Die Misere mit Tinder & Co.?

Liebe Community,

 

ich hätte da mal eine Frage an Euch: Tinder hat ja gemeinhin eher den Ruf, dass dort vor allem F***fleisch verschoben wird. So drastisch und direkt benenne ich das mal.

Für mich ist es aber schon so, dass ich die App gerne nutze. Und sie hat einige sehr markante Pluspunkte im Vergleich zu den altbackenen, konservativen „Single-Börsen“, wie Parship: Es sind dort unheimlich viele User mit unterschiedlichsten Interessen, Wünschen und Zielen angemeldet. Die Auswahl ist groß. Und wenn man doch keinen weiteren Austausch möchte, bietet das „Match auflösen“ zuverlässigen und absoluten Schutz.

Blöd ist nur: Wenn man tatsächlich Interesse an jemandem zu haben beginnt. Meine eigenen Konversationen versuche ich immer so authentisch wie möglich zu führen. Wird’s mir zu blöd, wird das Match aufgelöst. Finde ich jemanden interessant, schreibe ich gerne einige Tage – und würde mich dann in real treffen wollen, um zu gucken, ob und wie man sich „im echten Leben“ so versteht.

Und natürlich schreibe ich gleichzeitig mit mehreren Menschen – weil es ja immer ein bisschen dauert, bis sich herausstellt, ob man sich gegenseitig wirklich sympathisch ist und etwas zu sagen hat.

Mein „Problem“ ist nur – ich möchte wirklich einen Partner für mich finden. Parship ist so schrecklich bieder. Zudem sind dort nur sehr, sehr wenige Männer aus meinem Einzugsbereich registriert.

Das Blöde bei Tinder ist halt die ultimative Unverbindlichkeit und Beliebigkeit, die quasi zum Geschäftsmodell gehört. Das swipe-system legt einem flüchtige, schnelle Kontakte im Fastfood-Style nahe. Fast scheint es, als würden die Betreiber die Nutzer am liebsten in einer Dauerschlaufe im „Permanent-Dating-Modus“ via gewinnträchtigem Premium-Platin-Abo halten wollen…

Wenn ich mich wirklich für jemanden interessiere, kommt mir unweigerlich der Gedanke: Wie besonders bin ich meinerseits für diesen Menschen? Will der beständig optimieren, sucht der parallel zum Austausch mit mir ständig nach was Besserem und lässt sich nur halbherzig auf mich ein? Wie ernst meint mein Gegenüber es mit mir? Ein bisschen ertappe ich mich dabei auch selbst. Aber eine Lösung, außer zu versuchen, so ehrlich und klar wie möglich zu kommunizieren, weiß ich da gerade auch nicht.

Da könnte man wirklich wahnsinnig werden. Tinder ist in dieser Hinsicht totales Nervengift. Finde ich.

Jetzt würde ich zu gerne von Euch erfahren: Wie geht Ihr mit diesem Online-Dating-Quatsch um? Was sind da so Eure Erfahrungen? – Und, wie verhaltet Ihr Euch selbst?

Mich würde hier sowohl die männliche, als auch die weibliche Perspektive wirklich sehr interessieren.

Vielleicht kann ich ja ein paar Verhaltenstipps für mich daraus ableiten : )

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Erasmus Beziehung retten?

Vor genau zwei Jahren habe ich eine überaus nette Frau in ihrem Erasmus Studium hier kennengelernt. Wir waren zusammen 3 Monate lang, bis sie Deutschland verlassen musste und Corona angefangen hat. Diese 3 Monate waren die beste Zeit meines Lebens und ich vermisse jeden Moment mit ihr. Am Ende hat sie auch sehr geweint und wir haben jeden Tag telefoniert, aber es hat langsam nachgelassen, weil wir uns nicht mehr treffen konnten wegen dem Lockdown und sie jetzt arbeitet.

Wir schreiben nur noch sporadisch und sie hat Geburtstag in ein paar Tagen. Heute habe ich etwas mit ihr geschrieben und sie ist eigentlich ganz glücklich (Vielleicht hat sie auch jemand neuen kennengelernt, ich weiß es nicht wirklich)

Jetzt und auf einmal habe ich dermaßen starke Liebeskummer und kann nicht aufhören, an sie zu denken. Ich weiß nicht, wie diese Beziehung funktionieren soll oder wie ich sie retten kann. Ich bin so traurig wie noch nie in meinem Leben und habe keine Motivation mehr (Ich esse seit 2 Tagen nichts). Warum kommt das so auf einmal? Wie soll ich das alles schaffen? Danke für die Hilfe :(

Leider kann man das nicht mehr retten 64%
Es kommt drauf an 36%
Das kann man noch retten 0%
Was anderes 0%
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Wer liebt hier wen in dieser Beziehung?

Es geht um ein Paar, das 15 Jahre zusammen war.

Er ging ihr öfter fremd, sie verbrachte lieber Zeit vorm TV und mit Freundinnen, statt mit ihm.

Er machte sie wegen ihres sozialen Status nieder.

Sie trennten sich, er verlangte den Auszug, sie sagte, es geht nicht so weiter.

Sobald sie ausgezogen war, hat er extremen Liebeskummer, wird im Haus fast wahnsinnig, kann dort nicht mehr schlafen.

Will sie kontaktieren, will sie zurück.

Sie besteht auf einer Auszeit, er leidet, chattet aber in der Zeit erotisch mit einer anderen Frau.

Dann will er die Ex erneut zur Rückkehr überreden. Sie weint, gibt ihm einen innigen Kuss und sagt Nein für unbestimmte Zeit.

Er leidet und versucht sich abzulenken.

Sie macht Kurztripps mit Freundinnen und postet, das Freunde doch das Wichtigste sind, wenn man mal nicht richtig funktioniert.

Er liest das und ist stark betroffen, sie beschließen aber eine dauerhafte Trennung.

Er geht auf Dienstreise, sie kontaktiert ihn wegen einer kleineren Umweltkatastrophe im Land und macht sich Sorgen, berichtet ihm, dass sie in seinem Haus war und festgestellt hat, dass er ihre Sachen weggeräumt hatte.

Er sagte, dass er das zum Abschließen gemacht hat und dass es keine Reunion geben wird, worauf sie, die ursprünglich keine Rückkehr wollte, enttäuscht reagiert und sagt, sie müsse wohl damit leben.

Er kehrt stark durcheinander von der Reise zurück, erwägt das Haus zu verkaufen, da er mit den Erinnerungen sonst nicht abschließen kann, hat aber eine andere Frau kennengelernt, mit der er zaghaft den Kontakt aufbaut, obwohl das Alte noch nicht 100% abgeschlossen ist und der Hausverkauf noch bevor steht. Die Sachen der Ex sind seit 3 Monaten noch in dem Haus, da sie noch keine Unterbringe dafür hat.

Er berichtet der Ex von der sich anbahnenden neuen Beziehung und sie schweigt seitdem.

Was denkt Ihr, wer hängt hier mehr am Anderen? Oder wie ist das Hin und Her von beiden zu deuten?

Mal will er zurück, dann will er wiederum komplett abschließen und spricht davon, eine Rückkehr zu ihr sei eher Mitleid als Liebe.

Sie wiederum sagte, so könne es nicht weitergehen, weist seine Rückkehrversuche rigoros ab, kontaktiert ihn dann aber doch und moniert, dass ihre Sachen in dem Haus ausser Sicht geräumt wurden.

Ist da noch Liebe? Macht es für ihn Sinn, jetzt schon in die neue Beziehung zu gehen?

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Wird man als Expartner je zu dieser Einsicht kommen?

Eins vorweg: Ich weiß, ihr kennt meinen Exfreund nicht und könnt nicht hellsehen. Trotzdem bin ich für persönliche Meinungen offen.

Mein Ex hat sich von mir getrennt und ich habe mir über alles Mögliche den Kopf zerbrochen. Leider sind wir im Streit und abrupt auseinandergegangen, deswegen blieb so ein fader Nachgeschmack.

Ich war nicht immer eine tolle Freundin. Ich war teilweise sehr anstrengend und rückblickend hätte ich gewisse Dinge anders getan. Allerdings kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass er mir sehr am Herzen lag und ich mir immer um ihn Sorgen gemacht habe. Seine Gesundheit war mir total wichtig. Ich habe mich immer dafür eingesetzt, dass es ihm besser ging (körperlich und seelisch), aber ähnlich, wie wenn es die Eltern nur gut mit einem meinen, war er von meiner Fürsorge eher abgeschreckt und genervt. Klar, er ist erwachsen und ich hätte ihn einfach machen lassen. Aber er zerstörte sich teilweise selbst, hatte einen Leidensdruck und ich konnte da nicht einfach tatenlos zusehen. Ich habe ihn auch nie zu etwas gezwungen: Lediglich habe ich ihm gut gemeinte Ratschläge gegeben. Er war davon nicht begeistert. Aber hätte ich ihn einfach weitermachen lassen wie bisher, hätte ich so ein schlechtes Gewissen gehabt.

Leider erhielt ich wenig bis gar keine Dankbarkeit. Jetzt sind wir getrennt und ich hoffe irgendwo, dass er irgendwann an unsere Beziehung zurückdenkt und sagt: "Wow, ihre Fürsorge war nur nett gemeint" oder "Ich war ihr echt wichtig". Meint ihr, ein Expartner wird irgendwann so einen kathartischen Moment haben und einsehen, was man verloren hat?

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