Warum wollen Politiker und Befürworter nicht zugeben, daß nicht das neue Bürgergeld sondern der zu niedrige Mindestlohn keinen Anreiz für Arbeit bietet?

Frage oben.

Hartz4 soll ab Januar 50,- mehr Geld bekommen, was ein Witz ist im Vergleich dazu, wie die Kosten seit Jahren (schon vor Corona!) explodieren. Diese 50,- mehr hätte es auch ohne Inflation, Ukrainekrieg und Energiekrise gegeben. Wieso hacken alle auf Hartz4 rum, es würde angeblich keinen Anreiz zum arbeiten bieten, wenn der eigentliche Übeltäter der unverschämte Mindestlohn ist? Man kann den Ärmsten der Armen nicht noch mehr Geld kürzen, auch die müssen leben können und die sind schon seit Jahren immer UNTERM realen Existenzminimum, da wird sogar Kindergeld und Unterhalt auf die Regelsätze der Eltern angerechnet, heißt also, Kindergeld und Unterhalt wird den Kindern gestohlen, das haben die garnicht zur Verfügung bzw. nur minimal. Also wieso führt man nicht endlich mal eine Debatte um den Mindestlohn, denn DIESER bietet keinen Anreiz zum arbeiten! Man fragt sich doch, wenn man eine Arbeit sucht "was verdiene ich da, kann ich das annehmen, reicht mir das Geld um meine Rechnungen zu bezahlen". Und nicht, "was bekommt ein Arbeitsloser, krieg ich bissel mehr? Ach..ja 20,- mehr, dann kann ich den Job ja nehmen"..! Wir führen die falsche Debatte. Mit dem unverschämten Mindestlohn kann man seine Rechnungen nicht bezahlen, schon vor Corona war der zu niedrig. Und nur um den geht es, wenn man Arbeit sucht!

Also wieso wird immer nach unten getreten, weils so schön einfach ist?

Wieso gibt es nicht mehr Mindestlohn? Gerade bei dieser massiven Inflation mal beredenswert! Damit sich arbeiten auch lohnt !!

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AG kürzt vertraglich vereinbarten Bruttolohn plötzlich aufgrund meines Steuerklassenwechsels - Was haltet ihr davon?

Ich habe Anfang 2022 mit meinem AG eine Lohnerhöhung vereinbart, welche sowieso schon längst überfällig gewesen ist. Zuvor hatte mein Chef es immer wieder versucht auf meine angeblich falschen Steuerklasse zu schieben. Ich würde ja 150 Euro mehr verdienen, wenn ich endlich in der StKlasse II und nicht länger in StKlasse I wäre. (Ich bin alleinerziehend, Single) Passend zum Jahresende 2021 wurde ich vom Finanzamt dann ab 01.01.22 in Lohnsteuerklasse II eingestuft. Soweit so gut. In dem neuen Arbeitsvertrag, welchen ich Ende des Jahres - Mit Wirkung ab 01.01.22 - unterschrieben habe, stand genau drin, was ich Brutto und Netto verdienen würde. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch in Steuerklasse I. Jetzt habe ich gesehen, dass mein Chef mir den Bruttolohn einfach gekürzt hat, so dass ich zumindest im Monat Januar zwar den vereinbarten Nettolohn erhalten habe - allerdings aufgrund der neuen Lohnsteuerklasse, mein Bruttolohn dementsprechend angepasst und über 100 Euro weniger war. Hätte er sich an den vereinbarten Bruttolohn gehalten, wäre natürlich auch netto mehr für mich übrig gewesen.. Mittlerweile erhalte ich nicht mal mehr den vereinbarten Nettolohn. Aber das ist ein anderes Kapitel.. Jedenfalls will ich das nicht akzeptieren und reklamieren und würde gerne vorab wissen ob das rechtens ist von meinem Chef? Oder nachvollziehbar? Oder "normal"? Würde gerne eure/Ihre Meinung darüber erfahren und danke allen schon mal vorab für hilfreiche Antworten!

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Wie umgehen mit „sozialistischen“ Low-Performer-Freunden?

Eigene Situation: 23 Jahre, Angestellter in Industrieunternehmen mit normalem Gehalt, zusätzlich 450€ Job jeden Samstag (Gründe: körperliche Betätigung + Geld), vor einem Jahr noch für 1800€ brutto gearbeitet.

Freund 1: Student der sozialen Arbeit, Einkommen: Bafög, Kindergeld, Unterhalt, Zuwendungen Familie, sonstige Transferleistungen; ist für ein Grundeinkommen von 1200€ und findet es nicht gut, dass man von der Gesellschaft zum Arbeiten „gezwungen“ wird, „jeder sollte selbst entscheiden ob er arbeiten gehen möchte“

Freund 2: Angestellter im öffentlichen Dienst, war während Corona für insgesamt knapp ein Jahr bei vollem Lohnausgleich von der Arbeit freigestellt, möchte seine Wochenarbeitszeit gerne reduzieren, ist der Meinung, dass Einkommen gedeckelt werden sollen, Spitzengehälter gehören verboten.

Mein zusätzlicher Job stieß bei beiden auf Verwunderung bzw. eher Ablehnung.

Meine Meinung: Ich habe nichts davon wenn das Gehalt anderer Menschen gedeckelt wird oder Sozialleistungen reduziert werden und bin für soziale Themen offen. Ich finde dennoch, dass sich Arbeit immer lohnen muss. Durch meine Bubble habe ich manchmal den Eindruck, in Deutschland hat man es auch ohne Leistung recht gut.

Ich kritisiere meine Freunde nicht für ihren Lebensstil, stelle höchstens kritische Nachfragen, werde jedoch für meinen Arbeitswillen kritisiert.

Wie ist eure Meinung?

Arbeit, Studium, Freundschaft, Politik, Einkommen, Mindestlohn, Öffentlicher Dienst, Sozialhilfe, Sozialismus, Ausbildung und Studium, Wirtschaft und Finanzen, Beruf und Büro
Beruf nur nach Spaß wählen oder auch nach Gehalt?

Ich habe Abitur und könnte deshalb locker etwas machen, worin ich viel mehr verdienen könnte aber ich hätte SO UNGLAUBLICH Lust, Friseurin zu werden. Haare und Make Up sind mein Hobby und ich färbe und schneide auch manchmal schon in meiner Freizeit Haare. Hätte dieser Beruf wenigstens ein durchschnittliches Gehalt dann ok würde ich sofort machen. Aber dass das gefühlt der schlechtbezahlteste Beruf in Deutschland ist, stört mich schon ein wenig. Und halt auch dass man als Friseurin nicht so gebildet rüberkommt und die Gesellschaft gleich denkt, dass man dumm ist oder so. Es gibt halt auch echt nicht so gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Also ich würde aufjedenfall nach meiner Ausbildung den Meister machen, der ja auch ca nur 2 Monate geht und irgendwann einen eigenen Laden anstreben. Ich denke da verdient man schon mal bisschen mehr als eine angestellte Friseurin aber trotzdem ist das nach meinen Recherchen nicht viel mehr. Ich würde halt auch noch mehrere Weiterbildungen machen zum Makeup Artist und was man da nicht noch alles machen kann aber irgendwie steht nirgendwo wie viel mehr man damit verdient. Wenn ich wüsste, dass man mit vielen Weiterbildungen letztendlich gut verdient also ca 3000 im Monat, würde ich sofort anfangen weil ich echt Lust auf das Ganze hätte aber ich hab halt einfach Angst, dass ich trotz der Bemühungen nie "normal" verdienen könnte weil der Beruf einfach nicht viel bekommt.

Ich habe das auch schon oft meinen Eltern usw gesagt dass ich das doch nicht machen kann weil das Geld schon auch eine Rolle spielt aber die meinten, dass ich wirklich lieber drauf achten soll dass es mir Spaß macht und dass man auch sein Geld schon irgendwie verdient wenn man seine "Leidenschaft" auslebt.

Und ich muss auch sagen dass durch die 12 Jahre Schule/Quälerei (weil ich Schule schon immer gehasst habe) ich absolut keine Lust mehr habe auf nur lernen und lieber nur was handwerkliches machen würde.

Mach das, was dir Spaß macht!! 86%
Mach lieber was anderes 14%
Friseur, Mindestlohn, Ausbildung und Studium, Beruf und Büro
Stand die SPD immer auf der falschen Seite?

Folgende Aussage von Laschet auf dem CSU-Parteitag:

In all den Entscheidungen der Nachkriegsgeschichte standen die Sozialdemokraten immer auf der falschen Seite - in der Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Seht ihr das auch so? Und wenn ja: Warum?

Meine Meinung: Ich könnte nun hunderte Punkte anführen. Gut, Laschet hat es ja auf die Nachkriegszeit beschränkt, damit den Widerstand gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz ausgeklammert.

Doch schauen wir mal in die jüngere Vergangenheit: Der Mindestlohn. Was hat die Union den erbittert bekämpft. Im Grunde seit den 1990er Jahren, als das bei der SPD die Runde machte, wurde es bekämpft. Als Irrsinn bezeichnet. Es werde Millionen Arbeitslose geben. Die Wirtschaft abgewürgt. Nun. Was ist passiert? Das exakte Gegenteil: Der Mindestlohn (obgleich immer noch zu niedrig) sorgt für sozialen Aufstieg derer, die drauf angewiesen sind. Er hat keine Arbeitsplätze vernichtet, sondern durch angeregten Konsum eher welche geschaffen.

Schauen wir etwas weiter in die Vergangenheit. Was hat die Union damals die kostenfreie Bildung erbittert bekämpft. alles, nur nicht dem Volk alles kostenfrei geben, das würde das Niveau deutlich senken. Die SPD setzte sich in jahrzehntelanger Kleinarbeit immer mehr durch. Man musste auch einige Rückschläge erleiden bei damals in den 1950er Jahren sehr aufgeheizten Wahlkämpfen. In den 1960er Jahren dann die Durchbrüche gegen konservative Widerstände. Auch das ist ein Erfolg. Ohne diese Änderungen hätten wir heute nicht so hohe Bildungsstandards. Was natürlich nicht heißt, dass es perfekt ist. Die in den 1960er Jahren vorhandenen Vergleichsstudien (entspricht grob unseren heutigen PISA-Studien) wirken verglichen mit heute wirklich wie aus einer anderen Zeit. Die Reformen dann ab 1969 waren genau die richtige Politik auch für die Wirtschaft.

Was denkt ihr über die zwei von mir angeführten Punkte? War das alles total verkehrt, so wie Laschet behauptet?

Schule, Politik, Mindestlohn, Philosophie und Gesellschaft, Wirtschaft und Finanzen
12€/h Mindestlohn; Lohnt sich eine Ausbildung bezogen auf die Chance auf ein höheres Gehalt als den Mindestlohn nach Abschluss der Ausbildung nicht mehr?

Damals war eine Ausbildung für die meisten noch wichtig, um später nicht für 3 oder 4 Euro Stundenlohn in einer Fabrik zu arbeiten. Es gab damals noch keinen Mindestlohn und ungelernte Arbeiter in Vollzeit haben oft nur 450, 500 oder 600 Euro Brutto verdient.

Damals wurde mit einer Ausbildung angestrebt, einen festen Beruf zu bekommen und ein - den Umständen entsprechend - gutes Gehalt zu bekommen. Zu Zeiten wo es noch keinen Mindestlohn gab, war ein Gehalt nach Abschluss einer Ausbildung von 1200€ Brutto schon ziemlich hoch.

Ich beziehe mich aber ausschließlich auf die Zeit, in denen es bereits den Euro hierzulande gab. Zu DM-Zeiten war z. B. ein Gehalt von 2500 DM noch üblich.

Es ist eben heutzutage so, dass man selbst nach einer 3-Jährigen Ausbildung oft nur Mindestlohn von derzeit 9,35€/h bekommt. Damit beziehe ich mich vor allem auf einfache Berufe wie z. B. Verkäufer, Lagerarbeiter, Frisöre, etc. wo man auch arbeiten kann, nachdem man nur eine kurzzeitige Einarbeitung hatte.

Viele machen eine Ausbildung oft auch heute nur, um später mal einen Stundenlohn von 11, 12 oder 15 Euro zu bekommen.

Der Haken daran ist, dass der Mindestlohn immer weiter angehoben wird. Nachdem man eine 3-jährige Ausbildung abgeschlossen hat, liegt der Mindestlohn wahrscheinlich schon bei 12€/h. Der Mindestlohn soll bis 2023 auf 12€/h steigen.

An diesem Beispiel sieht man, dass eine Ausbildung heutzutage eigentlich unnötig ist, wenn es nicht unbedingt ein Beruf ist, wo man deutlich mehr als ein Gehalt von 12€ pro Stunde anstrebt. Das wären z. B. Berufe wie KFZ-Mechatroniker wo ein Gehalt in Bayern von 3500€ üblich in steigender Tendenz ist, oder Altenpfleger, Bänker oder Lehrer, wo das Gehalt locker 4000€ übersteigen kann.

https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2020/heft/1/beitrag/mindestlohn-12-euro-sind-moeglich-und-noetig.html

Ausbildung, Mindestlohn, Ausbildung und Studium, Beruf und Büro

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