Hebräersche Bewegung?
Was ist das ?
Eure Meinung?
Ist das richtig/gut ?
Die Hebräische Bewegung (auch bekannt als Hebräische Roots-Bewegung oder Hebraic Roots Movement) ist eine religiöse Bewegung, die sich auf die Wiederentdeckung und Einhaltung der jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens konzentriert. Anhänger dieser Bewegung glauben, dass viele traditionelle christliche Lehren und Praktiken auf eine Weise angepasst oder verändert wurden, die sie von ihren biblischen Ursprüngen entfernt hat.
Einige zentrale Merkmale der Hebräischen Bewegung sind:
1. **Befolgung der Tora**: Viele Anhänger der Hebräischen Bewegung halten die Gesetze und Gebote der Tora, einschließlich der diätetischen Gesetze, für weiterhin gültig. Dazu gehört das Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch und anderen als unrein geltenden Lebensmitteln.
2. **Feier der biblischen Feste**: Anstatt "nur" der traditionellen christlichen Feiertage feiern viele in der Bewegung die biblischen Feste, wie das Passahfest, das Laubhüttenfest (Sukkot) und das Wochenfest (Shavuot).
3. **Hebräische Sprache und Kultur**: Es gibt oft einen starken Fokus auf das Erlernen der hebräischen Sprache und das Verständnis der jüdischen Kultur und Geschichte.
4. **Identifizierung mit Israel**: Viele Anhänger sehen sich selbst als Teil des "Israel Gottes" und identifizieren sich stark mit dem Volk Israel und dessen Geschichte.
Viele Varianten existieren aber das Befolgung der diätetischen Gesetze der Tora, einschließlich des Verzichts auf Schweinefleisch, ein gemeinsames Merkmal vieler Anhänger.
15 Stimmen
6 Antworten
Ich sehe die Idee grundsätzlich nicht als schlecht an, aber ich sehe einige der Punkte etwas kritisch.
1. Jesus hat das Gesetz von Moses erfüllt. Die Tora gilt nicht mehr. Versucht man sich an das gesamte mosaische Gesetz zu halten, mindert man die Wichtigkeit von Jesus und seinem Opfertod. Zumindest wenn man es tut um selbst gerecht zu sein, weil man dann eben versucht aus eigener Kraft in den Himmel zu kommen, ohne die Erlösung durch Jesus. Paulus schreibt in seinen Briefen an die "Heidenchristen" , dass sie sich aus diesem Grund nicht an das Gesetz von Moses halten sollen. Wenn man natürlich weiß, dass man durch das Gesetz nicht gerettet werden kann, sich aber trotzdem daran halten will (auch wenn es sinnlos ist) kann man das, denke ich, aber trotzdem machen.
2. Die jüdischen Feiertage sind eben wichtig für Israel und seine Geschichte. Deshalb finde ich es auch logisch wenn jüdische Christen diese Feiertage feiern. Für Menschen nicht jüdischer Abstammung haben diese Feste dann aber eigentlich keine, oder zumindest wenig, Bedeutung. Daher ist es auch hier, aus christlicher Sicht, etwas sinnlos diese Feste zu feiern. Allerdings schreiben die Propheten des AT auch wieder das viele Nationen eines Tages in Jerusalem am Laubhüttenfest teilnehmen werden. Die Idee diese Feste zu feiern ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen. Ich sehe also kein Problem damit als Christ diese Feste zu feiern, aber eben auch keinen großen Sinn dahinter.
3.Ich denke Verständnis von jüdischer Kultur und Geschichte ist gut und auch lernenswert. Ich beschäftige mich auch ein wenig damit, weil diese Kultur und Geschichte eben vom biblischen Gott geprägt ist. Hebräisch zu lernen, sehe ich an sich auch nicht als schlechte Idee, wenn man bspw. das AT in orginaler Sprache lesen will. Aber Gott ist nicht an eine Sprache gebunden und man sollte sich nicht verpflichtet fühlen Hebräisch zu lernen, auch wenn es ganz interessant sein könnte die Bibel in Orginalsprache zu lesen.
4.Das Volk Israel heute ist, aus christlichem Verständnis, nicht mehr Gottes alleiniges außerwähltes Volk. Jeder der an Gott glaubt und ihn liebt, gehört zu seinem Volk. Gottes Volk ist also größer geworden und geht über alle Nationen. Natürlich ist Israel immer noch besonders, schließlich ist es das erste Volk, dass Gott kannte. Aber alle Gläubigen sind Gottes Volk. Eine alleinige Indentifizierung mit Israel könnte dazu führen, dass man eine Separation zwischen den Gläubigen schafft.
Die Welt glaubt immer noch, dass Juden/Israel das Volk Gottes sind/ist. Aus dieser Bewegung gibt es immer wieder neue Strömungen, ähnlich wie in der Christenheit die Freikirchen.
Im Christentum nennt man diese Leute auch "Judaisierer". Jedoch nicht weil das Jüdische daran schlecht ist, sondern weil diese Leute etwas sein wollen was sie nicht sind.
Anhänger dieser Bewegung glauben, dass viele traditionelle christliche Lehren und Praktiken auf eine Weise angepasst oder verändert wurden,
Das ist sogar richtig. Auslöser dafür war die Überzeugung der Nachfolger*innen Jesu dass er ihnen nach seinem Tod wieder begegnet ist.
die sie von ihren biblischen Ursprüngen entfernt hat.
Diese Veränderungen können wir in ihren Ursprüngen der Bibel entnehmen. Die Judaisierer interessiert das jedoch meist nicht und schieben das meist allein Paulus in die Schuhe. Da zeigt sich dann meist ihre fehlende Bildung.
Wenn sie, wie die "messianischen Juden" an Jesus als Messias glauben, sind sie lediglich eine christliche Sekte.
Das sind dann Christen, die mit den etablierten christlichen Kirchen nicht zufrieden sind und versuchen, durch Nachahmung jüdischer Gebräuche authentischere Christen zu sein.
Das gibt es schon lange. Es sind die messianischen Juden.
Nach einer vorsichtigen Schätzung gibt es unter den weltweit 15 Millionen Juden mindestens 120 000 messianische Juden. In Israel sind es über 15 000, in Deutschland etwa 2500, in der Schweiz ein Paar Duzend, die keine eigene Gemeinde bilden.
https://www.kirchenzeitung.ch/article/die-messianischen-juden-unbekannte-mitchristen-11030