Wie stellt die Familie sicher, dass ihr Kind im Kindergarten keine Probleme hat?
Welche Fragen sollte man als Familie, die ihr Kind in den Kindergarten bringt, nach einer Weile der Erzieherin im Kindergarten stellen, um sicherzustellen, dass sich das Kind wohlfühlt und alles in Ordnung ist?
4 Antworten
Wie stellt die Familie sicher....
Gar nicht.
Es gibt eine Eingewöhnungszeit von 2 bis 3 Wochen und dann muss man sehen wie das Kind sich weiterhin verhält und wie die Eltern sich weiterhin verhalten. Ein Kind hat immer Phasen während der Zeit im Kindergarten. Es kann sein das die ersten beiden Jahre gut laufen und dann gehts schief. Es kann sein das das erste Jahr schwierig ist und danach läufts gut.
Ich kann da mal von einigen Beispielen berichten aus meiner Praxis...
Kind 1 ein Junge. Ich nenne ihn mal Fritzchen.
Fritzchen kommt mit Mama in die Eingewöhnung. Alles tip top. Das Kind kann sich lösen. Mama kann auch mal ne Runde um den Block gehen. Mama kann sagen, sie geht Kurz einkaufen und das Kind spielt vergnügt weiter. Dann ist die Eingewöhnungszeit zu Ende. Mama sagt sie kommt nach dem Mittagessen wieder und geht. Mutter ist um die Ecke, das Kind schreit als wenns masarkriert wird. Muttern wird nach 10 Minuten schreien angerufen. Kind beruhigt sich schlagartig. Mutter kann rausgehen rauchen. Alles perfekt. Mutter kommt wieder alles Ok. Mutter sagt sie kommt nach dem Essen wieder und geht. Kind schreit wie am Spieß. Das haben wir 5 Tage durchgemacht. Mit unterschiedlichen Zeiten wann wir die Mutter anrufen um zu testen wie ausdauernd das wird. Ein paar mal stand die Sekretärin in der Gruppe weil sie das Schreien bis in den anderen Gebäudetrakt gehört hat. In der nächsten Woche baten wir dann die Mutter, das sie ein Kuscheltier mitbringt. Das Kind kommt freudestrahlend in die Gruppe, Mutter geht, Kind schmeißt das Kuscheltier in sein Fach und spielt ohne das Tier auch nur einmal zu beachten und ohne schreien.
Kind 2, ein Mädchen ich nenne es klein Erna.
Klein Erna kommt mit Mama zur Eingewöhnungszeit in die Kita. Sie reißt sich gleich von der Mama los und stürmt auf die Spielsachen. Am ersten Tag. Am zweiten Tag kam die Mutter mit dem Kind später. Wir waren im Garten. Das Kind sagt zur Mama, geh weg, schnappt sich ein Dreirad und war eine Stunde erstmal nicht gesehen. Mittenmang bei den Kindern. Am dritten Tag waren wir im Gruppenraum. Kind reißt sich schon auf dem Flur von der Mutter los rennt in den Raum. Muttern steht da wie bestellt und nicht abgeholt. Ich hab ihr dann gesagt, sie kann spazieren gehen und hab gesagt ich rufe an wenn was ist. Das war an den beiden Folgetagen auch so. In Woche 2 habe ich das Kind zum Mittagessen angemeldet hab die Mutter heim geschickt. Kind machte keine Probleme. Bis zum letzten Kitajahr. Das Kind war schon 2 Jahre da, sie wechselte in die Vorschulgruppe und da gings dann rund. Geschrei, Bockphasen und alles andere. Sie kam mit der Erzieherin nicht klar, hatte auch keinen Bock auf Vorschulübungen und störte und stänkerte wo sie nur konnte. Konsequenzen folgten auf so ein Verhalten aber die waren ihr egal. Es ging ins eine Ohr rein und zum anderen raus. Irgendwann verweigerte sie komplett und musste dann zurück in die Kitagruppe. Da gliederte sie sich dann normal wieder ein. Wobei es auch nicht an der Erzieherin gelegen haben konnte, denn sie ist meine Vertretung wenn ich im Urlaub bin oder krank. Da machte das Kind nie Fez. Und die anderen Kids kannte sie auch alle. Sie kam dann doch in die Schule im Folgejahr und da liefs ganz gut weiter.
Dann gibts Kinder die ständig krank werden oder sich verletzen. Bei beiden regen sich die Eltern sehr auf und machen die Kita dafür verantwortlich. Bei Krankheiten liegts oft daran, das Kranke Kinder mit Fiebersaft vollgepumpt in die Kita gebracht werden obwohl sie ins Bett gehören. Die Eltern wissen das, aber sie können nicht anders, weil sie arbeiten müssen. Diese kranken Kinder stecken dann alle an. Inklusive das Persona. Spätestens wenn das Personal komplett ausfällt regen sich die Eltern noch mehr auf, weil dann keine Betreuung für die Kinder gewährleistet ist und am Ende müssen sie sich doch um die Kinder kümmern, weil kein Personal da ist. Dann hätten sie die Kinder auch daheim lassen können als sie krank waren, dann hätten weniger Leute hinterher drunter gelitten. Verletzungen kommen meist zustande, wenn Kinder nicht auf die Regeln achten, oder sich unkonzentriert verhalten. Da kann der Erzieher praktisch daneben stehen, das Kind bekommt dennoch eine Schramme. Das kommt sehr oft vor. Es heißt wir laufen nicht auf dem Schotterweg und dann fliegt der hin der es nicht mitbekommen hat. Die Schaukel ist voll, du musst warten bis zur nächsten Runde. Drei mal innerhalb einer halben Minute kommt die Erklärung das das Kind warten muss. Das Kind will aber nicht warten, rennt um die Schaukel rum, will sie anhalten und wird umgerumst. Platzwunde. Kind kann nicht warten, stolpert die Stufen hoch und rennt dabei noch andere Kinder um. Und und und..... solche Sachen gibts viele.
Dann gibts auch noch die normalen Phasen. Das Kind gewöhnt sich normal ein. Und nach etwa einem halben Jahr merkt es, ach die Regeln gelten auch für mich. Das Kind beginnt dann extrem die Grenzen auszutesten und eckt dann auch mal an, was normal ist. In dieser Zeit will das Kind nie in die Kita und nörgelt schon morgens beim anziehen rum. Es gibt Kinder die dann richtig ins extreme fallen, nur um zu erreichen, das die Mutter angerufen wird. Das geht zB auch so weit das ein Kind absichtlich erbricht und im Auto ist dann alles wieder ok und zuhause gehts dann munter über Tisch und Bänke. So ein Kind hatte ich bereits 2 mal. Nachdem der Arzt abgechekt hat das alles Ok ist wird die Mutter gebeten mehr Wechselwäsche mitzugeben. Und dann wenn das Kind merkt, die Mutter wird nicht angerufen sondern es wird nur umgezogen, dann erfolgt eine spontane Wunderheilung.
Dann gibts noch die Sache das das Kind sich eigentlich Wohl fühlt, aber die Eltern schießen Quer. Es gibt Eltern die können sich nicht vom Kind lösen. Da kann das Kind sich nicht richtig entfalten. Die Eltern wollen und müssen Arbeiten. Aber kommen vom Kind nicht weg weil sie kein Vertrauen entwickeln können in die Kita. Solche Eltern wandern von Kita zu Kita, gehen dem Personal sehr auf den Keks, weil das Elternteil auch noch nach einem halben Jahr nicht gelernt hat sich zu lösen. Sitzen in der Gruppe, auf dem Flur oder abseits im Garten, sind sofort am Kind wenn es auf Klo muss, Nase geschnäuzt werden muss und so weiter.
Und dann gibts die Kinder, da läuft alles unspektakulär ab vom ersten bis zum letzten Kita Tag. Solche Kinder hat man in einer Gruppe vielleicht 2-3 mal im Jahr. Und wie sich das alles entwickeln wird, das sieht man erst während der Kitazeit. Es ist ein Prozess, für Kind, Erzieher und Kita. Fragen kann man stellen. Aber Erzieher sind auch nur Menschen die mit Wasser kochen. Das bedeutet, man kann keine Vorhersagen machen.
Finde den Beitrag gut
LG
Hey,
Normalerweise gibt es ja auch ein Eingewöhnungsgespräch, in dem die Bezugserzieherin euch erzählt, wie das Kind sich macht und wie es dem Kind derzeit geht und wie es sich eingelebt hat.
Ansonsten kannst Du genau DAS fragen. Ob sich das Kind wohlfühlt. Woran die das festmachen.
Wenn dU sicher gehen willst, schick Dein Kind nicht hin, sondern erziehe es selbst.