An alle bibeltreuen & christlichen Frauen: Wie definiert die Bibel diese Geschlechterrolle?

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Auch diese Frage wird immer wieder bei GF gestellt; deshalb beantworte ich sie pauschal und ohne die Bibel zu zitieren:

Gott hat Mann und Frau in ihrer Verschiedenheit dazu erschaffen, dass sie sich gegenseitig einander unterorden und sich dienen und sich ergänzen.

Beiden zusammen ist es aufgetragen für Nachkommen zu sorgen. Die Sexualität ist von Gott geschaffen, und Mann und Frau sind dementsprechend von ihrer Natur aus geprägt. Deshalb müssen sie sich auch dem Schöpferwillen entsprechend in ihrer Beziehung als Mann und Frau verhalten.

Gott erschuf Menschen in zwei Geschlechter.

Gen 1,27 "Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als [wörtlich:] männlich und weiblich schuf er sie."

Gibt es typische Geschlechterrollen einer Frau?

Geschlechterrollen sind, abgesehen von den biologischen Funktionen, in erster Linie kulturell geprägt. Die Rolle der Frau zB des 19. Jhdts in Mitteleuropa hat wenig mit der Rolle der Frau zB zur Zeit Abrahams gemeinsam.

Und wie definiert die Bibel /bzw. ihr diese Rolle?

Ich denke nicht, dass die Bibel da klare Grenzen setzt, dafür beschreibt sie viel.zu unterschiedliche Frauen zu unterschiedlichsten Zeiten. Die Bibel beschreibt sie eher.

Ja, es heißt, dass die Menschen männlich und weiblich erschaffen wurden, hebr. zakar & neqebah (Gen. 1.27). Diese generischen Begriffe werden im Hebräischen auch für Tiere verwendet. Überhaupt verwendet das Sechstagewerk eine generische und kollektive Ausdrucksweise, denn hier steht die gesamte Erde im Fokus. Es wird die Entstehung und Entwicklung der ganzen Welt und der Biosphäre geschildert. Logischerweise tritt der Mensch genauso im Kollektiv, sprich, in unbestimmter Anzahl, auf, wie die zuvor erscheinenden Pflanzen- und Tierarten. Ādām ist hier kein Personenname, sondern Artbegriff für ,,den Menschen" schlechthin.

Bemerkenswert ist außerdem, dass die menschliche Geschlechtlichkeit in den Schöpfungsakt des Menschen einbezogen wird. ,,Erschaffen" bezeichnet im Hebräischen die (relativ) plötzliche Neuentstehung nie dagewesener und einzigartiger Dinge. Offenbar wussten bereits unsere Altvorderen um die Einzigartigkeit der menschlichen Sexualität im Vergleich zur herkömmlichen tierischen. U. A. sind wir nämlich (neben Walen und Delphinen) die einzigen ,,Tiere", bei denen Sex nicht allein der Fortpflanzung dient, sondern auch soziale Komponenten hat und die sich dem aus freien Stücken hingeben. Zumindest in der Theorie... Ganz so banal, wie es sich in den Übersetzungen liest, ist es also bei weitem nicht. Zumal die nicht ganz korrekte Wiedergabe mit ,,Mann und Frau" nach wie vor den falschen Eindruck erweckt, es ginge um einen Mann und eine Frau (Adam und Eva). Letztere sind in der Bibel zwar tatsächlich als realhistorische Einzelpersonen zu verstehen. Allerdings tauchen sie erst im zweiten Kapitel auf, als sich das Geschehen zeitlich (siehe Chronologien) wie geografisch (siehe Edenbeschreibung) eingrenzt und sind von der Gesamtmenschheit des ersten Kapitels klar zu unterscheiden.

In Gen. 1.28 ist noch die Fortpflanzung die Triebfeder des geschlechtlichen Miteinanders, kulturelle Sexualnormen wie in den mosaischen Gesetzen spielen noch keine Rolle. Die "Herrschaft" über die Tiere (Gen. 1.28) beinhaltet nicht zuletzt die aneignende Nutzung derselben. Später zeigen Adam und Eva beispielhaft den Übergang zur Nahrungsproduktion (Ackerbau, Gen. 2.15) und festen Bindung, siehe Gen. 2.24. Sie werden isch & ischah genannt, was wirklich Mann und Frau bedeutet, und führen eine Monogamie. Lamech hingegen führt später eine Vielehe (Polygamie). Im vermeintlichen Rippenmärchen steckt eine bemerkenswerte männliche Erkenntnis, dazu gleich mehr. Ich empfehle dir für weitere Informationen dazu aber schonmal die Bibelkorrektur-Reihe von Paul Hengge. Er hat auf diesem Gebiet echte Pionierarbeit geleistet.

Tatsächlich hat der Mensch ursprünglich wohl promisk gelebt (nicht zu verwechseln mit polygam), jedoch nicht in riesigen "Horden", sondern in losen Kleinverbänden. Doch die Neolithische Revolution stellte alles auf den Kopf. Der Mensch wurde sesshaft, errichtete Städte und feste Siedlungen, hielt sich Tiere, baute Getreide an und bekam nicht zuletzt mehr Kinder, um die Feldarbeit zu bewältigen. Zudem (und das ist einer der interessantesten Aspekte dabei) erkannten die Männer ihre Beteiligung an der Fortpflanzung, vermutlich brachte die Beobachtung der gehaltenen Tiere sie auf den Trichter. So erst kamen große Gemeinschaften auf und die Frau wurde wirtschaftlich und sozial abhängig vom Mann. Das war die Geburtsstunde der Paarbindung, wobei sich Polygamie, Monogamie und weitere Eheformen parallel entwickelten.

Woher ich das weiß:Recherche

gummigruen  09.07.2020, 10:15

Auch Bonobos haben aus sozialen Gründen Sex (aber halt so jeder mit jedem, ist ne Gemeinschaftssache (und dauert nur 13 Sekunden lol)). wollt ich nur anmerken

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Serendipity87  09.07.2020, 10:30
@gummigruen

Naja, die reiben eher ihre Geschlechtsorgane kurz aneinander. Das Tierreich ist eine beliebte Projektionsfläche für menschliches Verhalten, solche Interpretationen sind mit Vorsicht zu genießen.

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gummigruen  09.07.2020, 10:43
@Serendipity87

Auf was?

auf die "Gute-" Frage? Hab ich nicht viel zu sagen.

auf dein meine Frage, was anders sei? eigentlich nicht viel, ich finde die Sexualität ist hier in ähnlichem Maße mit der menschlichen vergleichbar.

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Ontario  09.07.2020, 12:06

Denke nicht, dass es die damaligen Menschen erst den Tieren abschauen mussten, wie Fortpflanzung funktioniert.

Alleine der Trieb der den Menschen eigen ist, braucht keine Vorbilder, wie Fortpflanzung abläuft.

Selbst Jugendliche die zuvor noch nie etwas mit Sex zu tun haben, wissen wie es geht. Da sind die Berührungen die Lust aufkommen lassen und zeigen doch deutlich, wo sich das Lustzentrum befindet.

Es gibt zwar Naturvölker die Geschlechtsverkehr haben, aber keinen Zusammenhang mit dem Akt und der Geburt nach 9 Monaten sehen.

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Serendipity87  09.07.2020, 12:10
@Ontario

Der Trieb und das Wissen um die Folgen und Zusammenhänge desselben sind zwei Paar Schuhe. Bis heute müssen Jugendliche darüber aufgeklärt werden, es ist ihnen nicht ins Erbgut geschrieben. Das ist nicht trivial.

Es gibt zwar Naturvölker die Geschlechtsverkehr haben, aber keinen Zusammenhang mit dem Akt und der Geburt nach 9 Monaten sehen.

Aber heute nicht mehr. ,,Naturvölker" leben ja auch nicht mehr wie vor 60.000 Jahren oder so.

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Ontario  17.12.2020, 08:24
@Serendipity87

Da bin ich anderer Ansicht. Glaube kaum, dass es in Anfangszeiten der Menschheit Aufklärung gab, um den Menschen zu zeigen, wie sie sich fortpflanzen müssen. Dazu bedurfte es keines Wissens. Ähnlich wie in der Tierwelt.

Glaubst du denn wirklich, so man die Jugendlichen nicht aufklären würde, dass dadurch die Menschheit aussterben würde, weil sie nicht wissen wozu deren Triebe da sind ? Scheint mir sehr naiv diese Vorstellung.

Sicher haben sich die Zeiten geändert und diese "Naturvölker" gibt es im herkömmlichen Sinne kaum noch oder nicht mehr. Die Missionierung in vielen Teilen der Welt, trug zur "Aufklärung" bei.

Es gab aufgrund meiner Recherchen doch,Völker die keinen Zusammenhang zwischen Geschlechtsakt und Geburt nach 9 Monaten sahen.

Die Religionen sollte man da aussen vorlassen und auch alles, was da so geschrieben und zugeordnet wird.

Würdest du zwei Geschlechter denen jegliche Bildung und Zivilisation fremd ist, zusammenleben lassen, selbst die wüssten wie man sich fortpflanzt.

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Serendipity87  17.12.2020, 09:44
@Ontario

Deine ,,Recherchen" haben ja ganz schön gedauert^^

Es gab aufgrund meiner Recherchen doch,Völker die keinen Zusammenhang zwischen Geschlechtsakt und Geburt nach 9 Monaten sahen.

Das betraf bis vor wenigen Jahrtausenden noch die ganze Menschheit. Heute kennen sogar unkontaktierte Amazonasvölker das Konzept Vaterschaft. Die Entdeckung dieses Zusammenhangs veränderte die soziale Dynamik radikal. Und das ist der casus knaxus.

Es soll mal ein Ehepaar (!) gegeben haben, beide waren in erzkonservativen und strenggläubigen Kreisen aufgewachsen. Weil sie keine Kinder bekamen, gingen sie zum Arzt, der sie natürlich fragte, wie oft sie miteinander schlafen. Die Reaktion des Ehepaares: Was meinen Sie? 0_0

Zugegeben, schwer zu glauben, aber es gibt auf dieser wunderbaren Welt bekanntlich nichts, was es nicht gibt.

Die Religionen sollte man da aussen vorlassen und auch alles, was da so geschrieben und zugeordnet wird.

Das ist nicht möglich, denn auch Religion war eine treibende Kraft in der neolithischen Revolution. Die ersten Zivilisationen bildeten sich um Tempel, kultische Stätten, in denen Vorräte aufbewahrt wurden.

Buchtipps: ,,Das Tagebuch der Menschheit - was die Bibel über unsere Evolution verrät" und ,,Die Wahrheit über Eva - Die Erfindung der Ungleichheit von Mann und Frau" von Carel v. Schaik

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Es wird von den Frauen unterordnung und Ehrfurcht verlangt, aber von den Männer wird verlangt, die Ehefrauen wie sich selbst zu lieben. Aus Liebe wird man sich automatisch um die andere Person kümmern. Die Rollenverteilung ist in der heutigen Zeit, in dem Frauen auch arbeiten (Voll- oder Teilzeit) ist den Ehepartnern überlassen, solange es in Liebe und Respekt geschieht.

Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn; Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber; wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Doch auch ihr — jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht !

Epheser 5:22‭, ‬28‭, ‬33 SCH2000

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Darf man hier als bibeltreuer und christlicher Mann sprechen? Falls ja, dann antworte ich so:

ich bin der Meinung, das es ganz klare typische Geschlechterrollen gibt. Aber das ist in keinem Fall eine Wertung, aus Sicht der Bibel gesehen. Da steht also nicht der Mann über der Frau oder die Frau über dem Mann; es sind nur ganz klare Rollen, die verteilt werden. Und das macht hochgradig Sinn!


Dahika  09.07.2020, 13:05

und was heißt das heutzutage? Die Frau kocht und putzt und gehorcht dem Mann?

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verreisterNutzer  09.07.2020, 13:10
@Dahika

Nicht unbedingt.

Meine Frau und ich sind nicht nur 24/7 zusammen, sondern arbeiten auch zusammen. Bei uns gibt es nur Ergänzungen, keine Wertung. Glücklicher könnten wir nicht sein.

Unsere Struktur ist recht modern, da ich z.B. auch putze, koche usw. trotzdem gibt es gewisse Dinge, die ich verantworten muss.

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verreisterNutzer  09.07.2020, 14:21
@Dahika

z.B. Entscheidungen in der Firma. Obwohl wir natürlich darüber vorher diskutieren, vor allem, wenn es um elementare Entscheidungen geht. Aber das letztendliche Wort habe ich dann. Ich muss ja auch den Kopf hinhalten.

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