Wie definiert ihr Feminismus, und findet ihr ihn wichtig?
Hallo,
Mich interessiert, wie Menschen über Feminismus, also die Gleichstellung von Mann und Frau (nicht die Bevorzugung von Frauen) denken. Wie würdet ihr Feminismus definieren? Habt ihr euch mit Feminismus auseinandergesetzt?
Denkt ihr, Feminismus ist wichtig für unsere Gesellschaft? Nicht nur in Europa, sondern weltweit.
52 Stimmen
17 Antworten
Feminismus ist die Gleichberechtigung aller Personen, unabhängig ihres Geschlechtes, als auch gegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes.
Dass sich die Bezeichnung wörtlich auf Frauen richtet hängt halt damit zusammen, dass Frauen natürlich in der Gesellschaft mehr diskriminiert werden durch das Patriarchat.
ich finde Frminismus sehr wichtig
Aber es ist doch Gleichberechtigung, kein normaler, zivilisierter Mensch behandelt Frauen minderwertiger als Männer. Viele "dumme" Männer behandeln Frauen trotzdem nicht richtig, aber das selbe gibt es bei Frauen, die Männer nicht richtig behandeln. Sonst gibt es überall feste Gleichberechtigung bei gebildeten und wie gesagt zivilisierten Leuten. Es gibt ja auch keinen Maskunismus
Ich bin definitiv für eine Gleichstellung von Frau und Mann. Daher gehöre ich auch zu denen, die positiv zum Gendern stehen. Und ich finde es gut, dass mein Arbeitgeber Frauen und Männer gleichermaßen bezahlt.
So wie du es beschrieben hast, ist er wichtig. Frauen und Männer sollten auf jeden Fall gleich behandelt werden und gleich verdienen (für die gleiche Leistung).
Nur fällt mir auf, dass es immer mehr "Feministen" gibt, die eben die Bevorzugung von Frauen wollen. Find ich schade, dass solche Personen den "echten" Feminismus in den Dreck ziehen.
Grundlegendes Ziel von Feminismus und Frauenbewegung ist die Einlösung moderner gesellschaftlicher Grundprinzipien, die seit der Französischen Revolution zunehmend Verbreitung finden, auch für Frauen. Dabei geht es zunächst um das Grundprinzip der „Anerkennung ihrer gleichen Menschenwürde“ für Frauen, durch das die fundamentalen „Prinzipien der Freiheit und Gleichheit aller Menschen“ für Frauen in den Vordergrund rücken.[36]
Die „Anrufung der Menschenwürde“ bewirkt dabei eine „Enttabuisierung“ asymmetrischer sozialer Geschlechterordnungen, in der Würde ein „geschlechtsbezogen definiertes Konzept“ ist. Auf der Basis von „rollenbezogenen Anstandserwartungen“ gilt die Würde von Männern als Ehrenhaftigkeit, die Würde von Frauen als Schamhaftigkeit. Im Alltag wird Verhalten dann mithilfe von Geschlechterrollenstereotypen als 'würdig' oder 'unwürdig' bewertet. Wenn Menschenwürde dagegen geschlechtsunabhängig als unantastbar gilt, ist ihre Verletzung durch nichts zu rechtfertigen. Das Grundprinzip der Menschenwürde fördert insofern die bessere Beachtung von fundamentalen Rechten auf Freiheit und auf Gleichheit.[37]
Die zentrale Bedeutung der Anerkennung und Achtung der Menschenwürde von Frauen brachte die britische Schriftstellerin und Journalistin Rebecca West sarkastisch auf den Punkt. Ihre Formulierung in einem Artikel in der britischen Zeitung The Clarion von 1913 wurde zu einem der bekanntesten Zitate zur Beschreibung des grundlegenden Ziels des Feminismus:[38]
„Ich habe selbst nie genau herausgefunden, was der Feminismus eigentlich ist. Ich weiß nur, dass man mich als Feministin bezeichnet, wann immer ich mich nicht mit einem Fußabtreter oder einer Prostituierten verwechseln lasse.“
– Rebecca West (1913)[39]
Bis heute ist die Anerkennung und Achtung der Menschenwürde von Frauen bei etlichen Themen nicht nur implizites Ziel, sondern wird oftmals auch explizit benannt[40] – beispielsweise bei sexistischer Werbung,[41][42] sexueller Belästigung und sexueller Gewalt,[43] Pornographie,[44] Prostitution,[45] reproduktiven Rechten[46] oder im Asylrecht.[47]
Teilziele und ThemenAuf der Basis dieses grundlegenden feministischen Ziels haben sich zahlreiche, teilweise auch gegenläufige Strömungen entwickelt, die alle unter dem Oberbegriff des Feminismus zusammengefasst werden. Die zentralen Debatten des Feminismus sind in den verschiedenen Ländern unterschiedlich und unterliegen einem Wandel. Ab den 1960er Jahren wurden unter anderem folgende Themen aufgegriffen, für einige hatten bereits die feministischen Pionierinnen Ende des 19. Jahrhunderts gekämpft:
- Gleichberechtigung (politische Gleichberechtigung, Frauenwahlrecht, Bildung, Ehe- und Scheidungsrecht)
- Ökonomische und soziale Funktion der Hausarbeit/reproduktiven Arbeit (Hausfrauisierung, Care-Arbeit)
- Gleichstellung (z. B. Frauenquoten, Lohndiskriminierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie)
- Frauenrechte als Menschenrechte (z. B. Weibliche Genitalverstümmelung)
- Abbau von Gewalt gegen Frauen
- Anerkennung von Frauen als Mittäterinnen an Gewaltverhältnissen, z. B. Frauen als Mittäterinnen und Täterinnen im Nationalsozialismus
- Abbau von Stereotypisierung und Geschlechterrollen
- Konstruktion oder Dekonstruktion von Geschlechtsidentität
- Feministische Sprachkritik
- Frauenbiografieforschung
- Verhältnis von Geschlecht, Klasse, ethnischer Zugehörigkeit (Intersektionalität)
- Sexuelle Selbstbestimmung (Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, lesbische Frauen)
- Abbau von Sexismus
- Reproduktive Selbstbestimmung (z. B. Schwangerschaftsabbruch)
- Feministische Wissenschaftskritik
- Frauenforschung und Geschlechterforschung (Gender Studies) in allen wissenschaftlichen Bereichen
- Frauennetzwerke, Frauen-Friedensbewegung (seit der Ersten Frauenbewegung).
Quelle: Wiki
Ich muß das Rad nicht neu erfinden.
Passiert viel zu wenig. Sollte mehr sein. Und bevor es jetzt Verwirrung gibt, bin eine Frau.