Wann gehen Probleme mit dem Absetzen von Venlafaxin weg?
Ich habe vor mehreren Monaten Venlafaxin abgesetzt (150 mg) und leide immer noch am Entzug (Schlafprobleme, Missempfindungen, Hautprobleme). Hat jemand Venlafaxin genommen und nach dem Absetzen ist über Jahre glücklich ohne Venlafaxin und ohne ein anderes Antidepressivum?
4 Antworten
Ich habe Venlafaxin genommen, es aber ausgeschlichen statt einfach abgesetzt.
Ich hatte erst Sertralin, das wegen monatelangen Durchfalls aber auf Venlafaxin gewechselt. Genommen habe ich es, weil ich mit meiner Phobie vor Übelkeit und Erbrechen nicht mehr klarkam. Nach ca. 1einhalb Jahren konnte ich es dann wieder ausschleichen, weil ich mir Skills erarbeitet habe.
Von der beschriebenen Antriebssteigerung hatte ich bei beiden Medikamenten nichts gemerkt, dafür hatte ich es aber auch nicht genommen und es war mir egal.
Ich habe Depressionen und nehme keine Antidepressiva. Ich hab rausgefunden, was mir hilft, und überstehe die Episoden dann mit der Hilfe.
Eigentlich ist das Zeugs körperlich raus aus Deinem Körper. Schlafstörungen sind ja auch ein Symptom von Depressionen, Ängsten und so. Missempfindungen können genauso gut Depersonalisationen sein.
Sprich es beim Psychiater an, dass das schwierig ist mit den Nachwirkungen.
Huhu,
ich bin leider keine Ärztin und kann dazu nicht so viel beitragen.
Wenn ich ganz unten bin, nehme ich meine ambulante Hilfe in Anspruch. Ich habe ein großes Helfernetz aufgebaut, das mich dann auffängt. Das hilft mir enorm.
Ansonsten schlafe ich viel mit Bedarfsmedikation. Und "gönne" mir auch 1-2 Tage Depression. Fertigessen oder Essen bestellen, es einfach unordentlich aussehen lassen und nur Fernsehen und im Bett liegen.
Hallo, also 150 mg sollte man nie absetzen weil dann genau das passiert wie es dir gerade geht, normalerweise reduziert man über viele Wochen immer um 37,5 mg bis man dann bei 0 ist.
Es kann gut sein, dass du einfach eine niedrige Dosis dauerhaft brauchst und es dir damit dann einfach besser geht,
Das kommt aber auf deine Geschichte an, was wann probiert wurde und wie stressig dein Leben für dich ist und und und.
Das solltest du mit einem Psychiater besprechen.
Den Arzt, der dir 150 mg direkt abgesetzt hat würde ich persönlich nicht mehr aufsuchen.
Auch wenn du Venlafaxin erfolgreich abgesetzt hast, wirst du nicht ständig glücklich sein. So, wie du ja auch unter Venlafaxin nicht nur ständig reine Glücksgefühle hattest. Glücklich sein ist ein wunderbarer Zustand, aber bitte nicht auf Dauer. Das Ziel sollte sein eine Balance herzustellen mit der du zufrieden bist und ein waches Auge auf dich selbst, das erkennt, wenn es Zeit ist mit div. Maßnahmen gegenzusteuern. Z. Bsp. Skills oder schöneTätigkeiten, die dich ablenken.
Antidepressiva machen keine Entzugserscheinungen, da sie gar nicht abhängig machen. Was bekannt ist, sind sogenannte Rebound-Effekte, Verschlimmerung von Symptomen beim Absetzen.
Diese sollten aber schon nach kurzer Zeit (Tage oder Wochen) abklingen.
Wenn du immer noch Symptome hast, können die fast unmöglich vom Venlafaxin kommen. Schlafstörungen und Missempfindungen können Teil der Depression sein, Hautprobleme können ohnehin viele Ursachen haben.
Was meint denn dein Psychiater dazu?
So ein Quatsch. Probier das Zeug selber mal aus, dann weißt du was Entzugserscheinungen sind und was Rebound-Effekte für ein paar Wochen sind
Hallo.
Interessanter Beitrag.
Ich nehme seit fast 30 Jahren Venlafaxin. Je nach Gemütslage in verschiedenen Dosierungen. Als ich mal sehr gering dosiert habe, weil es mir gut ging und meine kleine heile Welt in Ordnung war, habe ich gewagt es mal ganz abzusetzen. Das war gar nicht gut. Starker Rückfall mit schrecklichen Ängsten. Also wieder aufdosiert. Zum Glück vertrage ich das Medikament. Trotzdem käme ich lieber ohne klar, da mittlerweile noch andere Medis hinzu gekommen sind und ich mich langsam vergiftet fühle. Habe es auch mit Skills versucht, aber wenn ich ganz unten bin, hilft gar nix. Vielleicht hast du einen Tipp für mich.
Manchmal denke ich auch, dass ich die anderen Medis nehmen muss um die Spätfolgen von Venlafaxin in Schach zu halten. Meine Ärztin hat dazu keine Meinung. LG