Wie oft sollte man wenn man abnehmen will und sportlicher werden will Sport machen?
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3 Antworten
Das wichtigste ist erst mal die Ernährung. Sport verbraucht gar nicht mal so viel, ist aber eine gute Unterstützung. Das heißt, guck erst mal, dass du mit deiner Ernährung in ein dezentes Kaloriendefizit kommst (dezent deshalb, weil klar, mit einem starken Defizit nimmst du schneller ab, aber der Jojo-Effekt wird dann fast unvermeidlich, in einem dezenten Defizit bleibst du eher stabil, wenn du danach nicht wieder komplett "ess-kalierst" - entschuldige das kleine Wortspiel).
Der Sport zur Unterstützung sollte auf zwei Säulen stehen, Kraft und Ausdauer. Ohne Sport verlierst du in einer Abnehmphase nicht nur Fett, sondern auch Muskeln. Nur mit Ausdauersport sogar noch mehr Muskeln. Kraftsport schützt diese Muskeln, und wenn du Kraft machst, schadet Ausdauersport den Muskeln auch nicht mehr, sondern entfaltet seine Wirkung als guter Fatburner und als gesunder Sport fürs Herz-Kreislauf-System.
Je nach Intensität des Kraftsports kannst du beim Abnehmen deine Muskeln erhalten oder sogar aufbauen (Körperrekomposition, ein bis zu einem gewissen Punkt möglicher Muskelaufbau während des Fettverlustes).
Eine dritte Säule könnte noch etwas für die Mobilität sein, aber das ist optional. Und damit du dran bleibst, sollte es irgendwas sein, was dir auch Spaß macht. Kraftsport muss nicht pumpen im Gym sein. Klar, das gibt die dicksten Muskeln. Ausdauersport muss kein Joggen sein. Klar, das ist die Königsdisziplin des Ausdauersports. Aber was nützt das, wenn das keinen Spaß macht?
Ausdauersport ist alles, was die Pumpe richtig auf Touren bringt. Das u.A. sein: Laufsport (z.B. einfaches Joggen, aber auch sowas wie Parkour laufen, um etwas mehr Spaß rein zu bringen, oder ein Team-Ballsport wie Handball, Fußball, Basketball, ...), Radfahren (lässt sich auch super in den Alltag integrieren, wenn du deine Alltagswege mit dem Rad zurücklegst und ggf. auf dem Nachhauseweg immer noch mal eine Extra-Runde einbaust), Schwimmen, schnelle Tänze/Tanz-Workouts, Inline-Skating, Trampolinspringen, ...
Kraftsport ist alles, wo du entweder externe Gewichte oder dein Körpergewicht bewegst. Externe Gewichte also Hanteln und Geräte im Fitnessstudio oder sowas wie der Atlasstein beim Strongman oder die Baumstämme bei Highland Games. Körpergewicht hilft aber auch, sofern man es richtig macht, hier wären als sehr kraftintensive und somit gute Sportarten zu nennen allem vorweg Calisthenics (Eigengewichttraining, das relativ zivil anfängt und nach und nach immer mehr akrobatische und turnerische Elemente enthält), aber auch Geräteturnen, Aerial Sports (Pole, Flying Pole, Aerial Silk, Aerial Hoop), Klettern (Mit Seilsicherung im Toprope oder Vorstieg oder, dann Bouldern genannt, weniger hoch über einer dicken Matte ohne Sicherung), Akrobatik und akrobatische Tanzsportarten wie z.B. Breakdance, oder auch Elemente von Ninja Warrior, die du z.B. auch in mehr und mehr Kletter- und Boulderhallen findest.
Und Mobility kann alles sein, was dich beweglich macht, ob Stretching, Yoga, Ballett oder das daraus abgeleitete Barre Fitness, ... alles, wo die Muskeln in ihre Endanschläge und darüber hinaus bewegt werden.
Einfach mal kurz nachdenken, so Gedankengänge wie "Ich bin als Kind überall hochgeklettert, Kletterhalle müsste mir Spaß machen", "Parkour mit den ganzen Hindernissen und spektakulären Moves würde mir das langweilige Jogging deutlich attraktiver machen", "Ich wollte als Kind immer mal Ballett machen, hole ich als Erwachsener jetzt nach", "Ich hab mal beim Supertalent oder einer anderen Fernsehshow Poledance gesehen und das sieht total toll und gar nicht nach Stripclub aus, und die Frauen wie auch die Männer haben toll abgeliefert, will ich auch können", "Beim Calisthenics hat man statt langweiligem Gewicht an Gerät bewegen beim Krafttraining Herausforderungen, an denen man wachsen kann und sieht super spektakulär aus, da macht Krafttraining doch mehr Spaß" oder "Als Kind habe ich mich auf dem Schulhof nur geprügelt, jetzt spiele ich Schach, also mache ich jetzt Schachboxen" (ja, gibt es wirklich).
Und wenn du eine Kraft- und eine Ausdauersportart hast, ist 4 mal die Woche gar kein schlechter Wert, wenn du noch Mobility hinzufügst, ist sogar 6 mal eine gute Zahl, zumal die Belastung bei Mobility ja etwas geringer ist. Du fängst an mit Kraft, am nächsten Tag Ausdauer (kann sogar bei der Regeneration, die du nach der Krafteinheit brauchst, helfen), dann ein Pausentag oder Mobility - und das ganze zwei mal die Woche und weil das jetzt 6 Tage waren und die Woche 7 Tage hat, entweder noch mal einen Tag Pause (insbesondere, wenn du 2x Kraft-Ausdauer-Mobility machst) oder ein Woraus-auch-immer-du-Lust-hast-Sport Tag.
Noch mal kurz zum Thema Regeneration: Nach einer Kraft-Einheit solltest du den Muskeln 2-3 Tage Pause geben. Jetzt heißt das rein rechnerisch natürlich, dass du z.B. zwischen Montag und Mittwoch Abend knapp 48 Stunden hast, aber das wäre schon sehr krass. Gemeint ist eher: An den zwei Folgetagen diese Muskeln in Ruhe lassen. Fortgeschrittene Bodybuilder machen sogenannte Splitpläne (wenn du an einem Tag die Pull-Muskulatur trainierst, solltest du sie 2 Tage in Ruhe lassen, in der Zeit kannst du aber immer noch Push und Beine trainieren), für Anfänger ist das aber drüber. Was aber immer erlaubt ist: Ausdauersport und Mobility.
Je öfter desto besser, aber Pausen sollte man sich auch gönnen, sonst riskiert man Verletzungen und das demotiviert.
Lieber machst du alle zwei Tage 15-30 Minuten ein bisschen Sport als einmal pro Woche eine Stunde.
Jeden 2. Tag wegen der Regeneration
Okay, danke. Also ist täglich nicht gut?