Fragen zur rechtlichen Lage der Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht?

Hallo,

Ich überlege eine Patientenverfügung für mich zu erstellen und habe ein paar Fragen zum Thema bekommen, speziell zur damit verbundenen Vorsorgevollmacht.

Wenn man eine Patientenverfügung für sich erstellt dann erteilt man ja oft auch einer anderen Person eine Vorsorgevollmacht für die Gesundheitsangelegenheiten, damit man sicher gehen kann das wenn man selber bewusstlos ist und medizinische Hilfe benötig, jemand sicherstellt das die Ärzte von der Patientenverfügung erfahren. So kann man sich sicher sein, dass nur die medizinischen Maßnahmen bei einem angewendet werden die man auch selber befürwortet in der jeweiligen Situation.

Nun mache ich mir aber Sorgen was passiert wenn man z.B. nach einem Unfall bewusstlos im Krankenhaus liegt und die Person der man die Vorsorgevollmacht erteilt hat entscheidet entgegen dem zu handeln was in der Patientenverfügung festgelegt wurde und was der Patient möchte.

Würden die Ärzte dann der Patientenverfügung folgen, also dem mutmaßlichem Willen des bewusstlosen Patienten - oder würden die Ärzte dem folgen was die Person mit der Vorsorgevollmacht für die Gesundheitsangelegenheiten des Patienten möchte? Was hätte Vorrecht?

Außerdem bin ich besorgt was passiert wenn derjenige der die Vorsorgevollmacht erteilt bekommen hat den Ärzten mitteilt das der bewusstlose Patient - also man selbst - eine Patientenverfügung für sich erstellt hat, sodass die Ärzte womöglich unwissend bei dem Patienten medizinische Maßnahmen anwenden die er selbst nicht wollte in der Situation.

Gibt es die Möglichkeit statt eine Vorsorgevollmacht zu erstellen es öffentlich bekannt zu geben das eine Patientenverfügung für einen existiert, sodass Ärzte automatisch informiert werden, wenn man in ein Krankenhaus eingeliefert wird? Oder ist es möglich die Patientenverfügung bei Krankenhäusern vorher einzureichen oder bei einem speziell dafür geeignetem öffentlichen Amt für so etwas?

Ein großes Danke schon mal für eure Antworten! Lg Annie

Recht, Gesundheit und Medizin, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht
Wie würdest Du bei einem beatmeten Angehörigen mit fortschreitender Verschlimmerung des Lungenzustands entscheiden?

Patient, Mitte 50, Diagnose Lungenfibrose, Krankheit seit mehreren Jahren trotz Operationen fortschreitend plus durchmachte Corona Erkrankung mit Lungenentzündung, die abgeklungen ist.

Aktueller Zustand: Patient hat Schmerzen, nach mehreren Wochen auf der Intensivstation mit Atemmaske Atmung nun nicht mehr selbstständig.

Ärzte empfehlen Luftröhrenschnitt mit Intubation im Koma.

Patient verweigert aufgrund der fortschreitenden schmerzhaften Vorerkrankung die Beatmung und möchte nicht weiter leben.

Familie überredet ihn, der Behandlung doch zuzustimmen, da er Familienvater ist.

Die Familie möchte ihn nochmal für einige Zeit zu Hause haben, um sich langsam zu verabschieden.

Der Zustand im Koma verschlechtert sich zusehends.

Es geht um einen Fall bei uns im Ort, nicht um eigene Angehörige. Die Ehefrau hofft nach wie vor und möchte den Ehemann und Vater des Kindes nicht verlieren.

Die Diagnose und Prognose der Lebenserwartung war aber schon vor einigen Jahren schlecht und der Gesundheitszustand lässt keine Hoffnungen auf Besserung zu, im Gegenteil.

Maschinen abschalten wegen Prognose und ursprünglichem Wunsch 52%
Abwarten und hoffen, dass sich etwas ändert. 26%
Anderes... 17%
Falls möglich, Verlegen in ein Hospiz. 4%
Familie, Gefühle, sterben, Tod, Psychologie, Beatmung, Intensivstation, Liebe und Beziehung, Lunge, Patientenverfügung, intubation
Erben, Betreuung, Entscheidungen - Einzelkind?

Eine Mutter hat nur eine Tochter und 2 Enkel, ansonsten keine Verwandten, der Mann/Vater ist schon vor vielen Jahren gestorben. Eigenheim und Geldvermögen sind vorhanden. Tochter hat nach dem Tod des Vaters 1/4 des Vermögens geerbt, allerdings nur auf dem Papier, da sie damals noch ein kleines Kind war, ausgezahlt wurde bisher noch nichts. 3/4 des Vermögens gehören der Mutter (Erbengemeinschaft).

Was passiert wenn die Mutter stirbt, erbt die Tochter dann automatisch? Kommt die Tochter problemlos an die Konten ran (Kontovollmacht hat sie keine)? Oder noch schlimmer, was ist, wenn die Mutter zum Pflegefall wird, wer trifft dann Entscheidungen? Wer kümmert sich ums Haus/Vermögen? Wer übernimmt die Pflege? Wer bezahlt das Altenheim?Wer entscheidet, im schlimmsten Fall ob Beatmung/Sondenernährung abgestellt wird? usw. WENN nichts schriftlich festgehalten ist. Ist ja im Grunde genommen, nur die Tochter als einzige Verwandte da? Oder wird in so einem Fall trotzdem vom Gericht ein Fremder als Betreuer bestimmt?

Die Mutter lässt nicht mit sich reden, bzgl. Testament Vorsorgevollmacht, Rechtsberatung, Patientenverfügung.....sie meint immer nur zur Tochter: "bist ja nur du da - das gehört mal alles dir...." "wenn ich tot bin, sehe ich das alles nicht mehr....", kommt mit Schwiegersohn nicht klar, hat Angst, dass im Falle eines Falles der Schwiegersohn über ihr Vermögen/Leben verfügt usw....

Familie, Testament, Recht, Erbe, Betreuer, Erbengemeinschaft, Kinder und Erziehung, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht
Ich sterbe bald, was ist noch zu tun?

Moin, Moin,

ich werde zwar leider bald sterben - die Ärzte geben mir maximal noch 6 Monate -, habe aber zum Glück noch die Zeit meine Dinge und Angelegenheiten zu regeln.

Ich bin auf der Suche nach einer Art "ToDo"-Liste, also Dinge, die man noch regeln sollte (wie z.B. Testament, Beerdigung, Patientenverfügung etc), leider über google nicht fündig geworden. Vielleicht auch, weil ich mich nicht mehr so gut konzentrieren kann.

Kennt jemand zufällig einen Link oder einen Ort, an dem ich solch eine Liste finden kann?

Ergänzung: Es geht hierbei nicht darum, was ich vielleicht persönlich noch machen oder erleben möchte. Es geht rein rational darum, was man eben noch erledigen sollte.

Aktuell habe ich z.B. diese Punkte erledigt bzw. auf der Liste:

- Testament
- Patientenverfügung
- Lieder für die Trauerfeier
- Grabstein ausgesucht
- Grabsteinspruch ausgesucht
- Grabesstelle ausgesucht
- Trauerfeier-Heft mit den Liedtexten ausgesucht
- Ort der Trauerfeier ausgesucht
- Fotograf für die Trauerfeier organisiert
- Personen für die Laudatio auf der Trauerfeier gewählt und abgesprochen
- Adressen herausgesucht
- Lebensversicherung herausgeholt
- Letzte Worte an Frau, Tochter, Eltern und Bruder
- Gespräch mit dem Beerdigungsinstitut
- Gespräch mit dem Pastor
- Gespräch mit Hospiz
- "Schatzkiste" der Erinnerung für meine Tochter
- Anpassung der E-Mail-Adressen
- Kündigen von Verträgen

Herzlichen Dank

Testament, sterben, Erbe, Beerdigung, Patientenverfügung

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