14 jährige Tochter entwendet mein Diensthandy, um weiterhin Kontakt zu einem Jungen zu haben. Ausserdem hat sie sich von ihm entjungfern lassen. Was denkt Ihr?
Im Mai waren mein Mann und ich für eine Woche verreist. Das war die Bewährungsprobe für seine 20-jährige und meine 14-jährige Tochter ( wir sind Patchwork). Meine Tochter hat die Woche genutzt, um sich verbotener Weise mit ihrem Schwarm zu Hause bei uns zu treffen. Die große Tochter konnte sich leider nicht durchsetzen und meine Tochter wusste genau, dass ich das nicht erlauben würde. Nach unserer Rückkehr erfuhr ich von den Taten meiner Tochter ( Petting mit ihm ) und es gab die Ansage, dass ich keinen Umgang mit dem Jungen wünsche. Ihr Klassenlehrer sprach mich schon an, ob ich wüsste, welchen Umgang sie hat. Der Junge fällt immer wieder durch sein Verhalten im negativen Sinne auf. Mein Mann und ich haben die Eltern des Jungen aufgesucht und darum gebeten, dass der Kontakt beendet wird. Man stimmte dem zu. Meine Fragen, ob der Kontakt beendet sein, wurde in den Wochen darauf immer bejaht. 3 Monate später finde ich zufällig beim Bettenmachen ein Kondom bei ihr und in der Woche darauf mein Diensthandy, welches ich seit 2 Monaten suche. Sie hatte es mir entwendet und genutzt, um mit ihm Kontakt zu halten. Sie haben sich weiterhin getroffen und die berufsbedingte Abwesenheit von uns Eltern tagsüber genutzt, um in ihrem Kinderzimmer mit ihm zu schlafen. Diese Treffen fanden ebenfalls an einem Bachlauf neben unserem Dorf statt. Meine 14-jährige Tochter, zu der ich immer einen guten Draht habe ( hatte ), entwendet mein Diensthandy ( welches ich nur brauche, wenn ich von zu Hause aus arbeite > Coronazeit), lügt mich monatelang an und erlebt ihr 1. Mal an einem Bach. Wie soll ich darauf reagieren?
Du hast allen Ernstes ein ungesichertes Diensthandy? Was sagt denn dein Arbeitgeber dazu?
Sie kannte meinen Code. Jetzt kennt sie ihn nicht mehr.
6 Antworten
Willkommen in der Pupertät deiner Tochter.
Wenn du weiter versuchst,ihr das zu verbieten,artet das irgendwann zu einem Machtkampf aus,den du vermutlich verlieren wirst,da deine Tochter sich der Konsequenzen nicht bewußt ist, bzw. sie ihr egal sind.Damit bist du auf verlorenem Posten.
Du kannst beginnen,wieder mit ihr zu reden.Erkläre ihr,wo dein Problem ist,warum du dagegen bist.Sprich mit ihr über Krankheiten und darüber,was eine Schwangerschaft bedeuten würde.Wie mit einer Erwachsenen.
Und würde ich mir klar machen,welche Regeln und Vereinbarungen mir ganz wichtig sind.Quasi als rote Linie,die niemals überschritten werden darf.
Gerade in dem Alter platzt einem sehr gern mal die Hutschnur und es gibt endlose Streiterein,die auch wichtig sind.Aber es ist ganz wichtig,dass ihr im Kontakt bleibt und du ihr in einem ruhigen Moment auch mal zuhörst.
Was genau hast du erwartet, als du dieses Verbot ausgesprochen hast? Dass deine Tochter sagt "Ja, Mama, danke für den guten Rat, ich vergesse jetzt mal eben meine erste Jugendliebe"?
Na hoffentlich nicht. So ein Verbot ändert überhaupt nichts daran, was das Mädel will und dass es sich einen Weg suchen wird, es zu realisieren. Der einzige Unterschied ist, dass es das dann halt heimlich macht, mit allen Konsequenzen. In der Form, dass deine Tochter genau weiß, dass sie was macht das du verboten hast, also muss es um jeden Preis ein Geheimnis bleiben, also kann sie nicht mit dir darüber reden.
Sie hätte mit dir auch nicht darüber gesprochen, wenn sie sich nicht in der Lage gefühlt hätte, Kondome zu beschaffen. Sondern dann wäre die Notlösung halt gewesen, es ohne zu riskieren. Hauptsache, nicht mit dir darüber reden.
Sie hätte auch nicht mit dir darüber gesprochen, wenn sie das Gefühl gehabt hätte dass ihr Partner sie dabei ausnutzt und ein Nein nicht akzeptiert. Lieber hinnehmen dass es eben so ist, als mit dir darüber zu reden dass sie was Verbotenes gemacht hat.
Sie hätte es auch vor dir verheimlicht, solange es geht, wenn es zu einer Schwangerschaft gekommen wäre. Weil es noch viel unangenehmer ist, um Rat zu bitten, weil was Verbotenes schief gegangen ist.
Damit, dass du es deiner Tochter verboten hast, hast du nur erreicht dass sie mit dir nicht drüber spricht. Und damit hast du es vollkommen unmöglich gemacht, sie irgendwie als Ratgeberin zu unterstützen. War das das, was du erreichen wolltest?
Wie soll ich darauf reagieren?
Ruhig bleiben und erstmal darüber nachdenken, was du eigentlich erreichen willst. Was für ein Verhältnis du zu deiner Tochter haben willst. Und wie du das bei einem Menschen erreicht, der das Gefühl hat dass du sowieso nur alles verbieten willst, was ihm wichtig ist.
Denn ja, ganz richtig: Stand jetzt hattest du ein gutes Verhältnis mit deiner Tochter.
Was denkt Ihr?
Dass für Eltern nunmal irgendwo der Punkt kommt, zu akzeptieren dass der Nachwuchs anfängt seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Seine eigenen Erfahrungen machen will, und zwar inklusive der schlechten. Und hey, das ist ein gutes Zeichen! Das Küken fängt an, flügge zu werden, ein eigenes Leben zu leben, und das ist doch genau das wofür man es großgezogen hat!
Dann sollten Eltern nicht mehr Vorschriftenmacher und Verbieter sein, das funktioniert sowieso nicht und provoziert nur Konflikte. Sondern Ratgeber und Rückfallebene für den Fall, dass es schief geht.
Man muss nicht alles gut finden, was der Nachwuchs tut. Manchmal muss man auch zähneknirschend akzeptieren, dass der Nachwuchs jetzt eine schlechte Erfahrung machen muss, um was draus zu lernen.
Ich finde es wichtig, dem Nachwuchs das Gefühl zu geben, dass er jederzeit mit seinen Eltern sprechen kann. Auch dann, wenn er was gemacht hat das diese nicht gut finden, denn das sind tendenziell die Gelegenheiten, in denen was schiefgelaufen ist. Dass dann kein Donnerwetter kommt, sondern Verständnis und Hilfe. Mal ehrlich: Der Schock, feststellen zu müssen dass man doch zu sorglos war, dass eben doch was dabei schiefgehen konnte, der Schmerz den man dabei erlebt hat, bewirkt des Lerneffekts genug.
Ich hätte meiner Tochter gesagt, welche Bedenken ich bei dem Jungen habe. Welche Sorgen es mir bereitet, wenn sie sich mit ihm einlässt. Hätte ihr gesagt, dass ich mich trotzdem für sie freue, dass sie die Glücksgefühle der Verliebtheit erlebt. Nochmal sichergestellt, dass sie über Verhütung und Neinsagen Bescheid weiß. Gefragt, ob sie dies und das bedacht hat. Und ihr dann, trotz aller Bauchschmerzen, viel Spaß gewünscht und gehofft dass nichts schief geht.
Was ist schlimm an einem Bach? Das ist zwar kein Strand, kein See aber immerhin haben die zwei sich einen Ort gesucht, den beide geeignet fanden. An Verhütung denkt deine Tochter auch und du kennst den Junge. Solange sie die Schule nicht vernachlässigt, keine Drogen nimmt und pünktlich Zuhause ist, solltest du etwas mehr Verständnis für sie haben.
Es ist eigentlich alles mehrfach gesagt hier.Ich möchte nur hinzufügen: Lerne den Jungen kennen ehe er den öffentlichen Stempel von Dir bekommt.Nimm Dir die Zeit,nicht 5 Min..Unsere Kids,besonders die Mädels,machen alles aus Trotz,wenn wir verbieten.Gib den Beiden erstmal eine Chance und lass sie sich nicht draussen,sondern bei Dir treffen,zuhause.
Ein Bach ist übrigens etwas der Natur.Da ist nichts Schlimmes an dem Ort.Lass sie zuhause sein,dann muss kein Bach und Sonstiges sein.In gew.Dingen sind Regeln und Disziplin sicher gut,hier aber nicht.😉😊
Was ich mich hier an allererster Stelle frage: Welchen Grund hast du, deiner Tochter zu verbieten, sich mit einem Jungen zu treffen in den sie verliebt ist?
Wenn du einer 14-jährigen verbietest, sich mit ihrem Schwarm zu treffen, darfst du dich so grundsätzlich mal absolut nicht wundern, wenn sie darauf verschnupft reagiert und alles unternimmt, dieses Verbot zu umgehen. Würde man dir den Kontakt zu dem Mann den du liebst verbieten, würdest du das ja wohl auch nicht einfach so hinnehmen und zur Tagesordnung übergehen.
Ein über beide Ohren verliebter Mensch würde alles dafür tun, um seinen/ihren Schwarm zu sehen, das müsstest du als erwachsene Frau eigentlich wissen. Und wenn man dafür bestraft wird oder es Stress mit den Eltern gibt, dann nimmt man das Risiko in Kauf bzw. bemüht sich, nicht erwischt zu werden. Liebe ist stärker als alles andere.
Einer Jugendlichen den Kontakt zu ihrem Freund zu verbieten ist sowohl aus menschlicher als auch aus rechtlicher Sicht eine ausgesprochen heikle Sache und etwas, das man nur tun sollte, wenn es wirklich nicht anders geht und er eine ernsthafte Gefahr für sie darstellt, beispielsweise weil er harte Drogen konsumiert, kriminell ist, sie zu Dingen zwingt die sie nicht möchte oder ähnliches.
Der Junge fällt immer wieder durch sein Verhalten im negativen Sinne auf.
Wie äußert sich dieses Fehlverhalten? Was tut der Junge?
Ein über beide Ohren verliebter Mensch würde alles dafür tun, um seinen/ihren Schwarm zu sehen, das müsstest du als erwachsene Frau eigentlich wissen.
100 % Zustimmung!
Man reibt sich immer wieder erstaunt die Augen, mit welcher Vehemenz manche Eltern ihre eigene Lebenserfahrung ignorieren, wenn es um den Nachwuchs geht.