Sind Freundschaften heutzutage denn gar nichts mehr wert?

Immer wieder muss ich es miterleben: Eine Person hat einen neuen besten Freund/eine neue beste Freundin. Diese Freundschaft hält dann zwei Wochen, maximal einen Monat, dann muss ein neuer Freund her. Freunde sind quasi nur Objekte, ein Beweis der Coolness und Beliebtheit. Je mehr Freunde, desto besser.

Nicht selten wird man dann selber Opfer einer dieser Freundschaften. Bereits drei mal musste ich es miterleben. Ich hatte eine Freundin von Anfang der Sechsten, bis Mitte achte Klasse. Kurz darauf war ich eine Woche krank, in dieser Woche hat sie sich eine neue bessere Freundin gesucht. Dafür gab es keinen Grund, es war einfach aus Langeweile... Ich kann sicher sagen, dass es nicht mein Verdienst war. Freundschaften bedeuten mir viel. Ich hab lieber einen tollen Freund/eine tolle Freundin, als viele, die ich solala finde.

Eine andere Person sehe ich jeden Monat mit einer neuen besten Freundin rumlaufen. Aber wodurch werden diese Leute so sympathisch, dass man sich auf sie einlässt?

Zählt denn der Charakter heutzutage gar nicht mehr? Findet man nur noch Freunde, wenn man ein absolut perfektes Aussehen hat, ausschließlich Markenklamotten trägt, aufdringlich ist und sich dazu auch noch extrem schminkt? Es ist für mich einfach nicht logisch, warum solche Personen am einfachsten Freunde finden.

Warum wissen sie eine tolle Freundschaft nicht mehr wertzuschätzen? Ich hab immer alles für meine Freunde gemacht, sie nie im Stich gelassen, warum werden solche Personen aber dafür immer "bestraft"? Sollte ich lieber ein Ars*ch sein, finde ich mich in der heutigen Zeit dann besser zurecht?

Es ist jedes Mal schwer, ausgetauscht zu werden. Denn meine Freundschaften hielten immer mind. ein Jahr, in dieser Zeit baute ich langsam Vertrauen auf..umso schmerzhafter ist dann der "Wegwurf".

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Inzwischen hab ich eine gute Freundin, aber keinen besten Freund oder eine beste Freundin. Niemanden, zu dem ich einfach mal gehen kann, alles erzählen kann, ihn/sie ohne Grund umarmen kann. Freundschaften aufzubauen ist für mich auch schwerer geworden, zum einen fällt es mir schwer, Kontakt zu Menschen aufzubauen. Es ist immer diese Angst, etwas Falsches zu sagen, die Person dadurch zu verschrecken. Ich hab Angst davor, was Andere von mir denken. Bin ich mit einer Person alleine, die ich nur bedingt kenne, stehe ich unter extremem Stress, dass ist nicht komisch.

Zudem gehöre ich mit zu den Außenseitern der Klasse. Ich schminke mich nicht, hatte noch keinen ersten Freund, trage keine Markenklamotten (nicht aus Geldmangel, ich trage nur, was mir gefällt), lege kein Wert auf ein teures Smartphone und höre nicht die aktuelle Musik und die Schönste bin ich auch nicht. Das alles sind Faktoren, weshalb ich auch keine neuen Freundschaften aufbauen kann. Auf solche Freundschaften lege ich auch keinen Wert, wenn man mich nur deshalb akzeptiert, aber irgendwie sind alle Personen in unserer Klasse so.

Wie seht ihr das? Sind Freundschaften wirklich nichts mehr wert?

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