Antidepressivum absetzen, eure Erfahrungen

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Ich habe es mehrfach versucht und bin gescheitert. 40%
Ich, es war machbar, aber etwas unangenehm. 20%
Ich habe es einmal versucht und bin gescheitert. 20%
Ich habe nie eines genommen. 20%
Ich, es war simpel und ging ohne Probleme. 0%
Ich, es war kaum schaffbar, aber am Ende ging es. 0%
Ich nehme noch ein Antidepressivum. 0%

3 Antworten

Ich habe es mehrfach versucht und bin gescheitert.

Ich habe im Alter von 17 Jahren aufgrund meiner damals schweren Panikattacken ein Antidepressivum verschrieben bekommen (Sertralin). In der Akutphase nahm ich eine hohe Dosis (100mg). Nach einigen Monaten, als ich mich stabilisert hatte konnte ich die Dosis auf ein Minimum (25mg) reduzieren. Nach 4 Jahren mit der Minimaldosis war ich bereits 3 Jahre völlig symptomfrei und versuchte das Medikament das erste Mal abzusetzen. 2-3 Monate lang lief es gut, dann der Rückfall.

Erneut zunächst 100mg, dann nach der Stabilisierung auf 25mg runter und weitere 4 Jahre mit der täglichen Minimaldosis. Anschliessend der nächste Versuch das Medikament abzusetzen. Ca. 2 Monate lief es gut, dann der nächste Rückfall. Doch dieses Mal kamen noch Depressionen hinzu.

Erneut nahm ich in der Akutphase wieder 100mg ein, doch dieses Mal wirkte das Medikament nicht mehr. Es begann eine jahrelange Suche nach einer Medikamentenkombination die wenigstens ansatzweise half (und immer noch hilft). Heute habe ich mich damit abgefunden, dass ich wohl den Rest meines Lebens eine minimale Dosis gewisser Medikamente nehmen muss.

Ich bin leider kein Einzelfall. Dies hat mit dem Verlauf psychischer Erkrankungen und der Wirkungsweise von Antidepressiva z tun. Psychische Erkrankungen (wie Depressionen oder Angststörungen) verlaufen sehr häufig rezidivierend (in immer wiederkehrenden Schüben) oder gar chronisch. Antidepressiva unterdrücken im Idealfall die Symptome und schützen vor Rückfällen. Doch heilen können sie nicht. Folglich ist es nach dem Absetzen eines Antidepressivums häufig nur eine Frage der Zeit bis sich gewisse Krankheitssymptome erneut bemerkbar machen.

Entzugs- oder Absetzsymptome hatte ich von Antidepressiva jedoch nie.

Ich habe es mehrfach versucht und bin gescheitert.

Das Absetzen hat unter Anderem zu meinem Unfall geführt.

Ja, Fluoxetin hat sexuelle Nebenwirkungen gehabt. Ich habe durch einen Nocebo gedacht, dass ich irreversibel geschädigt wäre.

Dann habe ich die Dosis von 10 mg auf 0 geändert, also ruckartig.

Dadurch habe ich einen Dopamin-Überschuss gehabt.

Damals bin ich ein Jugendlicher gewesen und habe wenige Zeit nach dem Absetzen noch zwei 0.5l-Flaschen eines Getränkes mit 150 mg/l Koffein dazu genommen. Das hat mein Dopamin weiter erhöht und mich so risikobereit gemacht, dass ich den Unfall verursacht habe, indem ich mit dem Fahrrad über rot gefahren bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich, es war machbar, aber etwas unangenehm.

Ich hatte über 10 Jahre 20 mg Escitalopram und habe es schrittweise gemacht. Erst über mehrere Wochen 15 mg, was kein Problem war und dann 7,5 mg, das war erstmal recht unangenehm, aber ganz weg, war dann nicht mehr schlimm.