Bin ich Moralisch oder Ethisch dazu gezwungen eine Person zu mögen die ich Charakterlich nicht leiden kann nur weil sie behindert ist?
19 Stimmen
10 Antworten
Absolut nicht!
Nur weil eine Person ein Handicap hat oder meinetwegen einer ethnischen Minderheit angehört, homosexuell ist oder sich als Papagei oder Fuchs identifiziert bist du nicht gezwungen diese Person zu mögen!
Allerdings ist es zumindest angebracht seinen Mitmenschen egal welcher Herkunft, Sexualität, Hautfarbe, Religion, Alter oder ob behindert oder nicht behindert mit menschlicher Würde und Anstand gegenüber zu treten. Das sollte das absolute Mindestmaß sein.
Dich zwingt aber keiner dazu mit diesen Personen beste Freunde zu werden!
Natürlich kann dir der Charakter eines Menschen missfallen, wenn diese Person sich entsprechend verhält und zu anderen respektlos ist und andere wie den letzten Dreck behandeln. Da wird auch eine Behinderung die Person nicht automatisch besser machen oder ihr einen Freibrief dafür geben sich wie ein Armleuchter aufzuführen.
Ich hatte mal in meinem damaligen Ausbildungsbetrieb einen Arbeitskollegen der Typ1 Diabetiker war, Diabetes ist auch eine Behinderung. Allerdings war er menschlich absolut unmöglich!
Er hat oft Lügen über andere Kollegen verbreitet, er war sehr unhöflich und laut, hat wegen jeder Bagatelle krankgefeiert obwohl er genau wusste das viel zutun war auf Arbeit und hat sich lauthals über andere Kollegen beschwert wegen ihrer Leistungen obwohl er Spitzenreiter in Fehltagen war und sehr häufig (vermeidbare) Fehler bei der Arbeit gemacht hat!
Ich konnte den Typen nicht gut leiden und bin mit ihm auch das ein oder andere mal in die Wolle gekommen wegen seines respektlosen und rüpelhaften Benehmens.
Respekt ist nunmal eben keine Einbahnstraße! Respekt muss man sich erarbeiten. Und nur weil jemand eine Behinderung hat, gibt es dieser Person nicht automatisch das Recht sich daneben zu verhalten und zu erwarten das alle diese Person wegen der Behinderung mögen müssen. Eine Behinderung gibt einem keine moralische Immunität.
Klar wenn es sich um eine geiste Behinderung handelt und die Person ihr Verhalten nicht steuern kann, kann man darüber hinwegsehen. Allerdings ist auch hier niemand dazu in irgendeiner Form verpflichtet diese Person zu mögen.
Auch unter behinderten Menschen gibt es ziemlich verlogene und falsche Menschen die einem die Nerven ordentlich strapazieren können.
Um es aus einem mehr oder weniger bekannten Lied zu zitieren, auch lesbisch-schwarze Behinderte können ätzend sein. Es ist nicht möglich und lässt sich auch nicht erzwingen, mit allen Menschen gleichermaßen gut auszukommen.
Es wäre sogar moralisch falsch eine Person auf die Behinderung zu reduzieren und sie deswegen aus "Mitleid" zu mögen
Man kann nicht erzwingen jemanden zu MÖGEN, auch wenn er behindert ist. Aber respektieren sollte man jeden Menschen, sofern er sich ordentlich benimmt. Auf der Arbeit muss man auch nicht jeden MÖGEN, sollte aber nicht von Sympathie oder Antipathie abhängig machen, ob man gut zusammenarbeitet - das wäre höchst unprofessionell.
Natürlich nicht, auch jemand im Rollstuhl kann ein A.loch sein und es ist auch keine Entschuldigung für asoziales Verhalten.
Ich hab selbst mal in einem Altersheim gearbeitet und kann aus Erfahrung sagen, dass auch körperlich eingeschränkte Personen absolut widerliche Menschen sein können.