Frau will Schwangerschaft abbrechen, Mann nicht?

17 Antworten

Müssen bei einer ungeplanten und dann gegebenenfalls unerwünschten Schwangerschaft Entscheidungen getroffen werden, ist es wünschenswert, wenn diese gemeinsam und übereinstimmend erfolgen.

Aber selbstverständlich liegt die Wahl letztendlich bei der Frau. Schließlich muss ihr Körper die Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (mit allen physischen und psychischen Risiken und Komplikationen) oder den Abbruch durchleben.

Eine Frau kann ja auch nicht über den Körper ihres Partners bestimmen und ihn z.B. zwingen, ihrem Vater eine Niere zu spenden.

Auch wird in §§ 218 f. StGB nur von der Schwangeren gesprochen - der Kindsvater bzw. Partner findet keine Erwähnung.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Es ist allein die Entscheidung der Frau, ob sie das Kind bekommt oder nicht. Der Mann hat dabei nichts zu sagen.

Leider darf die Frau darüber entscheiden, da das Kind in ihrem Körper heranwächst. Meiner Meinung nach ist es aber falsch, dass überhaupt jemand entscheiden darf, dass das Kind getötet werden soll. Das Kind hat seinen eigenen Körper. Also: Sein Körper, seine Entscheidung! Das Kind müsste somit entscheiden, ob es weiterleben oder abgetrieben werden will... Das geht zwar nicht, aber kennt jemand ein kleines Kind, dass sich wünscht es wäre nie geboren? Hoffentlich nicht. Also: Das Kind würde nicht abgetrieben werden wollen. Es ist sein Körper, seine Entscheidung.

Fazit: Die Mutter sollte darüber nicht entscheiden dürfen, da das Kind nur in ihrem Körper und nicht ihr Körper ist, aber sie nimmt sich trotzdem das Recht dazu...

(Ich will niemanden verurteilen. Ich will Leute nur zum Nachdenken anregen.)


EphraimUlk  08.04.2020, 13:17

Das Kind ist nicht nur 9 Monate in ihrem Körper und chillt da rum. Das Kind zeckt Sich bei der Mutter ein, verändert deren Körper und hormonhaushalt. Da findet ein Austausch, fast schon eine symbiose statt. Da hat die Mutter mE einiges mit zu bereden, ob ihr Körper ruiniert werden soll von einem zellklumpen oder nicht.

Nach deiner Meinung dürften Eltern dann auch nach der Geburt ihrer Kinder nicht über diese entscheiden. Wenn das Kind mit 12 rauchen will, sich prostituieren möchte, etc können die Eltern es nicht verbieten und nicht beschützen. Gute Idee.

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Bohnenbunker17  08.04.2020, 13:27
@EphraimUlk

Ich kann es ja verstehen, wenn man vergewaltigt wurde und deswegen antreibt. Aber sonst ist man selber schuld, wenn ein Kind neun Monate in einem "rumchillt", den Körper und den Hormonhaushalt verändert.

Außerdem ist es nicht nur ein Zellklumpen, sondern schon ein Mensch, egal ob es schon wie einer aussieht oder nicht. Warum darf man ein Kind vor der Geburt umbringen, aber danach zählt es als Mord? Es ist schon vor der Geburt am Leben.

Ich finde, dass die Eltern dem Kind natürlich einige Sachen verbieten dürfen, aber nicht, dass sie es einfach umbringen dürfen.

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EphraimUlk  08.04.2020, 13:45
@Bohnenbunker17

Achso... weil wenn man vergewaltigt wird, dann möchte das Kind nicht leben? Oder fragt man da dann doch nicht das Kind?

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Bohnenbunker17  08.04.2020, 13:50
@EphraimUlk

Ich finde es dann trotzdem nicht richtig das Kind abzutreiben, aber ich kann es dann halt verstehen.

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Elli113  08.04.2020, 13:19
Das Kind müsste somit entscheiden, ob es weiterleben oder abgetrieben werden will... Das geht zwar nicht, aber kennt jemand ein kleines Kind, dass sich wünscht es wäre nie geboren? Hoffentlich nicht. Also: Das Kind würde nicht abgetrieben werden wollen.

Interessante Logik. Du möchtest das Kind fragen, klar, das geht nicht.

Und nimmst dann einfach pauschal an, dass alle Kinder dieser Welt geboren werden wollen? Auf welcher Grundlage? Weil du gerne geboren werden wolltest?

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Bohnenbunker17  08.04.2020, 13:29
@Elli113

Ich nehme das an, weil ich kein Kleinkind kenne und von keinem gehört habe, dass es gerne nicht am Leben wäre.

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EphraimUlk  08.04.2020, 13:47
@Bohnenbunker17

Dann frag mal ein paar Jahre später Teenager, ob die leben wollen oder noch ein paar Jahre später, wenn man alt und gebrechlich ist. Der Lebenswille ist etwas vollkommen subjektives, das sich von Jahr zu Jahr ändern kann.

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Bohnenbunker17  08.04.2020, 13:53
@EphraimUlk

Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die am liebsten nicht leben würden. Aber das sind in den meisten Fällen Teenager oder Erwachsen. Als Kleinkinder wollten sie aber noch leben, also auch als sie noch nicht geboren waren.

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Elli113  08.04.2020, 14:02
@Bohnenbunker17

Hast du schon einmal gefragt? Und wenn ja, welche Kleinkinder hast du gefragt? Solche, die von ihren Eltern geliebt werden, ein schönes Zuhause haben, saubere Klamotten/ Windeln haben und immer genug zu essen?

Oder auch solche, die all das nicht haben? Kinder, die in Asien auf irgendwelchen Müllkippen hausen müssen? Oder, um aktuell zu bleiben: Kinder, die in Moria vor sich hin vegetieren ohne sauberes Wasser, die frieren und nicht genug zu essen haben?

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Bohnenbunker17  08.04.2020, 14:47
@Elli113

Du hast Recht. Es kann sein, dass es auch Kleinkinder gibt, die nicht leben wollen, aber ich glaube, dass es welche sind die 1. schlechte Lebensbedingungen haben und 2. eine Familie, die sie hasst. Aber es ist trotzdem nicht richtig ihnen deswegen nicht zu erlauben zu leben. Solange die Kinder noch Hoffnung haben, werden sie nicht sterben wollen. In den meisten Fällen will ein Mensch erst dann sterben, wenn er keine Hoffnung mehr hat, dass er aus seiner schrecklichen Situation wieder herauskommt. Vielleicht hätte das Kind selbst in so einer Situation noch Hoffnung und würde weiterleben wollen.

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Elli113  08.04.2020, 14:59
@Bohnenbunker17
aber ich glaube, dass es welche sind die 1. schlechte Lebensbedingungen haben und 2. eine Familie, die sie hasst.

Das ist doch genau der Punkt. Wenn die Frau kein Kind will, weil sie einmal weiß, dass sie sich nicht adäquat wird kümmern können und/oder weil sie nunmal kein Kind will, folglich das Kind schon vor der Geburt ablehnt, wird da sicherlich auch kein liebendes Elternhaus draus werden. Frag mal den GF-Nutzer 1Wintertraum - der hat auf ähnliche Fragen schon öfters mit seinem eigenen Schicksal geantwortet und war genau eines dieser ungeliebten Kinder.

Die Abtreibungsfrage ist eine sehr komplexe Fragestellung, aber das Lebensschützer-Argument "das Kind lebt ab der Befruchtung und punkt" mag ich so einfach nicht stehen lassen.

Das Kind lebt nur durch die Mutter. Wenn die Mutter einen Autounfall hat, stirbt auch das Kind. Es hat keine eigene Existenz und ist ohne die Mutter nicht lebensfähig.

Nach der Geburt ist das was anderes. Das Baby ist zwar dann immer noch auf Hilfe angewiesen, aber nicht notwendigerweise die der leiblichen Mutter.

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Bohnenbunker17  08.04.2020, 15:21
@Elli113

Ich kann verstehen das man keine Kinder haben will, weil man weiß, dass man es zum Beispiel nicht wirklich lieben wird. Aber ich finde es dann halt dumm, dass man sich überhaupt in die Situation bringt, dass es passieren könnte, dass man schwanger wird. Ich finde es halt nicht richtig, dass man sich erstmal in die Situation bringt, dass man schwanger ist, und dann das Kind abtreibt, als wäre es nur eine Fliege, die man totklatscht oder so...

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Elli113  08.04.2020, 15:46
@Bohnenbunker17
dass man sich überhaupt in die Situation bringt, dass es passieren könnte, dass man schwanger wird

Leider wird die Verantwortung für die Verhütung nur allzu oft der Frau zugeschustert. Männer wollen kein Kondom benutzen, weil "sie dann weniger spüren", und so weiter.

Verhütungspannen sind demnach die Schuld der Frau und sie soll mit den Folgen leben. Eine ähnliche Argumentation habe ich auch schon öfters gehört, gerade aus dem eher christlichen Milieu. So, als ob die ungewollte Schwangerschaft Gottes Strafe für Sex außerhalb der Ehe darstellen würde; eine Strafe, welche man dann annehmen muss, weil man ja überhaupt Sex hatte..

Dazu kann ich nur sagen: Verhütungspannen kann es immer geben. Sogar die Pille oder das Kondom sind nicht 100%-ig sicher.

Natürlich sollte nur Sex haben, wer (auch geistig) reif genug ist, sein Handeln und die möglichen Folgen zu überblicken. So ist es aber nun mal nicht. Es haben kaum aufgeklärte Minderjährige ebenso Sex wie Frauen in prekären Verhältnissen, die glauben, damit einen Mann "halten" zu können. Oder die sich ihre Drogensucht damit verdienen und kein Geld für die Pille haben. Oder betrunkene Menschen auf Partys, die das Kondom vergessen. Oder - der neueste geschmacklose Trend - Männer, die während dem Sex heimlich das Kondom entfernen ("Stealthing"). Oder Typen, die der Partnerin versichern, "ihn vorher rauszuziehen", "da wird schon nichts passieren".

All diese Menschen haben Sex, egal ob ich persönlich nun finde, dass das gut ist oder nicht. Aber ich bin nicht diese anderen Menschen und ich bin nicht fehlerfrei genug, ihnen zu sagen "selbst schuld, da hättest du mal lieber keinen Sex gehabt/ da hättest du mal lieber besser aufgepasst".

Und steht nicht schon in der Bibel, dass den ersten Stein nur derjenige werfen soll, der ohne Schuld ist?

Könntest du einer verzweifelten Frau, die einen (vielleicht einmaligen) Fehler gemacht hat, sagen "Du bist selbst schuld, warum lässt du dich auch vögeln. Jetzt musst du den ganzen Rest deines Lebens mit den Konsequenzen leben, weil du einmal eine dumme Entscheidung getroffen hast"? Ich jedenfalls könnte das nicht.

Von daher bin ich für das Recht auf Abtreibung und werde dieses auch immer verteidigen.

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Die Frau entscheidet über ihren Körper und was sie damit macht. Wenn die das Kind nicht möchte ist das so. Leider hat der Mann da kein Mitspracherecht (zumindest rechtlich)

Die Entscheidung liegt bei der Frau, ist schließlich auch ihr Körper.

Jedoch sollten die beiden Beteiligten natürlich miteinander kommunizieren und gemeinsam ein Lösung finden.