Hätte sich Bismarck für die großdeutsche Lösung entscheiden sollen?
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5 Antworten
Wäre aber nicht durchsetzbar gewesen in der damaligen Zeit.
Bismarck wollte die deutsche Einheit nicht aus einem Gefühl deutscher Nationalliebe heraus, sondern wegen Preußischen Machtstrebens. Er beanspruchte eine Hegemoniale Stellung Preußens im deutschen Bund. Und das stand in direktem Konflikt mit Habsburg-Österreich. Habsburg war Jahrhunderte Lang die Führungsmacht im deutschen Bund bzw. im Alten Reich. Preußische Hegemonie und Habsburger Macht gingen nicht innerhalb eines Staatswesens zusammen. Preußen hätte sich Habsburg unterordnen müssen, aber eine deutsche Einigung unter Habsburger Hegemonie war nicht deren Interesse, weil Habsburg sich über die Dynastie und nicht die Nationalität definierten. Österreichisch als Nation gab es nicht damals bzw. gehörte es ebenso zur deutschen Nation wie Bayern und Sachsen. Nach dem Ende Habsburgs wollten die deutschen Gebiete der Donaumonarchie auch dann zum deutschen Reich. Bismarcks erste Verbündeten bei der Reichseinigung waren Ungarn und Russland. Die Mächte die A) Habsburg im Zaum hielten und B) Frankreich abschrecken sollten.
Die großdeutsche Lösung war in ihrer Zeit schon ein Utopie, die nur möglich wäre mit der völligen Entmachtung Habsburgs, was keiner wollte. Bismarck wollte zwei gleichgestellte Mächte in Deutschland eben so wenig wie eine Unterwerfung Preußens unter Habsburg.
Bismarck wäre nicht Bismarck hätte er auf eine großdeutsche Lösung hingearbeitet.
Das Bündnis-Geflecht Deutschlands hätte den Kontinent stabilisiert und erst das ausscheren Österreichs durch unkluge Ultimatums-Politik hat den ersten Weltkrieg ausgelöst. Ein träges, in sich selbst zufriedenes Deutschland wäre besser gewesen
Zum einen strebte Preußen nach einer führenden Rolle in einem geeinten Deutschland und sah in Österreich einen Konkurrenten. Bismarck verfolgte ein nationalstaatliches Konzept, das auf einer gemeinsamen Sprache und Kultur basierte, ein großdeutsches Reich wäre zu heterogen gewesen, somit war die kleindeutsche Lösung die es Preußen ermöglichte, die führende Rolle in Deutschland zu übernehmen und eine starke Position in Europa einzunehmen.
Seine Entscheidung war seinerzeit passend
Man hätte dem auseinander fliegen des Habsburger Reichs zuvorkommen müssen, den Ungarn den Balkan überlassen und sich in Freundschaft von allen nicht-deutschsprachigen Gebieten trennen können, am besten unter Beibehaltung einer Freihandelszone
Und wie hätte das funktionieren sollen?
Zwei Großmächte, Preußen und Österreich, die sich als Konkurrenz ansehen, sich nicht ausstehen können, und beide dne Anspruch erheben die rechtmäßigen Anführer bzw. die dominierende Macht in einer deutschen Nation zu sein, zusammen in einem Staat?
Und wer von beidne soll dann die Führung haben? Wenn doch beide den Anspruch erheben sie wären die deutsche Führungsnation? Und wie soll man den, der nicht die Führung hat, dazu bewegen seinen Führungsanspruch aufzugeben, sihc dem anderen zu unterwerfen und in einen solchen Staaat einzutreten?
Ist halt schlichtweg nicht möglich, ausser einer von beiden hätte Nachgegeben und dem anderen die Führungsrolle überlassen. Hat aber keiner...
Ohne diese Probleme zu klären hätte eine großdeutsche Lösung früher oder später lediglich zu einem Bürgerkrieg geführt, in dem sich der österreichische Teil Deutschlands mit dem preußeischen Teil Deutschlands gekloppt hätte, wer jetzt das Zentrum Deutschlands ist.
Also war die realistische Wahl halt: Entweder ein Kleindeutschland mit Österreich oder Preußen, oder gar kein vereintes Deutschland.
Naja, im Rückblick, wenn man weiß wie sich alles entwickelt hat, da kann man natürlich überlegen was wäre wenn, hätte man nur, etc.
Aber in der Situation damals war die Kleindeutsche-Lösung halt das einzig realistische. Ich nehme an die Zukunft eines Großdeutschlands wäre gewesen, dass sich früher oder später eben die Machtblöcke innerhalb Deutschlands gegenseitig die Köpfe eingeschlagen hätten, weil eben nie geklärt worden wäre, wer jetzt wirklich die Führung hat und Deutschland wieder zerfallen wäre.
War ja nicht umsetzbar
Das wäre schwer umzusetzen gewesen, aber es hätte vielleicht eine bessere Zukunft gehabt als das vereinte Deutschland, das unter Bismarck entstanden ist (wofür Bismarck natürlich nichts kann, dass die Nachfolger solche Trottel waren)