Wie lang bräuchte RU, um Finnmark, Troms, Norbottens und Lappland einzunehmen?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

RU wird an der Grenze schon scheitern 93%
1 Woche, eher weniger 7%
2 Wochen 0%
1 Monat 0%
3 Monate 0%
6 Monate 0%
1 Jahr oder mehr 0%

9 Antworten

RU wird an der Grenze schon scheitern

Nur mit Schiffen kann man kein Land erobern. Und ob RU genug Leute + Material für einen zweiten Bodenkrieg hat ... ka, eher nein?

Davon mal abgesehen wäre das ein Nato Bündnisfall.


Avatarez2 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 20:54

Denkst du, die NATO wird großflächig Krieg erklären für knapp 0,5 Millionen Leute im arktischen Norden??

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VanLorry  14.07.2024, 21:03
@Avatarez2

Denkst du, RU wird großflächig einen Krieg anzetteln gegen die NATO?

Strategisch ist das Szenario sowieso, auch für RU, imo quatsch. Da gibt es nix zu gewinnen - außer Wald und Schnee.

Das einzige wäre genau das, was du ansprichst: NATO mit kleinen(!) Sticheleien provozieren, wo ein Biden dann wieder in "Eskalationsmanagementmodus" verfällt und sich lieber zurück hält. Und Schweden, Finnland und Norwegen würden mit solchen kleinen Sticheleien schon alleine klar kommen - aber es würde Zwietracht in der NATO sähen ob man sich wirklich auf die Beistandsklausel verlassen kann ...

DAS könnte ich mir schon ein Stück weit als ein Ziel von Putin vorstellen.

Aber Putin ist auch klar, dass sowas kein Spiel mit dem Feuer wäre - wo jemand mit ein paar Fackeln jongliert. Das wäre eher ein Jonglieren mit vollen, brennenden Eimern mit Benzin. :)

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Avatarez2 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 21:07
@VanLorry

Öhm, die Region ist reich an Bodenschätzen, Fischfanggründen und ist geostrategisch sehr interessant für die Kontrolle der Nordostpassage. Alleine Kiruna allein hat so viel seltene Erden, wie kaum ein anderes europäisches Land, dass dürfte also Russland enorme Vorteile verschaffen. Vielleicht hast du die Temperaturen dort oben gesehen, die Region ist nicht mehr so "schlecht", die hat tatsächlich ein besseres Klima als große Teile Sibiriens, in Tromso baut man Kartoffeln an die reifen, btw.

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Mark1616  14.07.2024, 21:28
@Avatarez2

Was ist denn das für ein naiver Take?!

Wenn die NATO auf so einen Angriff nicht entschlossen reagiert, dann ist die tot. Gleichzeitig wäre keine Reaktion darauf ein Signal, dass weitere Angriffe auf europäische Länder geduldet werden.

So etwas wird keine europäische Regierung tolerieren.

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Eisenschlumpf  14.07.2024, 21:50
@Avatarez2
Denkst du, die NATO wird großflächig Krieg erklären

Wozu das? Wenn Russland einfällt, ist Krieg, dann braucht der Angegriffene nicht Krieg zu erklären.

Außerdem genügt eine Militärspezialoperationserklärung und die NATO wäre kein Kriegsteilnehmer, sondern Militärspezialoperationsteilnehmer.

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Charalambos  16.07.2024, 11:34
@Avatarez2

Ja, würde sie.

Die NATO und die NATO-Beistandspflicht würden sofort anspringen. Und zwar All in. Sobald ein Verteidigungsbündnis freiwillig einen Teil seines Gebietes aufgibt und sagt es lohnt sich nicht das zu verteidigen, weil da nur eine halbe Million Menschen lebt ist das Bündnis seine Glaubwürdigkeit eingebüßt und ist damit tot bzw. defacto aufgelöst.

Ein Angriff auf Nordskandinavien wäre eine russische Kriegserklärung an alle NATO-Staaten und auch an alle EU-Staaten (was wenige wissen - es gibt eine militärische Beistandspflicht auch in den EU-Verträgen). Und das alles hat nur solange Wert, wie ein potentieller Angreifer davon ausgehen müsste, dass jeder Quadratkilometer verteidigt werden würde, egal wie viele Menschen da leben. Ein Angriff ein kleines Kaff in der norwegischen Finnmark oder im Finnischen Lappland hätte das gleiche Gewicht wie ein Angriff auf eine Großstadt in Deutschland, Polen oder Italien...

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Wenn Russland tatsächlich nur seine wie du schreibst "schlagkräftige Nordflollte" einsetzen würde, dann wäre die mit großer Sicherheit dazu garnicht in der Lage.

Die Nordflotte ist deswegen so schlagkräftig und wichtig, weil sie den Großteil der russischen mit Interkontinentalraketen bestückten Atom-U-Boote beherbergt und die Infrastruktur dafür. Die Aufgabe dieser Flotte ist es eine atomare Drohkulisse über die Arktis Richtung USA darzustellen.

Atom-U-Boote sind zwar gefährlich, aber damit erobert man kein Land. Dazu ist die Nordfotte weder vorgesehen, noch dafür ausgerüstet. Dafür hat sie weder Material noch Personal. Ein Atom-U-Boot taucht nicht plötzlich in einem Fjord auf und lässt dort auch nicht seine 200 Mann Besatzung an Land gehen um eine norwegische Kleinstadt zu erobern. Das wäre ein viel zu großes Risiko, dass in der Zwischenzeit das wertvolle U-Boot mit seinem Raketenarsenal entweder von einer kleinen norwegischen Spezialeinheit gekapert oder einfach von einem einzelnen Flugzeug versenkt wird. Denn das aufgetauchte U-Boot wäre in dem Moment komplett wehrlos.

Wenn Russland den Norden Skandinaviens erobern wöllte, dann würden eher Landungsboote der baltischen Flotte eine Rolle spielen, die in der Ostsee an der Nordküste Schwedens und Finnlands Truppen anlanden würden. Die baltische Flotte wäre dazu in der Lage.

Die Frage ist allerdings welchen Erfolg das hätte. Denn diese Truppen wären trotzdem erstmal auf sich gestellt und von Russland abgeschnitten. Zusätzlich wären sie wahrscheinlich dann einem Dauerbeschuss durch alle in Reichweite befindlichen NATO-Luftwaffen ausgeliefert, die dann pausenlos aus allen möglichen Richtungen Angriffe gegen sie fliegen würden.

Viel wahrscheinlicher wäre ein Angriff entlang der russich-finnischen Landgrenze. Die ist aus verschiedenen Gründen viel unzugänglicher als die Grenze Russlands zur Ukraine. Hinzu kommt, dass Finnland zwar nicht groß ist und nur eine 22.000-Mann-Armee hat, aber trotzdem in der Lage ist innerhalb kürzester Zeit über eine halbe Million Soldaten zu aktivieren, da in dem Land Wehrpflicht herrscht und ein Großteil der Bevölkerung zumindest einen Grundwehrdienst absolviert hat. Die halbe Million ist die Größenordnung an Reservisten mit der der finnische Generalstab selbst plant und für die auch Material eingelagert und Infrastruktur vorhanden ist.

Die finnische Armee ist von ihrer gesamten Ausrüstung her nicht in der Lage irgendwelche Angriffskriege zu führen und deswegen auch keine Bedrohung für Russland. Aber sie ist darauf optimiert einen Angreifer aus Richtung Osten zu stoppen oder zu verlangsamen. Das ist ihre einzige Aufgabe und die würde sie mit großer Sicherheit deutlich länger als eine Woche erfolgreich bestreiten.

Hinzu kommt, dass alle skandinavischen Länder NATO- und Schweden und Finnland zusätzlich EU-Mitglieder sind. Im Gegensatz zum Ukraine-Krieg würde man nicht lange diskutieren was man wie an Waffen liefert. Man würde nur diskutieren wie man die Nachschubwege sichert und welche aktiven Truppenteile in möglichst kurzer Zeit nach Finnland geschickt werden. Russland wäre also nicht allein im unbesiedelten Norden Skandinaviens, sondern würde innerhalb weniger Tage Soldaten aus ganz Westeuropa und wahrscheinlich auch der USA gegenüber stehen.

Bzw. wahrscheinlich wären diese Soldaten sogar schon in dem Moment da, wenn Russland angreift. Denn dafür müsste Russland selbst erstmal einen nennenswerten Truppenaufmarsch an der Finnischen Grenze vollführen. Das lässt sich nicht verheimlichen und das geht nicht innerhalb von einigen Tagen. Im Ukraine-Krieg begann das bereits mehrere Monate vorher. Das haben im Westen und auch in der Ukraine auch alle gesehen. Man hat es nur nicht ernst genommen und gedacht Russland blufft und droht nur. Den Fehler macht man sicher nicht ein zweites Mal.

Norwegen, Schweden und Finnland wissen nicht erst seit gestern, mit wem sie es jenseits der Grenze zu tun haben. Entsprechend waren sie im Einklang mit der Bevoelkerung immer schon sicherheitspolitisch weitaus besser aufgestellt als der Rest Europas. Es kommt nicht auf Menschmassen an, die verheizt werden koennen, sondern auf modernstes technisches / elektronisches Equipment. Die Ausgaben dafuer sollen in den kommenden Jahren weiter ganz massiv erhoeht werden und die Truppenstaerke im Norden stark erhoeht werden. Fuer diese Massnahmen gibt es zwischen den Laendern und Parteien keinen Streit.

RU wird an der Grenze schon scheitern

Keine Chance für die Russen zumal die ganzen Militärlager in Karelien quasi leergeräumt sind. Der Schrott wird gerade in der Ukraine verheizt.

Btw: Ein großer Teil des im heutigen Russland liegenden Teil Kareliens ist eigentlich finnisches Territorium.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Sowohl finnischer als auch deutscher Staatsbürger

Avatarez2 
Beitragsersteller
 14.07.2024, 23:08

Petsamo z.B., ich frage mich, ob die Finnen es gerade in Zeiten der Eisschmelze ein bisschen schade finden, keinen Zugang mehr zum arktischen Ozean zu haben.

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Muminpapa  15.07.2024, 07:05
@Avatarez2

Petsamo war neben einem eisfreien Hafen vor allem ein Gebiet mit Nickelabbau Ja, das gehört eigentlich uns. Aber was das mit dem Thema potentielle russische Attacke auf Nordeuropa zu tun hat, ist mir schleierhaft.

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RU wird an der Grenze schon scheitern

Aus einem simplen Grund: Egal um welches Szenario es geht: Putin müsste erst mal Soldaten und Material verlegen. Das kostet Zeit und es fällt auf.

Ein anderes Szenario ist derzeit viel wahrscheinlicher. Dass irgendwer im Falle eines russischen Angriffs bis zum Kreml marschiert und diesen besetzt. Da sind nur eine Handvoll Soldaten, die das verhindern würden (nebst Gefahr eines Atomkrieges).

Putin hat fast alles in Grenznähe abgezogen und zur Ukraine geschickt.