Verrückte Weihnachten - Mitleid mit Papa angebracht?

Meine Mutter ist schizophren und drangsaliert die ganze Familie. Wir Kinder wohnen alle weit weg und sind aus der Schusslinie. Mein Vater hat es jedoch nicht geschafft zu gehen (vermutlich, weil er bei einer Scheidung Haus und Wohnungen verliert und zu sehr daran hängt). Stattdessen wohnen sie im gleichen Haus in verschiedenen Stockwerken (Papa oben, Mama unten). Er schreibt uns Kindern oft Briefe, die er dem Anwalt schickt, weil sie beide total im Streit sind. An Weihnachten fahren wir immer alle zu Oma. Die Mutter meiner Mutter. Sie ist ein herzensguter Mensch. Dieses Jahr kamen mein Bruder und ich an Heilig Abend zu meinen Eltern und mein Papa meinte, ob wir ihm zwei Weihnachtskarten kaufen könnten. Ich wusste sofort, dass diese für uns sein sollten und war maßlos enttäuscht. Wir waren es ihm nicht wert eine Kare zu kaufen (einkaufenwar er zuletzt am Vortag). Dann als wir später zu Oma aufbrechen wollten, stand er da und meinte:"Und ich? Soll ich etwa ganz alleine hier bleiben?" Er weiß, dass wir immer zu Oma fahren. Auch hatte er nichts eingekauft, um uns Kinder irgendwie einen Glühwein oder etwas zu essen anzubieten. Es war nichts da. Aus Geiz heraus, heizt er das obere Stockwerk nicht einmal und e raucht darin. Letztes Jahr hat er sich einen Baum bei Norma gekauft für 12,99 und unten einen Ast abgesägt und ihn oben hingeklebt (weil es ein richtig hässlicher Baum war). Und er meinte doch glatt: Den habe ich nur für euch Kinder gekauft. Bullshit. Ach ja, er ist nicht arm oder so. Meine Eltern haben mehrere Eigentumswohnungen neben dem Haus. So und jetzt wollte er doch glatt, dass ich ihn dieses Jahr mit zu Oma nehme, weil er ja sonst so alleine ist. Ich meinte, dass ich das nicht entscheiden kann und dass er sie anrufen soll. Schließlich wünscht er meiner Mutter (verständlich zwar) das ganze Jahr die Pest an den Hals und will sich dann an Heilig Abend zu ihrer Mutter setzen, damit er nicht alleine ist? Und er hat sie tatsächlich angerufen. Meine Oma hat das total unter Stress gesetzt, weil sie nicht wusste, was sie machen soll, aber natürlich hat sie "ja" gesagt, weil sie so ein lieber Mensch ist. Das war total weird. Und am nächsten Tag hatte Mama uns zu sich zum Essen eingeladen. Papa nicht, weil sie sich ja seit 20 Jahren die Köpfe einschlagen. Es sperrt auch jeder immer seine Wohnung zu, aber damit mein Bruder und ich reinkommen, hat sie an diesem Tag den Schlüssel stecken lassen. Es hat sich kurze Zeit wie ein gabh normales Familienessen angefühlt. Bis mein Papa um Punkt 12 (er weiß, dass Mama immer um 12 isat) einfach in ihre Wohnung kommt, auf das Essen starrt und sagt: "Denkt keiner an mich? Ich habe da oben nichts zu essen". Plötzlich war es eiskalt im Raum, Mama hat rumgekeift, dass er in ihrer Wohnung nichts verloren hat. Er wusste, wie sie reagiert u. hat es bewusst in Kauf genommen. Mein Papa ist alt und gebrechlich, hätte sich aber was zu essen kaufen können. Meiner Meinung nach spielt er mit unserem Mitleid. Wie seht ihr das?

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Übertreibe ich, Konflikt mit Bruder?

Hallo liebe GuteFrage-Community,

für Euren Rat wäre ich sehr dankbar, da ich nicht mehr weiter weiß.

Es war das erste Weihnachten für meinen Mann, unser Baby und mich. Dementsprechend sollte es eigentlich etwas Besonderes sein und wir hatten uns auch darauf gefreut. Wir haben Heiligabend wie jedes Jahr bei meinen Eltern verbracht, besinnlich, dachte ich. Zudem war es die erste längere Autofahrt und Ortswechsel für unser Baby. Mein Bruder, mit dem ich das ganze Jahr über nur wenig Kontakt über WhatsApp habe, ist nun jedoch spontan mit seiner Frau und zwei Kindern ebenfalls zum Mittagessen reingeschneit (gut, dass wir eh an dem Tag bloß etwas bestellen wollten und somit nicht nur für vier Personen gekocht hatten) und es wurde noch an Heiligabend Nachmittag schnell überlegt, wie sie es mit der Bescherung lösen möchten. Er hat den Weihnachtsmann selbst gespielt. Auf Nachfragen im Vorfeld, wann sie vorbeikommen, kam übrigens keine Antwort. Alles war also an Heiligabend in hellem Aufruhr, damit alles bereit ist für die große Bescherung. Ich bin dann irgendwann mit meinem Baby rausgegangen zum Spazieren, weil es mir einfach zu viel war. Als mein Bruder und seine Frau ihr erstes Baby mit zu Weihnachten gebracht haben, mussten immer alle sehr große Rücksicht nehmen, leise sein und uns nach ihnen richten. Und nun das. Ich bin echt enttäuscht von meinem Bruder. Mein Baby war die Nacht und die Tage darauf sehr überdreht und weinerlich. Zumal mein Mann die anderen beiden Tage nicht mit uns verbringen konnte, hatte ich gehofft, dass wir etwas Zeit für uns hätten, Fehlanzeige.

Nun meine Frage: Bin ich einfach zu verbohrt, dass ich es gern vorher wüsste, wer an welchem Tag wo die Feiertage verbringt, damit man sich darauf einstellen kann? Wird das bei Euren Familien abgesprochen oder läuft es da ähnlich spontan ab?

Mein Bruder sagte zwar, er würde sich sehr auf seinen Neffen freuen, aber letztendlich geht es ihm doch offenbar eh nur um seine Familie, nach der sich alle richten müssen. Ich verstehe es echt nicht, dass das so gelaufen ist.

Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, ob ich es zu eng sehe. Danke fürs Durchlesen, bleibt gesund.

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