Jerusalem gehört zu Israel oder Gaza? Damit meine ich Historisch

Israel 70%
Gaza 30%

23 Stimmen

8 Antworten

3.500 v. Chr. Auf dem Berg Ophel (Tempelberg) entsteht eine erste Siedlung. Etwa an der Stelle an der sich heute die Al Aqsa Moschee befindet. Diese Siedlung wurde durch Keramikfunde nachgewiesen.
3.000 v. Chr. Die kanaanitische Kultur entsteht. Kanaan war das Land zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer. Die Kanaaniter waren ein semitisches Volk, das auf Sem, den Sohn Noahs zurückgeht. Hierfür gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Beweise. Sem war nach dem jüdischen Glauben der Vater von Abraham. Die Kanaaniter waren in Stadtstaaten organisierte Händler und Seefahrer. Die Griechen nannten sie Phönizier.
1.250 v. Chr. Eingewanderte Nomadenstämme schließen sich zum Volk Israels zusammen. Die 12 Völker Israels eint der Glaube an Gott und die gemeinsamen Stammesväter. Die Existenz eines Volkes mit dem Namen Israel wurde um 1204 v. Chr. auf einer ägyptischen Steele des Pharaos Merenptah verewigt.

[Quelle: Die Geschichte von Jerusalem (regiopia.de)]

Historisch gehört Jerusalem den Kanaanitern.

Aber bezieht man sich auf die Auswahlmöglichkeiten aus deiner Frage, dann wäre 1.250 v. Chr. der Zusammenschluss zum Volk Israels ca. 1.800 Jahre vor der Geburt von Mohammed, dem Religionsstifter des Islams. Dementsprechend wäre es aus meiner Sicht fragwürdig einer islamistisch geprägten Kultur einen historischen Anspruch auf ein Gebiet zuzusprechen, wenn dort bereits fast 2.000 Jahre vor der Religionsentstehung ein vermeintlich noch existierendes Volk gelebt hat.


gookies  04.09.2024, 18:39

Herr Kanaan stammt von Ham, nicht Sem, und war verflucht und galt da nicht ein mal als semitisch. So kam es auch lt Bibel dazu, dass das heilige Land, das Gott dem Moses und seinen Israeliten zum Siedeln gab, das Land Kanaan war - weil halt verflucht und quasi frei.

Israel

Historisch gehört seit 1949 Westjerusalem zu Irael und Ostjerusalem zu Palästina.
Andere Quellen nennen das Jahr 1948.

Gaza hat mit Jerusalem überhaupt nichts zu tun. Der "Staat Palästina" und der Gazastreifen gehören zwar beide offiziell zusammen, werden aber von unterschiedlichen Machthabern regiert, die gerade dann zusammenarbeiten, wann es halt passt. Dennoch werden auch Einwohner des Gazastreifens als Staatsbürger ganz Palästinas akzeptiert. Die zweite Einheit des Staates ist das Westjordanland, zu dem Ostjerusalem gehört.

Davor gehörte Jerusalem als ganzes von 1923 - 1949 zum "Völkerbundmandat Transjordanien". Das war der frühere Name Palästinas. Transjordanien hat mit dem Königreich Jordanien nichts gemeinsam, außer den Namen. Die Palästinenser nannten sich früher auch "Jordanier". Das land hieß Transjordanien, weil man, um es zu erreichen, den Jordan transitieren (überqueren) musste. Transjordanien hatte zwar eine eigene Regierung und war formal keien Kolonie, war aber dennoch ein Satellitenstaat Großbritanniens.

Davor war Jerusalem von 1920 - 1923 Teil des Völkerbundmandates Palästina und somit eine Kolonie Großbritanniens.

Von 1917 - 1920 war das Gebiet unter britischer Militärverwaltung, nachdem es im 1. Weltkrieg erobert wurde. In dieser Zeit gab es keine Selbstverwaltung und das Gebiet war uneingeschränkt besetzt.

Vor 1917 gehörte das Gebiet knapp 400 Jahre zum Osmanischen Reich.

Davor war Jerusalem ein eigenes kleines muslimisches Königreich.

Quelle 1
Quelle 2

Woher ich das weiß:Recherche

Tennis92927  03.09.2024, 17:05

ganz Jerusalem - Ost und West - ist palästinensisches Land

Die Teilung Jerusalems in Ost und West ist eine unrechtmäßige und koloniale Teilung. Vor der ethnischen Säuberung durch die Zionisten im Jahr 1948 lebten Palästinenser aller Glaubensrichtungen in ganz Jerusalem.

1947 begann die Nakba: 800.000 Palästinenser wurden vertrieben. Moscheen, Kirchen und Häuser wurden abgerissen. Palästinensische Frauen wurden vergewaltigt. Es gab Massengräber. 531 palästinensische Dörfer und mehrere Stadtteile wurden zerstört.

Quellen:

Pappe, Ilan: Die ethnische Säuberung Palästinas, 2. Auflage Westend-Verlag, Frankfurt am Main 2019, S. 11; S. 184 ff.

Ende des 19. Jahrhunderts gab es nur ca. 15.000 Juden in Palästina. Im Laufe der Jahrzehnten sind immer mehr Juden aus Europa nach Palästina geflüchtet.

Quelle: Eigene Darstellung, statistische Daten aus: Asseburg, Muriel: Palästina und die Palästinenser – eine Geschichte von der Nakba bis zur Gegenwart, 1. Auflage Verlag C. H. Beck, München 2021, S. 283 f.

98 % des Gebietes, das in einen palästinensischen und einen jüdischen Staat geteilt werden sollte, waren über 71 % der Bewohner Palästinenser, das heißt, dort lebten fast 2,5-mal so viele Palästinenser wie Juden. Der Plan war aber so, dass die Juden einen größeren Staat als Araber bekommen sollten, der Staat der Juden hätte um 33 % größer sein sollen. Diese Informationen werden oft nicht erwähnt. Es wird nur erwähnt, dass Palästinenser gegen den Plan waren.

Quelle: Pappe, Ilan: Die ethnische Säuberung Palästinas, 2. Auflage Westend-Verlag, Frankfurt am Main 2019, S. 61

Imperator91  03.09.2024, 20:02
@Tennis92927
ganz Jerusalem - Ost und West - ist palästinensisches Land

Das ist falsch, weil Jerusalem sich auf israelischen Staatsgebiet befindet.

Die Teilung Jerusalems in Ost und West ist eine unrechtmäßige und koloniale Teilung. Vor der ethnischen Säuberung durch die Zionisten im Jahr 1948 lebten Palästinenser aller Glaubensrichtungen in ganz Jerusalem.

Die Teilung Jerusalems war illegal. Zudem wird Ostjerusalem bis heute von den Palästinensern besetzt. Nein, es gab keine ethnische Säuberung.

1947 begann die Nakba: 800.000 Palästinenser wurden vertrieben. Moscheen, Kirchen und Häuser wurden abgerissen. Palästinensische Frauen wurden vergewaltigt. Es gab Massengräber. 531 palästinensische Dörfer und mehrere Stadtteile wurden zerstört.

Daran waren die arabischen Palästinenser doch selbst Schuld. Immerhin wurde die Zivilbevölkerung dazu aufgerufen zu flüchten. Außerdem wurden wurden während des Krieges viele Juden aus muslimnischen Ländern vertrieben.

98 % des Gebietes, das in einen palästinensischen und einen jüdischen Staat geteilt werden sollte, waren über 71 % der Bewohner Palästinenser, das heißt, dort lebten fast 2,5-mal so viele Palästinenser wie Juden. Der Plan war aber so, dass die Juden einen größeren Staat als Araber bekommen sollten, der Staat der Juden hätte um 33 % größer sein sollen. Diese Informationen werden oft nicht erwähnt. Es wird nur erwähnt, dass Palästinenser gegen den Plan waren.

Das ist nicht korrekt, da der Teilungsplan vorsah, das die Palästinenser einen größeren Teil des Landes bekommen sollten. Allerdings wird vergessen zu erwähnen, das die Araber das gesamte Land für sich wollten.

Abgesehen davon ist dieser Pappe keine seriöse Quelle.

Skywalker17  06.09.2024, 19:18
@Tennis92927
ganz Jerusalem - Ost und West - ist palästinensisches Land

Wieso?

Jeruslam wurde von den Juden gegründet, sie wurden zwar vertrieben durch die Röemer aber es blieben genug Juden in Israel, das dann durch die Araber annektiert wurden und auch wieder vertrieben und gtötet wurden..

Danach verloren die Araber das Land an die Osmanen und die an die Briten.

ich kann keinlei besondere Anzeichen dafür sehen, dass ausgerecht Araber Recht auf Jerusalem haben.

Israel

Die Juden haben Jerusalem gegründet und Jesus von Nazareth hat dort gewirkt und eine Weltreligion angestossen.

Muslime haben darauf keinerlei Rechte. Und die Christen verzichten selbstverständlich darauf. Jerusalem gehört selbstverständlich den Juden.

Das ist nicht eindeutig. Juden, Christen und Moslems haben dort historische Stätten. das heutige Israel wurde 1946 gegründet. Es hat mit dem historischen Israel wenig zu tun.


RStroh  03.09.2024, 16:48

Lies mal Hertzl, dann verstehst Du besser, warum die Juden mit Israel und Jerusalem verbunden sind. Seit ihrer Vertreibung durch die Römer wunschen sie sich gegenseitig zu Neujahr, sich in Jerusalem zu treffen. Seit 2000 Jahren. Ja, da gibt es eine Verbindung. Abgesehen von der hundertmaligen Erwähnung Jerusalems bzw. Zions im heiligen Buch der Juden, dem Tennach.

DerRoll  03.09.2024, 17:01
@RStroh

Nun ist aber ein "Heiliges Buch" keine Begründung für einen "historischen" Anspruch, insbesondere da davon auszugehen ist dass dieses "Heilige Buch" eine Menge Geschichtsrevisionismus betriebt. Das gilt sowohl für den Tannach wie für die christliche Bibel wie für den Koran.

RStroh  03.09.2024, 17:05
@DerRoll

OK. Dann Geschichte: Juden hatten dort das erste Staatswesen und lebten trotz Vertreibung kontinuierlich dort (Hebron und Jerusalem).

DerRoll  03.09.2024, 17:08
@RStroh

Was an

insbesondere da davon auszugehen ist dass dieses "Heilige Buch" eine Menge Geschichtsrevisionismus betriebt.

ist missverständlich? Die in der Bibel beschriebenen Großreiche Israel und Judäa hat es vermutlich nie gegeben, zumindest liegen keine unabhängigen Belege vor. Nach der Vertreibung der Juden durch die Römer haben arabische Stämme das Land in Besitz genommen. Nach 2000 Jahren einen "historischen Anspruch" zu begründen funktioniert schlicht nicht. Es ist ja auch nicht so dass die Hunnen oder die Burgunder einen Anspruch auf das Gebiet was wir heute "Deutschland" nennen haben.

Israel

Wenn Du auf die Landkarte schaust, wirst Du bemerken, dass Gaza ganz woanders liegt.