Was werden die jungen Leute denn heutzutage?

11 Antworten

Deine Frage ist zum Problem geworden, denn schon die Eltern versuchen ihre Kinder studieren zu lassen, denn dann zaehlt er angeblich zu etwas besserem?

Das Handwerk hat schon länger keinen goldenen Boden mehr, geht es in der Breite der Bevölkerung schlechter, sind sie die Letzten die nur im Notfall bestellt werden

Die Selbständigen müssen ständig mit Zahlungsausfälle rechnen, wenn sie fuer andere als Subunternehmer arbeiten, die diese vage rechtliche Lage fuer sich ausnutzen und nicht zahlen. Bei Insolvenzen, auch vorgeschobene, hängen sie immer hinten mit dran und machen eine lange Nase und das hat sich rumgesprochen und verhindert die Entfaltung neuer Handwerksbetriebe, bzw. die Übernahme von Altbetrieben. 30 Lehrlinge bildete ich selber aus, es hätten noch mehr sein können.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/adler-group-faq-101.html

Hier das aktuellste Beispiel, wenn dort steht:: "Und es gibt viele offene Rechnungen, die nicht bezahlt werden."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
„keiner will mehr Erzieher, Lehrer, Krankenpfleger oder *beliebigen sozialen oder Pflegeberufe* werden“ oder „niemand will im Hotel, Gastronomie oä arbeiten“

Die Arbeitsbedingungen sind bei beiden Berufsgruppen miserabel. Vor allem bei der letzten. Natürlich will das keiner machen. Bei Hotel und Gastronomie bist halt der Trottel vom Dienst, der ständig Überstunden machen darf, sich von Gästen ankeifen lassen darf, den Stress der Kollegen abkriegt, usw... Dafür kriegst einen Hungerlohn, der hinten und vorne nicht reicht, und wo du darauf angewiesen bist dass dir Leute Trinkgeld geben. Wieso bitte sollte jemand so einen Job machen wollen, wenns nicht gerade, aus welchem Grund auch immer, sein Traum ist? Physisch anstrengend ists ja auch noch dazu.

Dass Erzieher, Krankenpfleger, usw... es auch nicht viel besser haben, ist eh bekannt. Zumindest absurde Arbeitszeiten, und gerade seit Covid angefangen hat hört man doch eh immer wieder dass die Leute bis an ihre Grenzen gebracht werden. Wenn man denen zuhört merkt man auch, dass sie einfach immer mehr Sachen alleine machen müssen, die früher zwei Leute erledigt haben.

Also bei den zwei Punkten ists wohl recht klar. Man verbessere die Arbeitsbedingungen, dann kommen auch wieder mehr Leute. Ansonsten machen halt viele Matura/Abitur, und arbeiten dann direkt im Büro, oder studieren (ebenfalls oft Büro). Da gehen die Leute hin, einfach weil die Arbeitsbedingungen da oft humaner sind (nicht immer, und kann auch dort sehr mühsam sein, aber ist halt nicht ganz so abartig).

So nebenbei, dass jeder Influencer werden will ist vermutlich nicht der Grund. Das probiert man halt mal ein bisschen, gibt dann auf und sucht sich was anderes. War doch immer so, dass man populär werden wollte. Früher wars Musiker, oder vielleicht Autor (oder generell Künstler). Sowas gabs immer.

WalterE  17.09.2022, 20:38

Influencer werden sehe ich halt als Traum der Jugend von heute. andere Träume sind eben was man auch hier immer noch findet Schauspieler oder eben Musiker. Die meisten machen dann doch irgendeinen brotberuf. Der politikwissenschaftler Carlo Masala wollte eigentlich auch Musiker werden übrigens durchaus von der härteren Gangart nämlich new York Hardcore

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Aus denen werden Langzeitstudenten.

Viele gehen auch in die Wirtschaft bzw. studieren etwas mit BWL und arbeiten hinterher in dem Bereich.

Dann gibt es noch viele, die in den Verkauf gehen.

"Kaum einer" ist nicht keiner ;)

Naja, viele haben halt heutzutage den Wunsch "Influencer" zu werden, oder irgendwie "Social media Star" naja, und was du vergessen hast, sind die Millionen Bürojobs die es noch so gibt.

Auch wollen viele Leute in gewisse Pflegeberufe, oder wollen Erzieher werden, aber davon zu leben ist halt nicht so einfach.

Da müssen viele dann halt wählen zwischen Wunschjob oder Wunschgehalt...

Schon bei mir vor 17 Jahren fing es an, dass gefühlt jeder Abitur machen sollte. Bis heute gilt die Ansicht, dass man es nur mit Studium im leben zu was bringen kann. Teilweise ging es sogar so weit, das es mehr Studienanfänger als Auszubildende gab. Ich bin aber der Meinung das es bald wieder rückläufig sein wird, da die Leute merken, das nicht jeder Junior Consultant, Bachelor of science oder sonst was werden kann bzw dass andere Berufe gebraucht werden.

WalterE  17.09.2022, 16:46

Die Weichen wurden schon vor sehr langer Zeit gestellt und zwar in der Folge des sputnikshocks nur dass es damals eben die ganzen babyboomer gab und somit für alle Branchen genügend Arbeitskräfte bereitstanden. Normale Familien hatten damals zwei bis vier Kinder. Ein Teil der fachschulberufe und zwar speziell jene mit guten Beziehungen zur Politik zu denen etwa auch die sozialarbeiter und gehobenen verwaltungsbeamten gehörten wurden damals akademisiert. Der Rest schaute leider in die Röhre und das sind beispielsweise Erzieher und Krankenschwestern gewesen. Diese Berufe wurden damit eigentlich abgewertet und mit normalen berufsausbildungen gleichgestellt obgleich hier für die Anforderungen höher sind nämlich mindestens mittlere Reife. Es wurde dann auch die neue Fachhochschulreife geschaffen als Abitur light. Wenn ich dann die Wahl habe studiere ich doch gleich Sozialpädagogik anstatt mir eine erzieherausbildung anzutun. Da ist in nächster Zeit eher noch weniger Schulabgänger geben wird und massenweise Leute das rentenalter erreichen werden wohl noch eine zweistellige Anzahl von Jahren goldene Zeiten für Schulabgänger und insbesondere auch für hochschulabgänger bestehen. Man wird natürlich weiterhin in die Arbeitslosigkeit studieren können wenn man ohne klaren Plan ein Fach studiert in dem es kaum Bedarf gibt. Bestimmte Sachen kann man ja dann als lehramt studieren und beispielsweise deutschlehrer werden wobei das eben ein altes Problem ist dass die Leute aus Interesse Kunst Musik oder auch Deutsch studieren möchten und dann einen lehramtsabschluss machen damit sie einen brotberuf haben aber eigentlich nie Lehrer werden wollten

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