Wie findet ihr den Anfang meines ersten Buches? (Bitte ehrliche meinungen)

Schlecht 75%
Gut 25%

12 Stimmen

8 Antworten

Ich finde es ungaublich anstrengend, permanent Rechtschreib-, Zeichen- und Formulierungsfehler zu ignorieren.

Kein Leerzeichen vor Frage- oder Ausrufezeichen, Adjektive klein, Hauptwörter groß, vor und nach Nebensätzen immer ein Komma... Sorry, aber das ist Grundschulwissen!

Aus der Story selbst lässt sich bestimmt was machen, allerdings ist mir dein Erzählstil zu "möchtegern-dramatisch" und die vielen Vorab-Erklärungen verhindern, dass einen die Handlung irgendwo überrascht.

Wäre dein Buch eine Sportübertragung, wäre es die Zusammenfassung in der Tagesschau: "Bei der 2:3-Niederlage gegen X hatte Team Y zunächst den besseren Start..." - Ergebnis bekannt, Spannung weg.

Du schreibst ein Buch, keine Reihe von in sich geschlossenen Kurzgeschichten! Du hast Zeit und Platz, Dinge langsam entstehen zu lassen. Es darf Unklarheiten geben, falsche Fährten offene Fragen, Überrschungen!

Trau deinen Lesern zu, Dinge selbst herauszufinden. Mach Andeutungen, beschreibe und lass zu, dass sich die Figuren und die Geschichte "live" entwickeln.

Bau Spannung auf, nur das bringt einen zum Weiterlesen.

Warum nicht auf dem Dach mit Martin anfangen mit einem "offenen Gespräch unter Freunden", in dem Martins Mord an seiner Frau der erste Schock für den Leser ist und der Mord an Martin der zweite...

Danach könntest du die Heimfahrt schildern, die Verwirrung, das Gefühl der Lebendigkeit, den Nervenkitzel, die Angst, die Zweifel. Statt "er hatte schon als Kind gespürt, dass er anders war" (wer hat das bitte NICHT???) könntest du einen Vorfall von früher schildern, z.B. einen verletzten Vogel, den er nicht retten sonder sterben sehen wollte. Die Faszination an der Schwäche, am Kampf ums Überleben, die eigene Lebendigkeit, die Enttäuschung, als das Tier sich aufgerappelt hat und "davongekommen" ist. Der Wunsch, es vorher selbst zu töten. Das Bedauern, die Chance verpasst zu haben. Die Hemmungen, die Angst vor der Tat und vor dem, was sie über den Erzähler sagen könnte. Die Erkenntnis, dass es mit Martin einfacher war...

Und die Frage, ob er danach einfach wieder in seine Rolle als biederer Familienvater zurückswitchen kann. Oder will. Oder muss.

So würde der Leser in deinen Erzähler "hineingezogen", ein Teil von ihm, statt nur ein Beobachter zu bleiben, dem alles haarklein erklärt wird.


xJustMex  10.09.2024, 21:00

Kann ich alles so unterschreiben.

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profanity  10.09.2024, 17:53
Kein Leerzeichen vor Frage- oder Ausrufezeichen

VOR Frage- und Ausrufezeichen wird auch kein Leerzeichen gesetzt, nur DANACH.

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DODOsBACK  10.09.2024, 19:22
@profanity

Ich habe ein paar rundregeln aufgezählt, die dem FS offenbar unbekannt sind... Hätte ich für GF natürlich dazuschreiben müssen.

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profanity  11.09.2024, 07:12
@DODOsBACK

Ändert aber nichts daran, dass VOR Satzzeichen kein Leerschritt gemacht wird.

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Schlecht

Ich beginne mal ganz am Anfang.

Den Titel finde ich tatsächlich gut. Er passt zum Thema, ist kurz und bleibt im Gedächtnis.

Das Cover ist kein Cover. Ist zwar ein hübsches Bild, aber auf einem Cover darf der Titel nicht fehlen und der sollte schön und passend in Szene gesetzt werden. Zudem weiß ich nicht, ob dein gewähltes Bild unbedingt zum Thema passt.

Die Kurzbeschreibung ist mir viel zu dünn und schwammig. Du sagst viel ohne wirklich etwas zu sagen. Vermutlich soll das tiefsinnig wirken, aber auf mich wirkt das eher gewollt und nicht gekonnt. Als hättest du keine Lust gehabt dir ehrlich Gedanken darüber zu machen wie du die Geschichte beschreiben kannst, ohne zu viel zu verraten. Also verrätst du eben gar nichts. Und das ist, für mich persönlich, immer die schlechteste Variante. Ich hätte spätestens an diesem Punkt genervt die Augen verdreht und weitergescrollt. Das kannst du mit Sicherheit besser.

Mit deinem Prolog habe ich ein ähnliches Problem. Alles zielt darauf ab wahnsinnig tiefsinnig zu wirken, aber leider dermaßen unauthentisch, dass ich es nicht ernst nehmen kann.

Ich Lebe jedenfalls denke ich, und zünde mir eine Zigarette an um mich wieder Lebendig zu fühlen. Um zu fühlen wie der Rauch mich von innen wärmt, und mir die Luft zum atmen nimmt, damit ich endlich die Bestätigung erhalte das ich Lebe.

Ich habe selbst jahrelang geraucht, aber kann mich damit null identifizieren. Rauch wärmt nicht, weder von innen, noch von außen. Und der Zug an einer Zigarette nimmt einem auch nicht die Luft zum Atmen. Es brennt höchstens ein wenig in der Lunge oder kratzt im Hals, mehr aber auch nicht. Schon gar nicht, wenn man regelmäßig raucht.

Eigentlich passiert in deinem Prolog auch absolut gar nichts. Die Hauptfigur sinniert über den Sinn seines Lebens und das war's dann auch schon. Dabei wäre es viel interessanter die Dunkelheit in ihm innerhalb der Geschichte zu zeigen und so den Leser zu überraschen/schockieren. Durch deinen Prolog schmälerst du diesen Effekt allerdings unnötig. Du nimmst dir quasi selbst den Wind aus den Segeln.

Der Alltag bricht an und ich mache mich wie immer auf den Weg zur Arbeit noch bevor meine Frau und Kinder den Tag begrüßen.

Kein sehr gelungener erster Satz. Er muss nicht spannend sein, sollte aber zumindest neugierig auf mehr machen. Allein das Wort "Alltag" impliziert jedoch bereits Langeweile.
Mir stellt sich auch die Frage warum du ausgerechnet diesen Punkt als Anfang gewählt hast. Hättest du ihn vorab mit seiner Familie gezeigt, hätte man das Leben der Hauptfigur besser kennengelernt. Hättest du später angefangen (zum Beispiel auf dem Dach wie von DODOsBACK vorgeschlagen), wäre es von Beginn an spannend gewesen, aber genau zwischen diesen beiden Punkten anzufangen ergibt am wenigsten Sinn.

Während ich den recht weiten Weg mit dem Auto zurücklege, frage ich mich jedes mal aufs neue wofür ich das eigentlich alles mache.
Für meine Frau ? Für meine Kinder ?
Ich würde gerne sagen ich tue das weil ich meine Familie liebe, doch ich tue es viel mehr weil es von mir erwartet wird.
Und jedes mal wenn ich in den Spiegel schaue und in meine leblosen Augen blicke, sehe ich weniger mich selbst, und mehr eine Marionette die ihre Rolle erfüllen muss.

Und wieder sinniert er fröhlich vor sich hin, während eigentlich nichts passiert...
Was tut er denn so Dramatisches? Arbeiten muss er auch ohne Frau und Kinder.

Plötzlich hupt das Auto hinter mir und mir fällt auf dass ich mal wieder zu sehr in Gedanken versunken war und so die Ampelphase verpasst habe.

Beim Autofahren so Gedankenversunken, dass er die Ampelphase verpasst? So oft wie der grübelt ist es ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt...^^

Angekommen auf der Arbeit erfülle ich wie immer meine Rolle.
Ich bin schließlich der sympathische im Büro der immer zuverlässig seine Arbeit macht, nie zu spät kommt und immer ein Lächeln parat hat.

Gähn.
Hätte man das nicht anhand von Handlung zeigen können, statt es nur zu behaupten? Dann würde wenigstens mal was passieren.

Martin, ein etwas jüngerer und aufdringlicher Kerl , der sich selbst zu meinem besten Freund ernannt hat, lädt mich am Abend in die Bar ein.
Wenn ich ehrlich bin, hasse ich sie alle.
Martin, der ebenfalls nach au ssen hin ein gutes Leben zu führen scheint, ist für mich leicht durchschaubar. Wieder einmal trägt er seine Krawatte nicht richtig, weshalb man davon ausgehen kann , dass er mal wieder Streit mit deiner Frau hat, da diese sonst immer die Krawatte für ihn bindet. Doch das ist nicht alles, seine Körperhaltung sieht stark nach Rückenschmerzen aus, ich glaube also nicht , dass er die Nacht mit seiner Frau im gemütlichen Bett verbracht hat. Zudem riecht er wieder mal nach starkem Parfüm, einem eher süßliche m Duft, der definitiv von einer anderen Frau stammen muss, welchen er aber selbst aufgesprüht hat um den Geruch von Alkohol zu verdecken.

Aha. Cool? Immerhin wird mal etwas beschrieben.

Doch etwas ist heute anders, er wirkt äußerst verängstigt und es entstehen au sserdem mehr Ungereimtheiten in seinen Lügen als sonst.
In dem moment wo es mir klar wird, fühle ich mich endlich wieder erfüllt.
Ich kriege Gänsehaut und mein Blut gerät in Wallung, ich bin fast schon erregt kann man sagen, denn es liegt etwas in der Luft das s für mich besser als jede Droge ist, ehrlicher als jede Geschichte und sowohl kälter als auch dunkler und tiefer als die Unendlichkeit im Universum.

Mehr passende Adjektive gab's nicht?
Viel hilft nicht immer unbedingt viel und so wie viele Köche den Brei verderben, verderben viele Adjektive den Satz.

Die Angst ist die einzige ehrliche Emotion der Menschen, die nicht dazu dient eine Maske aufrecht zu erhalten, sondern im Gegenteil, diese Maske ein für alle mal loszuwerden.

Emotionen sind immer ehrlich. Sorry, aber das ist absoluter Nonsens. Auch hier wieder mehr Schein als sein.

Martin schaut mich verdutzt an: „Was machen wir den hier ??" , nuschelt er vor sich hin.
„Ich zeige dir einen schönen Ort, von wo aus du die ganzen Häuser siehst und mit mir über alles reden kannst." , sage ich mit besonders beruhigender stimme.

... sind die beiden Grundschüler und haben ein Date? Kein erwachsener Mensch würde so reden. Ein Mann schon mal gar nicht...
Und wie klingt eigentlich so eine "besonders beruhigende Stimme"?

Ich richte ihn auf, gehe mit ihm hand in hand

zum Dönerstand? :D

bis an den Rand des Daches,

N'awh. :(

und gebe ihm einen sanften Stoß.

Na ja. Wenigstens ist er sanft dabei.

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Okay, genug von meinen sinnlosen Kommentaren.

Ich muss gestehen, dass mich ein paar Dinge auch fast zum Psychopathen werden ließen.

  1. Vor das "und" gehört kein Komma.
  2. Vor jedes "dass" mit "ss" gehört immer ein Komma.
  3. Folgt auf einen Dialogsatz noch ein Begleitsatz, wird dieser immer mit einem Komma getrennt ("Blah Blah.", sagte ich.)
  4. Nomen/Substantive (das Haus, die Sonne,...) werden immer groß geschrieben.
  5. Adjektive (sonnig, heiß, lustig,...) werden immer klein geschrieben (Satzanfänge ausgenommen)
  6. Satzzeichen sind keine Rudeltiere (ein Fragezeichen reicht völlig)
  7. Es werden keine Leerzeichen vor Satzzeichen gesetzt

Das ist eigentlich Grundwissen in Grammatik. Ich kann damit leben, wenn man die Kommasetzung nicht komplett beherrscht, da sie teilweise wirklich kompliziert wird, aber das Grundgerüst sollte schon sitzen, sonst treibst du deine Leser damit auch auf's Dach.
Wenn du es selbst nicht hinbekommst, such dir einen Beta-Leser, der solche Fehler für dich findet und eventuell direkt korrigiert. Es wäre allerdings sinnvoller selbst zu lernen wie es richtig geht um nicht immer auf Andere angewiesen zu sein.

Wie du sicherlich gemerkt hast, konnte ich deine Schilderungen nicht wirklich ernst nehmen. Die Situation ist eigentlich unglaublich düster, aber du schreibst das so kindlich, dass sich das für mich anfühlt wie Satire.

Das liegt mitunter auch daran, dass du gar keine Atmosphäre aufbaust. Umgebungsbeschreibungen? Gibt's nicht. Wetter? Gibt's nicht. Personenbeschreibung? Gibt's nicht. Beschreibung von Mimik/Gestik? Gibt's nicht. Logik? Gibt's irgendwie auch nicht so richtig. Es gibt nicht einmal eine anständige Einführung des Hauptcharakters. "Show, don't tell" sucht man bei dir komplett vergebens.

Und da wird's dann langsam schwierig. Auch in dem 1. Kapitel hast du unglaublich viel gesagt ohne wirklich etwas zu erzählen. Ich habe keine Ahnung wie die Figur aussieht, wo sie lebt, wie viele Kinder er hat, was genau sein Job ist, ich kenne nicht einmal seinen verdammten Namen. Wie soll ich so eine Beziehung zu der Figur aufbauen? Warum sollte es mich interessieren was er tut oder nicht tut? Warum sollte mich das berühren?

Ich habe eher den Eindruck, dass du gar nicht weißt wie man eine Szene überhaupt richtig aufbaut, wie man den Leser fesselt und ihn in die Welt der Hauptfigur zieht. Du streifst jede Situation nur oberflächlich, gehst nicht ins Detail und vor allem stellst du nur das Ende szenisch dar, das aber ebenfalls viel zu schnell abgehandelt wird. So löst du beim Leser nichts aus außer gähnende Langeweile.

Dass du so einen Wettbewerb gewonnen hast kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen, außer die Konkurrenz war noch deutlich schlechter als du. Einen seriösen Verlag wirst du mit so einem Unsinn auf jeden Fall nicht finden, so viel kann ich dir garantieren.

Das ist gar nicht böse gemeint, aber du wolltest eine ehrliche Meinung und das ist meine ehrliche Meinung. Du hast sicherlich Potential, aber auch noch sehr viel zu lernen.

Liebe Grüße

Gut

Noch nicht ganz so flüssig, aber hat Potential

Doch bedenke, du schreibst nicht für ein Publikum, sondern für dich. Oder vielleicht hast den Wunsch, für jemand ganz Spezielles zu schreiben. Ausserdem bist du bereits Autor.

Versuche aber nicht, die breite Masse damit anzusprechen, oder dein Werk wird die eigene Farbe, und somit allen Wert, verlieren. Mach es für dich perfekt. Es wird dein Werk sein. Vielleicht auch dein Lebenswerk


Braaad 
Beitragsersteller
 10.09.2024, 00:08

Ich danke dir 🙏🏽

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ewigsuzu  10.09.2024, 00:14
@Braaad

maln Hinweis wirklich gute Autoren haben ne eigene Welt erschaffen in der man sich komplett verlieren kann wie bei Harry Potter, Narnia, die unendliche Geschichte, Terry Pratchett usw

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JoyMontague941  10.09.2024, 19:15
@ewigsuzu

Andere Welten machen aber nur bei Fantasy Geschichten Sinn und für mich hört sich dieser Anfang mehr nach ein Psychothriller an, außerdem sind nicht nur Autoren besonders gut, die ihre eigenen Welten erschaffen, Fantasy ist einfach nur ein sehr beliebtes Genre und deshalb kennt man aus diesem Genre natürlich auch mehr Autoren.

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Interessante Geschichte.

Wenn du jetzt noch die ganzen Rechtschreib- und Grammatikfehler ausmerzt und das Ganze noch ein bisschen literarisch verfeinerst, könnte es durchaus gut werden.

Leider hast du noch ein paar Stolpersteine drin, aber wie gesagt, das kann noch. 😉👍

Ich finde in Deutschland gibt es zu viele Autoren. Nicht jedes Buch wird ein Bestseller. und wenn Ich dann sehe wie viele Bücher dann als Mängelexemplar verramscht werden

Ich lese viel, aber gehe eher in die Bibliothek und den öffentlichen Bücherschrank

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung