist für Amerikaner, eine Waffe zuhause zu haben. Das ist vor allem in ländlichen Gebieten des Mittleren Westens üblich - also im "Bible Belt".

Die Schlange beisst sich da also selber in den Schwanz.

Unterdessen kritisieren Evangelikale sogar die Bibel als "zu liberal" und verurteilen genau die Stelle mit der "anderen Backe" als linke Propaganda:

https://www.fr.de/politik/politik-praesidentschaftswahl-evangelikale-christen-usa-trump-links-92454527.html

Dazu fällt einem einfach nichts mehr ein. 😟

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EinDienerAllahs  11.02.2024, 02:34

Bitte zolle dem Islam den entsprechenden Respekt, dass du keine Urteile aus Wikipedia nimmst, wobei du keine Ahnung hast.

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  1. Woher willst du wissen dass diese Leute Muslime sind? Nur weil ich aus Saudi Arabien komme oder aus Indonesien bedeutet das nicht dass ich Muslim bin.
  2. Wo ist da die Doppelmoral? Sagt der Koran etwa Alkohol ist erlaubt? Nein.
angeblich

Es steht explizit im Koran und in der Sunna


Franz3425 
Beitragsersteller
 11.02.2024, 11:16

stimmt

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Erinnert mich an die Doppelmoral von Christen. Der Mensch ist eben ein verlogenes, heuchlerisches Stück.

Ich vermute, es ist ähnlich wie in anderen Religionen, wenn es sich denn überhaupt um Moslems handelt. 1. Auch Moslems werden sich unterschiedlich stark an die Vorgaben ihrer Religion halten, wenn sie sie denn überhaupt vollständig kennen. 2. Es gibt unterschiedliche Auslegungen des Islam.

Womöglich sagen sich diese Leute, sie leben nicht in einem muslimischen Land und der Koran gilt hier nicht. Man kann nur raten oder man fragt sie nach den Gründen. Vielleicht stellt sich heraus, dass es sich gar nicht um Doppelmoral handelt, wer weiß. Du darfst nicht vergessen, dass Du mit Deinem eigenen Vorstellungen an das Thema herangehst. Vielleicht stimmen Deine Vorstellungen über den Islam auch nicht. Das soll lein Vorwurf sein.

Gruß Matti

Doppelmoral ist ein grundlegend menschliches Problem, das tritt in absolut jeder Gesellschaft auf.

Einfachstes Beispiel Alkohol versus Cannabis in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern. Oder Drogen-/Suchtpolitik allgemein.

https://www.youtube.com/watch?v=z8j3HvmgpYc