Warum definieren sich manche als "nicht binär" oder "genderfluid", obwohl sie ihr biologisches Geschlecht überhaupt nicht ablehnen?

So wie ich das verstanden habe, spielen diese Personen bewusst oder unbewusst mit Geschlechterrollen und Geschlechterzuschreibungen vor allem über ihre körperliche Erscheinung.

Die "nicht Binären" wollen von anderen so wahrgenommen werden, als hätte sie kein eindeutiges biologisches Geschlecht, also sie lehnen im Grunde weibliche und männliche optische Stereotype ab und wollen "neutral" wirken. Oder sie wollen andere absichtlich verwirren, weil es schwer fällt ihnen aufgrund der Optik ein eindeutiges Geschlecht zuzuweisen. Das hat dann eigentlich mehr mit gezielter Provokation und Aufmerksamkeitssuche zu tun. Man könnte es auch als spezielle Performancekunst oder als politischen Aktivismus interpretieren.

Die "Genderfluiden" wechseln stattdessen absichtlich in ihrer optischen Erscheinung zwischen männlich und weiblich oder auch "nicht binär" hin und her. Die Begründung dafür ist, dass sie sich manchmal eben "weiblicher" und manchmal eben "männlicher" fühlen würden.

Ich verstehe diese Konzepte ehrlich gesagt nicht. Ist es nicht völlig normal, dass man sich als Frau nicht den ganzen Tag extrem weiblich fühlt, oder als Mann den ganzen Tag extrem männlich? Und wenn es eigentlich völlig normal ist und auf alle zutrifft, wieso muss man dann Label wie "nicht binär" oder "genderfluid" erfinden und öffentlich für Anerkennung werben?

In erster Linie ist ausnahmslos jeder doch erst mal einfach nur Mensch mit einer eigenen Persönlichkeit und mit verschiedenen möglichen Stimmungslagen. Was genau bedeutet es denn, wenn ein "Genderfluider" davon spricht, dass er sich heute besonders "weiblich" fühlt? Das ist doch im Grunde nur die Anerkennung von den Geschlechtsstereotypen, die man ja eigentlich ablehnt, wie "Frau = emotional, zurückhaltend, freundlich, sensibel, sozial, weich, berührbar" oder "Mann = dominant, stark, durchsetzungsfähig, grob, gemein, sachlich, abweisend, strikt". Bezogen auf die Kleidung wären die Geschlechtsstereotype "Frau = farbenfroh, weiche Materialien, Spitze, Muster, Kleider, Röcke, verspielte Details" und "Mann = gröbere Materialien, gerade Schnitte, weniger Farben, Hosen, Funktionalität".

Wie sollen solche leicht rückständig anmutenden Geschlechtsstereotype und Geschlechtszuschreibungen denn aufgebrochen werden, wenn ein biologischer Mann davon spricht, dass er sich "weiblich" kleidet, weil er sich gerade "weiblich" fühlt und nicht einfach sagt: "Ich fühle mich heute als Mann ein bisschen verletzlich, aber auch sozial aufgeschlossen und möchte das über ein rosa-gelb gemustertes Hemd zum Ausdruck bringen." ohne dieses ganze Genderlabeling, ohne die Aufmerksamkeitssuche und die Forderung nach Akzeptanz? Ein Mann kann doch einfach dieses Hemd, das seiner aktuellen Stimmungslage entspricht, selbstbewusst tragen und fertig, ohne daraus eine riesige gesellschaftliche oder politische Sache zu machen!

Was ist eure Sichtweise zu dem Thema?

Männer, Politik, Frauen, Psychologie, Gender, Geschlecht, Gesellschaft, Identität
Ist es der, die oder das Nonbinary?

Es gibt Menschen, welche nicht in der Lage sind oder nicht wissen usw. wie sie sich als Frau oder Mann identifizieren, welche sich selbst, mit Nonbinary bezeichnen.

Wenn sie nun nicht männlich oder weiblich sein wollen, können, sind usw. dann kann man doch nicht meinen, dass ein Nonbinary, eine oder ein Nonbinary ist.

Wenn ich zu wem sage ->

" Der dort ist der Mike, welcher mein Freund ist, welcher ein Nonbinary ist."

Dann würde ich doch dem Menschen Mike, automatisch ein Geschlecht zuweisen.

Wenn ich aber sage ->

"Das dort ist das Mike, welcher mein Freund ist, welcher ein Nonbinary ist."

Würde ich doch dem Mike, kein Geschlecht unterstellen.

Ich glaube schon, dass man den Kreis der Nonbinary und damit die Nonbinary, einzeln, mit das Nonbinary bezeichnen sollte.

Mir ist auch aufgefallen, dass wenn man sagt "Die Frauen, haben einen Verein gegründet, welcher der Kreis der Frauen ist."

Das ist aber auch bei "Die Frauen, haben die Hölle, der Frauen gegründet"

Wieso sind mehrere Frauen, maskulin?

Ich habe das Gefühl, dass bei diesen drei Wörtern (der, die, das) eine weitaus tiefere (und ziemlich sicher auch geheime) Struktur herrscht.

Wieso kann ein Nonbinary, nicht das Nonbinary sein?

Ist ein Nonbinary, der Nonbinary oder doch, die Nonbinary oder vielleicht doch, das Nonbinary?

Es ist DAS Nonbinary. 100%
Es ist DER Nonbinary. 0%
Es ist DIE Nonbinary. 0%
Deutsch, Sprache, Artikel, Geschlecht, Grammatik, Linguistik, LGBT+, Linguistik Sprachwissenschaft, non-binary, nonbinär

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