Vorstellungsgespräch verbockt?

Ich hatte heut ein Vorstellungsgespräch im öffentlichen Dienst, es saßen zwei aus der Fachabteilung, einmal der Abteilungsleiter und die oberste Chefin und zwei aus dem Personalamt da.

Es fing schon an, dass der Abteilungsleiter einen Widerspruch in meinem Anschreiben stand. Ich erwähnte meine kommunalpolitische Tätigkeit, in der ich auch bei den letzten Wahlen aufgestellt war und in meinem Lebenslauf hab ich es auch aufgelistet. Er meinte, im Anschreiben würde er es so verstehen, dass ich nicht mehr aktiv bin und im Lebenslauf schon. Hab es aber geklärt, dass ich noch aktiv bin. Da ich anscheinend übergreifend für zwei Abteilungen arbeiten werde, wurde ich nach den Aufgaben gefragt, die Aufgaben der einen Abteilung konnte ich erläutern, auch wenn ich zunächst mit den übergeordneten Aufgaben anfing, die ich nicht übernehmen werde. Die Aufgaben der anderen Abteilung waren mir unbekannt, mir wurde auch gesagt, dass es nicht gang und gäbe sei und so eine Abteilung nur in dieser Stadt bestehen würde.

Einige Fachfragen konnte ich sehr gut beantworten, während ich eine gar nicht beantworten konnte und eine komplett falsch. Ich wurde nach dem Sachwertfaktor gefragt, der mir eigentlich nur als Marktanpassungsfaktor läufig ist, diesen erklärte ich korrekt. Mir wurde ein Beispiel mit dem Sachwertfaktor gezeigt und ich sollte sagen nach welchem der drei Verfahren ermittelt wurde. Ich meinte sofort Sachwertverfahren, da ich dachte der Sachwertfaktor wird nur in diesem Verfahren genutzt, was leider falsch war wie ich daheim festgestellt habe. Den Median hab ich zwar erklärt, aber die Wörter wollten mir nicht so richtig einfallen, so dass ich schlicht gesagt hab, dass die Beträge nebeneinander aufgelistet werden und man einfach den mittleren Wert nimmt.

Ich konnte auch nicht wirklich erläutern was mir wichtig an einem Team ist, außer die Kritikfähigkeit und ein harmonisches Miteinander auf sachlicher Ebene. Die Frage, wie ich mich einarbeiten würde, kam mir komisch vor. Ich sagte aus, dass ich mir zunächst zwei Fachbücher ausleihen würde, sicherlich auch erfahrene Kollegen fragen werde und bestimmt auch in die Praxis eingearbeitet werde.

Anschließend wurde mir die TVöD Tabelle gezeigt. Ich fragte nach den Aufstiegschancen und der Abteilungsleiter fühlte sich wohl leicht angegriffen und meinte, die Chancen seien nicht groß, außer sein Posten, aber dafür würde ein Bachelor nicht reichen. Die aus der Personalabteilung verstanden mich und erläuterten mir die Entgeltstufen, die ich auch gemeint hatte, wie man in den Stufen aufsteigt.

Wer entscheidet am Ende im öffentlichen Dienst? Alle vier Personen oder doch nur die aus der Fachabteilung? Wie schätzt ihr die Chancen ein, wenn man eine Fachfrage komplett falsch beantwortet hat und zwei Fragen gar nicht?

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