Zufriedenheit mit eigenem Pferd


20.09.2024, 23:52

Danke an alle für die Antworten! Finde ich sehr interessant 🤗

Zufrieden 56%
Mal so mal so 44%
Unzufrieden 0%

18 Stimmen

14 Antworten

Zufrieden

Bin und war mit meinen zufrieden bis sehr zufrieden. Ein wirklicher Fehlgriff war bisher nicht dabei und mir waren mit meinen bisherigen Pferden wirklich viele Gänsehautmomente im positiven Sinne vergönnt. Sowohl beruflich als auch privat.

Unzufrieden mit ihren Pferden sind oft Leute, die den eigentlich total logischen und sehr einfach Grundsatz nicht berücksichtigen: nämlich ein Pferd ist in erster Linie einfach "nur" ein Pferd. Also verhält es sich wie ein Pferd, hat Bedürfnisse wie ein Pferd - sei es noch so hoch gezüchtet, sei es noch so teuer, sei es noch so wertvoll - und will dementsprechend behandelt werden. Erst in zweiter Linie ist es ein "Reitpferd", "Sportpferd",... wer das berücksichtigt, hat schon mal viel richtig gemacht.

Natürlich gibt es trotzdem Pferde-Reiter-Paare, da matcht es einfach nicht. Ist auch ok und wenn es wirklich nicht klappt, dann besser das Tier abgeben in geeignete Hände als den Frust auf's Pferd übertragen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Zufrieden

Grundsätzlich zufrieden. Ich habe ihn jetzt seit über 14 Jahren, wenn ich nicht zufrieden wäre, hätte ich ihn längst abgegeben.

Natürlich gibt es Tage und Zeiten, wo wir uns gegenseitig nerven. Jeder Pferdebesitzer lügt, wenn es das nicht gibt und alles nur rosig ist.

Ist aber doch überall so. Frag mal Eltern, ob sie mit ihrem Kind "zufrieden" sind. Oder Hundehalter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Mal so mal so

ich war zufrieden mit meiner Stute. Sie war ein Araber und entsprach meinem Schönheitsideal. Sie ging eine gute A/L Dressur - es war verdammt teuer, das zu erreichen: Beritt und viel Unterricht - und war draußen ein toller Kamerad. Leider ist sie vor einem halben Jahr mit 24 überraschend an ihrer ersten und einzigen Kolik gestorben. Die TÄ sagte zwar mit sehr skeptischem Gesicht, dass man sie vielleicht noch operieren könnte, aber ich hatte mich dagegen entschieden. Sie stand im Hochsauerland auf einem kleinen Warmblutgestüt. Leider ist diese GEgend ein med. Notstandsgebiet und man hätte sie über 2 Stunden irgendwie in die nächste Klnik schaffen müssen. Das wollte ich nicht mehr für sie. Hochsauerlandstraße bergauf und bergab mit vielen Kurven. Sicher nicht. Ich hatte sie 20 Jahre gehabt.

Mein erster Araber war ein Pferd, das eher aussah wie ein kleiner Trakehner.Also nicht showmäßig typvoll. Er ist mit 29 gestorben.

Es tut mir weh, wenn ich an ihn denke. Hätte er die Möglichkeiten gehabt wie meine Stute - Ausbildung durch eine phantastische Bereiterin - er hätte "locker" bis S ausgebildet werden können. Seufz. So wurde es eine eher unvollkommene A-Dressur draus, da ich ihn selbst "ausgebildet" hatte.. Aber als Distanzpferd war er nahezu unschlagbar. Ich habe ihn aber nur bis 60 km geritten, da ICH konditionsmäßig mehr nicht konnte. Bei einem Ritt - Eifel, hoch und runter - ritten wir in eine sog. Radarfalle. Atem- und Pulsmessung. Er hatte 30 km Trab hinter sich und die PA Abnehmerin fragte mich überrascht: "lebt er überhaupt?" Er hatte fast Ruhepuls. Ein tolles Pferd. Ich durfte natürlich sofort weiter und wir kamen mit fast einer halben Stunde Vorsprung ins Ziel. Die Abschlussuntersuchung hat er mühelos bestanden.

Er war ein asiler Vertreter der Babson-Davenportlinie. Araberkenner werden sich jetzt erfürchtig verbeugen, da diese arabische Linie für Hochleistung steht. Linda Tellington selbst hat ihn mal gesehen, da war er vier, und gemeint, dass er ein ganz tolles Pferd sei. Leider, aber nett für ihn, habe ich ihn halt weitgehend selbst ausgebildet.

Ich hatte ihn 25 Jahre gehabt. Perlen vor die Säue geworfen, sagte ich immer.

Mal so mal so

Das eigene Pferd war, nachdem wir uns „zusammengerauft“ hatten, schon in Ordnung. Das selbe gilt auch für die meisten Reitbeteiligungen, die ich hatte. Nur die Umstände drumherum verderben einem oft den Spaß. Beim eigenen Pferd allem voran die Tatsache, dass ich es mir trotz aller Entbehrungen doch nicht wirklich leisten konnte und es deswegen in gute Hände weitergab.

Zufrieden

Ich bin eigentlich vollkommen zufrieden auch wenn mein Pferd vermutlich eines ist was die meisten nichtmal geschenkt haben wollten: eine Traber Stute welche etwa 7 Jahre sehr aktiv in rennen war, dann knapp 5 Jahre nur rum stand und im Endeffekt nicht wirklich etwas konnte geschweige denn Muskulatur besaß als sie an kam.

Weshalb ich trotzdem zufrieden bin? Ganz einfach weil sie verhaltenstechnisch ein absoluter Traum ist und wirklich alles brav und motiviert mitmacht. Hat vor nichts Angst, hört wie ein Hund wenn ich sie rufe, ist einfach im Gesamtpaket in meinen Augen ein tolles, unglaublich liebenswürdiges Pferd ohne irgendwelche Unarten. Obendrein hat sie, in den wenigen Monaten in denen sie nun hier ist, weit mehr Fortschritte gemacht als wir dachten. Hätte ich ein voll reitbares, bereits als Reitpferd trainiertes Pferd gewollt, geschweige denn generell ein Pferd bei dem reiten für mich im Mittelpunkt steht, hätte ich mir von Anfang an ein anderes ausgesucht. Ganz einfach.

Probleme welche wir haben sind vor allem Balance und eben die Rückenmuskulatur. Auch ist sie logischerweise sehr steif. All das bessert sich allerdings, langsam aber stetig. Glücklich macht mich sowas natürlich nicht, dass sie die Probleme hat welche sie nunmal hat, aber ich bin deshalb nicht unzufrieden. War mir immerhin klar dass ich da kein super teures, "tolles" Reitpferd kaufe. Trotzdem macht mir jeden Tag Arbeit mit ihr Spaß, sehr sogar. Habe so auch ein den Spaß zu allem Richtung Freiarbeit/Gymnastizierung am Boden gefunden. Einfach weil es wunderbar funktioniert und Pferd schnell lernt.

Die Traber Dame ist jetzt sogar total auf den Geschmack vom Galopp gekommen wer hätt's gedacht!🤪

Und daher: ich bin zufrieden und habe nichts wo ich in meinen Augen das Recht habe rum zu nörgeln. (;

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung