Lässt sich der Ukrainekrieg auch auf wirtschaftliche Interessen in Bezug auf die Gas- und Ölreserven in der Region zurückführen?

Ja 64%
Nein 36%

11 Stimmen

3 Antworten

Die Ukraine und Russland sind reich an natürlichen Ressourcen, darunter auch erhebliche Vorkommen von Erdgas und Öl. Diese Ressourcen haben die Region seit Jahrzehnten zu einem geopolitischen Brennpunkt gemacht. Für Russland sind die Energieexporte eine der wichtigsten Einnahmequellen und ein Instrument, um seinen politischen Einfluss in Europa und darüber hinaus auszubauen. Die Ukraine wiederum ist bestrebt, ihre Energieversorgung zu diversifizieren und sich von der russischen Abhängigkeit zu lösen. Die vermeintliche These, dass der Ukraine-Krieg primär auf wirtschaftlichen Interessen, insbesondere auf den Kampf um Energievorkommen, zurückzuführen ist, ist zwar verlockend, aber zu kurz gegriffen.

Russland strebt eine Wiederherstellung seiner Einflusszone im postsowjetischen Raum an und sieht die Ukraine als integralen Bestandteil dieses Raums. Der Krieg dient dazu, die ukrainische Staatlichkeit zu untergraben und die eigene Machtposition zu stärken. Der russische Präsident Putin hat eine nationalistische und imperiale Vision von Russland, die mit der Vorstellung einer großen russischen Nation verbunden ist. Die Ukraine wird in diesem Narrativ als ein integraler Bestandteil des russischen Volkes betrachtet.

Der Krieg in der Ukraine wird langfristige Folgen für die europäische Sicherheitsordnung und die globale Wirtschaft haben. Die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen wird in den kommenden Jahren weiter reduziert werden, was zu einer Neuausrichtung der europäischen Energiepolitik führen wird, gleichzeitig wird die Bedeutung erneuerbarer Energien weiter zunehmen. Der Krieg hat gezeigt, wie wichtig es ist, die eigene Energieversorgung zu sichern und sich von einzelnen Lieferanten unabhängig zu machen.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Ja

Und vor allem den seltenen Erden. Im Grunde geht's nur darum und Russland hat einen Grund fingiert in etwa auf dem selben Niveau wie damals Hitler mit Polen.

Die wirtschaftlichen Interessen der USA sind für die USA sicher von großer Bedeutung. Aber das hätten die USA schon längst gehabt, und das in kompletter Tolerierung durch Russland.

  • Öl-Förderung
  • Gas-Förderung
  • schwarzerde Felder (alle brav aufgekauft)
  • Stahlgewinnung
  • usw.

Die USA ist dann aber zum einem übermütig geworden und wollte seinen wirtschaflich gewonnen Boden auch im "Nato-Spiel" ausweiten, weil der ukrainische Nationalismus nicht wirklich schmückend ist - also für die oberen US-assoziierten ukrainischen Wirtschaftseliten,

und andererseits diesen Malus auch geopolitisch-militärisch in zweischneidiger Weise auszunützen. Man mußte die Ukraine auch in den Ethnien spalten, weil der ukrainische-russische Antagonismus immer schon latent vor sich hin brodelte.

-----------------------

Fazit:

Der Konflikt ist ein Produkt von US-Übermütigkeit, verdeckte Abneigung gegen den speziellen ukrainischen Nationalismus und einen allgemeinen Faible für induzierte Proxy-Kriege durch die USA, welche Zeit seiner Existenz stetig an solchen Konflikten weltweit bastelt.

Man denke nur mal an den großen US-Cou des arabischen Frühlings, welcher in Syrien und dem aktuellen Palästina-Konflikt (plus Libanon) nun gipfelt.

Das Ganze fängt nun an maximal zu gipfeln... wirtschaftliche Macht reicht bei einem solchen, fast biblisch gottgleichen Machtanspruch niemals aus.


Mark1616  01.10.2024, 10:58

Dein Fazit ist falsch und zeugt von überbordendem Antiamerikanismus, der deine Meinung ideologisch verblendet.

Diese Situation wurde, auf jeder einzelnen Stufe, von Russland eskaliert.

Die Russen haben vielfach die Bündnisfreiheit in Europa und die Grenzen der Ukraine akzeptiert. Daran, dass die Russen diese Verträge jetzt einseitig ignorieren, ist nicht die USA Schuld.