Gutes Konzept für das Lernen von Vokabeln?

Hey,

ich gebe morgen meine erste Nachhilfestunde in Englisch für einen Siebtklässler. Mir wurde bereits nahegelegt, dass er Probleme damit hat, sich die Vokabeln längerfristig zu merken. Ich vermute, dass sie im Kurzzeitgedächtnis gespeichert werden und dann nicht ins Langzeitgedächtnis übergehen.

Nun soll ich mit ihm verschiedene Methoden zum Vokabellernen ausprobieren, um zu schauen was funktioniert. Habt ihr Ideen?

Pro Woche bekommen sie als Hausaufgabe ca. 2-3 Seiten voll mit Vokabeln, schätzungsweise immer ca. 50-80 Stück.

Spontan würde ich sagen, dass man die Vokabeln auf verschiedene Tage einteilt, aber nicht gleichmäßig.

Vokabeln 1x aufschreiben (evtl. Karteikarten) und laut aussprechen, dazu lege ich ihm eine Methode nahe, um sich Vokabeln in Form eines Bilds zu merken. Man schaut sich die englischen Wörter an und sucht dort Gemeinsamkeiten mit deutschen Wörtern, z.B. "tear" (Träne). Das Wort hört sich fast die "Tier" an, man könnte sich im Kopf nun also ein weinendes Tier vorstellen.

Je merkwürdiger die Bilder dort sind, die man sich vorstellt, desto besser.

Wenn es 80 Vokabeln sind, würde ich mit ihm so vorgehen:

  1. Tag: 40 Vokabeln (aufschreiben, aufmerksam durchlesen und dann mithilfe von abdecken lernen
  2. Tag: 20 weitere Vokabeln (selbes Prinzip, allerdings wiederholt man außerdem noch die Vokabeln des Vortags)
  3. Tag: 10 weitere Vokabeln (selbes Prinzip, man wiederholt zusätzlich alle Vokabeln von den Vortagen
  4. Pause
  5. Tag: 10 weitere Vokabeln (selbes Prinzip, man wiederholt alle Vokabeln)
  6. 2x alle Vokabeln wiederholen mit einem zeitlichen Abstand von ein paar Stunden
  7. 1x alle Vokabeln wiederholen mit einem zeitlichen Abstand von ein paar Stunden

Am zehnten oder elften Tag sollte dann sich dann die Vokabeln noch einmal durchlesen, damit man sie komplett speichert.

Das wäre meine spontan Aufteilung, weil man die Vokabeln oft genug wiederholen muss, damit man sie sich langfristig einbrennt. Meiner Ansicht nach würde es keinen Sinn machen, die 80 Vokabeln einfach durch 7 Tage zu teilen. Nach dem ersten Tag hoffe ich dann, dass er motiviert bleibt weil er schließlich schon die Hälfte geschafft hat und in den nächsten Tagen nicht mehr viel schreiben muss. Das Wiederholen der Vokabeln dauert ja nicht lange, vielleicht 5-15 Minuten.

Was haltet ihr von dieser Idee? Mir wurde extra gesagt, dass er auf kurze Sicht mit den Vokabeln gut klarkommt, sie aber nach ein paar Tagen sofort wieder vergessen hat.

Englisch, Lernen, Schule, Sprache, Pubertät, Vokabeln, Ausbildung und Studium
Konzept als Nachhilfelehrer?

Hey,

ich bin 19 (männlich) und habe letztes Jahr mein Abitur an einem Gymnasium bekommen. Bisher habe ich in meinem Leben noch nie jemandem Nachhilfe gegeben, verfüge aber über viel Empathie.

Jetzt suchen die Eltern von einem Jungen aus der Nachbarschaft einen Nachhilfelehrer für ihn, er ist auf dem selben Gymnasium wie ich es war.

Er ist noch in der Unterstufe und benötigt Starthilfe in Englisch und Mathematik, inhaltlich natürlich sehr leicht - hatte einen Englisch Leistungskurs. In Mathematik hatte ich bis zur neunten Klasse konstant nur Einsen, also auch nichts schwieriges.

Der Junge und die Eltern sind mittlerweile ziemlich verzweifelt, weil er die Schule gewechselt hat und nun eben auf diesem Gymnasium ist. Meine ehemalige Schule hat den Ruf, das anspruchsvollste Gymnasium der ganzen Stadt zu sein - so ist es auch. Aufgrund einer Krankheit hat er in der Zwischenzeit viel Stoff verpasst und musste diesen nun sehr intensiv nacharbeiten, was zu viel Stress führte. Wenn er mit den Eltern oder Verwandten den Stoff durchgeht, dann macht sein Kopf "zu".

Nun wurde ich darauf angesprochen, ob ich ihm Nachhilfe geben kann - schließlich kenne ich jeden Lehrer und dessen Besonderheiten in den Klausuren, im Unterricht und überall sonst. Ich werde den Job annehmen und lerne den Jungen bald besser kennen. Wegen des Stresses und seiner Abneigung gegenüber der Schule grüble ich daher darüber, wie ich es ihm während der Nachhilfe möglichst angenehm machen und trotzdem effektiv helfen kann.

Aktuell sieht mein Konzept erstmal so aus:

  • kurze Nachhilfestunden, nicht unnötig in die Länge ziehen (30-45 Min)
  • Beginn mit kurzem Smalltalk (sowohl über die Hobbys als auch ein wenig über die Erfahrungen in der Schule)
  • Fokus auf 1-2 Themen pro Nachhilfestunde, man soll sich ganz den Themen widmen und keinen Zeitdruck spüren
  • Informationen kompakt darstellen, einfach erklärt
  • bei gut erledigten Aufgaben viel Lob aussprechen
  • es soll eine lockere Atmosphäre herrschen, es soll für ihn nicht wie Schule wirken, sondern eher wie eine lockere Sache nebenbei

Vorgehensweise beim Arbeiten:

  • 1. Thema verstehen / erklären (z.B. Grammatik in Englisch)
  • 2. Sich Beispiele ansehen, z.B. Dialoge mit den entsprechenden Formen
  • 3. Bearbeitung von Beispielaufgaben von mir oder aus dem Schulbuch / selber anwenden
  • 4. Korrekturen und Besprechung der Fehler + Ausnahmefälle, z.B. wie unregelmäßige Verben
  • währenddessen kann er natürlich in ganze Zeit Fragen stellen
  • Bearbeitung der Aufgaben auf meinem Tablet (steigert laut meiner Erfahrung aus der Schule die Motivation, wenn man nicht auf normalem Papier schreiben muss)
  • am Beginn der nächsten Nachhilfestunde eine kleine Wiederholung des alten Themas, mit vielleicht noch einmal einem kleinen Aufgabenteil

Das wäre mein grober Leidfaden. Da ich noch nie Nachhilfe gegeben habe, kann ich nicht sagen ob sich dieses Konzept behaupten wird.

Habt ihr weitere Tipps bzw. was sagt ihr erstmal dazu?

Danke für eure Antworten!

Schule, Nachhilfe, Pubertät, Ausbildung und Studium

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