Meidest du im Unterbewusstsein Menschen mit Behinderung (ich meine als Freunde)

Ich sage es mal so: Ich suche aktuell - seit einigen Jahren schon - gar keine Freunde mehr. Denn ich habe ein paar gute, wenn auch wenige. Die reichen mir. Diese sind, soweit ich weiß, nicht behindert, bis auf eine Person, die genauso wie ich, Autismus hat.

Ich suche mir meine Freunde nicht nach Behinderungen aus, sondern nach Sympathie. Das habe ich damals nicht getan, das würde ich auch heute nicht tun. Ich würde von mir behaupten, dass ich, wenn ich weitere Freunde suchen würde, auch vor behinderten Menschen keinen Halt machen würde. Selbstverständlich müsste sich deren Behinderung gut mit meiner Behinderung verstehen. Und auch ansonsten muss es charakterlich einfach stimmen.

Da ich selber bemerke, dass viele Leute das sehr oft mit uns Autisten machen, werde ich nicht sagen, dass ich z.B. einen Menschen mit dieser oder jener Behinderung niemals daten würde. Denn besonders bei neurologischen, geistigen oder psychischen Behinderungen kann man nicht von einer Person auf die Nächste schließen. (Und körperliche Behinderungen, na ja ... Jemand im Rollstuhl hat nicht unbedingt eine andere Persönlichkeit, nur weil er im Rollstuhl sitzt.)

Unter Umständen müsste ich mich an diese Behinderung und ihre "Quirks" (Mir fällt gerade kein besserer Begriff ein) gewöhnen, aber wenn ich die Person wirklich mag und die Behinderung nicht meine autistischen Grenzen überschreitet oder Dinge von mir abverlangt, die ich aufgrund meiner eigenen Behinderung nicht tun kann, wüsste ich nicht, weshalb ich es nicht tun oder zumindest ehrlich versuchen sollte.

Weil ich mich bei einem Sozialprojekt engagiere, und deshalb relativ oft in ein Sozialkaufhaus komme, in dem recht viele mit irgendeiner Behinderung arbeiteten, habe ich damit überhaupt kein Problem.

Weil es dort auch einige Gehörlose gibt, machte ich einen Kurs, um die Gebärdensprache zu lernen.

Aber ich schaffte es schon, bevor ich diesen Kurs gemacht hatte, mit diesen Leuten zu kommunizieren.

Eine meiner Großmütter war blind, von daher war für uns der Umgang mit einer Behinderung von klein auf etwas ganz Normales.

Allerdings ist es so das es durchaus sympathische Gespräche gibt, allerdings hat das dann meistens keine persönlichen Treffen zur Folge auch wenn ich dem nicht abgeneigt wäre. Vermutlich ziehen sich die Personen von sich aus zurück und wollen keinen weiteren Kontakt haben.

Man mag was einem ähnlich ist und ich mag nunmal leute die so wie ich keine behinderung haben. ich habe aber dafür viel kontakt zu psychisch kranken menschen, weil ich auch selber ängste habe.

Ich weiß nicht was in meinem Unterbewusstsein genau angeht, aber tatsächlich habe ich sehr viele Freunde mit Autismus oder ähnlichen Behinderungen. Es kommt halt einfach drauf an, mit wem man gut harmoniert :)