Wissen Menschen ohne Behinderung was für ein Glück sie haben dass sie nicht behindert sind?
Frage ist ernst gemeint.
Bitte nur freundliche und ernstgemeinte Antworten!
Sind sie dankbar dafür oder nehmen sie das als selbstverständlich hin?
5 Antworten
Jein.
Ich denke einerseits schätzt man oftmals Sachen nicht, die natürlich und selbstverständlich für einen sind. Ich glaube die wenigsten Leute in Deutschland gehen jeden Tag auf die Knie für sauberes Wasser, den Umstand, dass sie nicht hungern müssen, Bildung und eine Wohnung haben usw. usw.
So ähnlich stelle ich es mir mit Nicht-Behinderten vor. Nicht Behindert zu sein, ist halt eben für viele Leute der Normalzustand, sie kennen es nicht anders und denken auch nicht darüber nach, schlicht weil es nichts ist, wofür man spontan dankbar wäre.
Würdest du Leute allerdings FRAGEN, dann würdest du, denke ich, durchaus die Antwort bekommen, dass sie dankbar sind, dass sie gesund sind und halt eben keine Behinderung haben.
In diesem Sinne: Ich denke das ist einfach eine Sache, die für jemanden mit Behinderung das Leben bestimmt, für jemanden ohne Behinderung aber schlecht greifbar ist.
Dennoch: Fragt man, dann würde sowas sicher auch kommen als ein Punkt für den man dankbar ist und abgefragt wüssten viele es vermutlich auch.
Sie wissen das meistens nicht. Sie halten das natürlich, aber sie können behindert werden. Wenn sie genug lang leben, dann werden die Beschwerde kommen - das ist aber für alle.
Das ist kein Glück. Die mit Abstand meisten Menschen haben keine Behinderung, d.h. die Wahrscheinlichkeit dafür, nicht behindert zu sein, ist weit größer als behindert zu sein. Von daher kann von Pech bei Menschen mit Behinderungen sprechen, aber nicht von Glück bei Menschen ohne solche. Ich sage ja auch nicht, dass ich Glück hatte, wenn ich eine grüne Ampel überquert habe, ohne überfahren worden zu sein.
Ich würde Deine Frage eher verneinen. Die meisten Menschen haben - nach meiner Erfahrung - bereits Probleme, den Begriff Glück zu definieren.
Nein, warum sollten sie?
Außer sie sehen es mit eigenen Augen, aber nicht alles ist sichtbar. Selbst dann wollen sich die meisten lieber emotional und physisch davon distanzieren. Warum sonst sieht man kaum Menschen mit Behinderung?
Warum ist die Wahrscheinlichkeit nicht behindert zu sein größer als behindert zu sein?