Wie reagiere ich im Kindergarten auf ein hochsensibles Kind?

Ich bin neu in dem Bereich und in unserer Kita gibt es einen Jungen, der viel Aufmerksamkeit von mir verlangt

Er beobachtet mich ganz genau und weiß wie ich wann und wo und warum reagiere. Wenn zum Beispiel ein Kind auf meinem Schoß ein Buch vorgelesen bekommt, kommt dieses Kind und will das auch.

Wenn die Erzieher oder die Gruppe im normalen Ton ist, wie es in Kitas üblich ist, bekommt dieses Kind einen ängstlichen Blick und lehnt sich an mich aus Angst.

Außerdem versuche ich bei ihm immer zu flüstern aus diesem Grund.

Wenn er zu einer Erzieherin geht und was möchte, diese aber keine Zeit hat, denkt er, er wird abgelehnt und ist depressiv verstimmt.

Außerdem im Freispiel wenn die Kinddr was spielen, was sie nicht sollen, zueht er sich sofort zurück weil er so Angst hat, das merkt man förmlich.

Wenn ich irgendwo hingehe, läuft der mir sogar hinterher und ich habe ihm aus versehen den Schuh falsch angezogen, was er sofort gemerkt hat.

Was ich auch beobachte, ist dass er nicht aktiv auf Kinder zugeht und nur am Stuhk sitzt und wenig spricht, außer mit mir als Berufspraktikant, der seit 2 Wochen in der Kita ist und mit seinen Bezugserziehern. Da redet er wie ein Wasserfall.

Er ist aber sehr lieb und legt viel Wert auf guten Bezug zu seinen Erziehern, die er mag.

Wie reagiere ich bei so einem Kind richtig?

Pädagogik, Psychologie, Erzieher, Kindergarten, Kindertagesstätte
PiA Erzieher*in, berufliche Alternativen/Perspektiven?

Guten Tag liebe Community,

ich mache die Praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieher*in (fange dieses Jahr zweites Lehrjahr an) in einem Kindergarten in NRW. Die Arbeit mit den Kindern macht mir Spaß, herausfordernde Situationen lerne ich mit umzugehen und es könnte eigentlich ok sein.

Der Teil der mir Sorgen bereitet ist die Elternarbeit und teilweise Arbeit im Team.

Erste Kontaktaufnahmen bei Eltern klappen gerade so, aber besonders bei der Beziehungsvertiefung habe ich schwierigkeiten.

Während kollegiale Beziehungen langsam besser werden und ich im ständigen Austausch und Reflexion mit meiner Anleitung bin, was ich besser machen kann und was schon gut klappt, sind besonders Eltern schwierig für mich.

Ich scheine es nicht zu schaffen den Sprung hinzubekommen in eine gute Beziehung mit den Eltern zu kommen, ich bekomme eigentlich immer Bauchschmerzen bzw. ein ungutes Gefühl wenn ich nur daran denke. Sogar positive Interaktionen, wo ich von meiner Anleitung gutes Feedback zu bekomme, lassen mich mit Bauchschmerzen und vielen Gedanken zurück.

Ich weiß nicht weiter.

Ich nehme von meinen Kollegen und allen möglichen Leuten die Tipps und Tricks an, probiere aus, und trotzdem bleibe ich mit schlechten Gefühlen und dunklen Gedanken zurück. Die Eltern sind nicht das Problem, ein Großteil der Eltern sind wirklich liebe Leute.

Es zieht meinen Alltag so sehr runter, dass ich überlege die Ausbildung abzubrechen, da ich weiß wie wichtig die Elternarbeit in der Kita ist. Andererseits macht mir die Arbeit und der Umgang mit den Kindern Spaß und andere Herausforderungen überwinde ich in einem angemessenen Lern-Tempo, sodass nur dieser eine Aspekt einen (leider auf mich großen) schlechten Effekt hat.

Meine Fragen:

  • Gibt es für mich Perspektiven in NRW ein ähnliches Studium zu absolvieren?
  • Gibt es Bereiche für Erzieher (auch für die PiA, damit ich dorthin eventuell wechseln kann) in denen Elternarbeit nicht ganz so wichtig ist?
  • Gibt es ähnliche Berufe/Ausbildungen wo man sich mehr auf das einzelne Kind fokussieren kann?
  • Gibt es andere Azubis in einer ähnlichen Lage?

Für Tipps oder Erfahrungen bin ich sehr dankbar!

Liebe Grüße

Erzieher, Kindergarten, ausbildung-abbrechen

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