Sind meine Eltern homophob?
Meine Eltern benutzen im Situationen, in denen man eigentlich Idiot, A***hloch etc. Sagen würde oft das Wort "Homo" oder "Sch**chtel".
Letztens habe ich ihnen bestätigt, dass ich nicht auf Männer stehe (das Problem ist nur, dass ich das gar nicht selbst weiß und sehr sehr verwirrt bin), bin männlich
Dann hat mein Vater erleichtert gesagt "Zum Glück... 'Pause' Aber wir würden dich trotzdem lieben"
Das ist ja schön zu wissen, aber das hat sich etwas gezwungen angehört. Dazu sagen sie immer, dass die LGBTQAI+ viel zu präsent ist und außer Kontrolle gerät.
Dazu beschweren sie sich immer, sobald ein Charakter in einer Serie oder einem Film Homosexuell ist
24 Stimmen
2 Antworten
So wie ich das verstehe, würden sie dich aktzeptieren, auch wenn du schwul wärst aber sie scheinen ein grundlegendes Problem damit zu haben.
Beleidigungen dieser Art sind generell unangebracht und asozial.
Meine Eltern haben diese Ausdrücke vor meinem Outing auch fast regelmäßig benutzt. Seitdem benutzen sie sie nicht mehr und finden das bei anderen auch nicht mehr komisch. Es ist zwar asozial, aber nicht gleich homophob.
"Zum Glück... "
Das ist nur ein Indiz, aber noch kein Beweis.
Wahrscheinlich meint er ,,zum Glück" im Sinne davon, dass er sich nicht mit dem Thema weiter beschäftigen muss. Mit dem Thema Homosexualität in heutigen Zeiten richtig umzugehen ist nämlich verdammt schwierig geworden. Eine falsche unüberlegte Aussage kann echten Schaden anrichten...
Dazu sagen sie immer, dass die LGBTQAI+ viel zu präsent ist und außer Kontrolle gerät.
Das ist nur eine Meinung, weder Indiz noch Beweis.
Als schwuler Mann beschwere ich mich auch darüber, dass viele Konzerne den ,,Woken Trend" ausnutzen. Ich möchte und muss auch nicht ständig daran erinnert werden, dass ich homosexuell bin.
Dazu beschweren sie sich immer, sobald ein Charakter in einer Serie oder einem Film Homosexuell ist
Bzgl. der Filmbranche könnte ich ein ganzes Buch schreiben, wieso die Darstellung der Homosexualität verdammt schlecht ist. Die einzigen homosexuellen Darstellungen, die mir in der gesamten Filmbranche jemals gefallen haben, habe ich in der Serie ,,Bodies" auf Netflix gesehen und in der Sitcom Friends (das lesbische Paar). Alle anderen Darstellungen fand ich bisher ganz furchtbar, weil sie nicht die Realität zeigen.
Wie du siehst: Anderes.
Deine Eltern sind sehr wahrscheinlich nicht homophob. Sie hatten bisher lediglich noch keine eigenen Berühungspunkte mit diesem Thema, weswegen es für sie unwichtig ist. Was du jetzt tun kannst, wenn du dich das fragst:
Du kannst sie darauf aufmerksam machen, dass Beleidigungen wie ,,Schw**htel" inzwischen nicht mehr zeitgemäß sind. Außerdem muss du kein peinliches Aufklärungsgespräch führen, um sie upzudaten. Sag ihnen zwischendurch einfach, wenn das Thema zufällig aufkommt, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Der Rest passiert von alleine, wenn deine Eltern tatsächlich nicht homophob sind.
Der Rest ist tatsächlich nur reine Meinung. Und da solltest du dich bei so einem heißen empfindlichen Thema, egal ob Eltern, Freunde oder lesbische Freundin, immer lieber raus halten. Deine Meinung darfst du gerne vertreten und verteidigen, aber diskutiere nicht lange darüber, wenn jemand eine andere Meinung hat.