Warum ist es okay, Tiere zu schlachten und sie zu essen - sie wollen genauso leben?

26 Antworten

Natürlich wollen alle Lebewesen - Tiere wie Menschen (die biologisch gesehen auch Tiere sind) - "leben". Das ist unser genetisches Programm (Fortbestand der Art). Aber wenn wir als Mensch auf die Ansprüche und Bedürfnisse anderer Arten "Rücksicht" nehmen würden, dann wäre uns ein Lebensstandart, wie wir ihn heute genießen, nicht möglich. 

Der erste Teil deiner Frage bezieht sich zwar "nur" auf das Schlachten von Tieren, die eigentliche Problematik ist meines Erachtens aber viel weitreichender, vor allem wenn man die Aussage "Tiere wollen genauso leben" betrachtet. 

Der Mensch benötig schließlich Unmengen an Ressourcen, Energie und nicht zuletzt Lebensraum, was in der Folge und letzter Konsequenz zur Verdrängung und Ausrottung von gesamten Arten führte und führt - die eigentlich auch "nur leben wollten/wollen".

Wenn man nun zum ersten Teil der Frage zurückkehrt: Natürlich kann man sein Leben zumindest scheinbar "bewusster" gestalten und beispielsweise auf Fleisch oder tierische Produkte verzichten, wie es in den letzten Jahren immer mehr zum Trend wird. Aber für mich ist das eher Befriedigung des eigenen Gewissens bzw. in manchen Fällen auch das Zeigen einer eigentlich nicht vorhandenen moralischen Überlegenheit als tatsächliche Problemlösung. 

Warum ist es okay, das die Tiere andere Tiere erbeuten und auffressen, die wollen doch auch leben?

Blöde Frage, ist doch normal und die Natur - wir machen das halt anders, wir jagen nicht mehr, wir halten die Beutetiere gleich im Stall.

Das ist eine INDIVIDUELLE ethnische Entscheidung, das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich esse Fleisch und stehe dazu, einfach, weil es schmeckt und Tiere für mich unter dem Menschen stehen.
Ich habe damit auch kein Problem, falls du das meinst.


HanzeeDent  30.09.2016, 19:45

Satiharu: Hihihi xD

MehrPSproLiter  30.09.2016, 19:31

Stimmt, nicht ganz anwesend gewesen.

Satiharu  30.09.2016, 19:30

ethisch. ethinsch aber auch, dann aber nicht individuell was jeder für sich macht ;)

Sie möchten zwar sicherlich auch leben, aber wir sind deutlich weiter entwickelt, als die allermeisten Tiere. Und da wir Menschen eben so besser sind nehmen wir uns das Recht Tiere auch zu töten und zu essen.

Frag die Natur warum es Fleischfresser gibt. Wenn Du von ihr eine Antwort erhältst, dann hast Du auch eine Antwort auf Deine Frage.


Fakt ist, der Mensch ist genauso ein Tier wie die von Dir als Tiere bezeichneten Lebewesen. Ebenso ist Fakt, das die Natur vor sieht, das ein Lebewesen sterben muss, damit es von einem anderen als Nahrung verzehrt werden kann.


Aber wenn Du so um das Wohl der nichtmenschlichen tiere besorgt bist, schlage ich Dir vor, Du überlewgst Dir wie man sicherstellen kann, das Tiere wirklich artgerecht gehalten werden können. Denn daüber sollte man immer nachdenken und sich bemühen. Und das sage ich als jemand der sehr gerne und auch sehr viel Fleisch konsumiert.


Im übrigen, Pflanzen wollen auch leben und dennoch werden sie von den Vegetariern bei lebendigem Leib zerstückelt und gefressen. Im Gegensatz dazu hat das Tier theoretisch wenigstens eine Chance weg zu laufen. Wer ist also schlimmern? ;P


BrightSunrise  30.09.2016, 20:49

Für einen Fleischesser sterben und leiden mehr Pflanzen.

MorsElthrai  01.10.2016, 09:44
@BrightSunrise

Du kannst der Kuh die ich hinterher verspeise gerne vorher noch einen Beschwerdebrief schreiben und sie darauf hinweisen das sie aufhören soll Vegetarier zu sein, damit nicht noch mehr Pflanzen leiden müssen. ;P

Aber mal im Ernst, wenn Du so argumentierst, dann solltest Du über jeden Carnivoren froh sein, der einen Vegetarier auf seinem Teller hat, denn damit müssen dann ja nach Deiner Ansicht weniger Pflanzen leiden. ;)

Achja und Frutarier sind Babymörder, weil Früchte nichts anderes sind als die ungeborenen Pflanzen welche die Früchte hervorgebracht haben.

Also egal wie man es dreht und wendet, solange Menschen organische Nahrung zu sich nehmen (was wir dummerweise müssen um überleben zu können), vernichten wir Lebewesen um selber zu überleben. Das ist der Kreislauf des Lebens und in keinster Weise moralisch verwerflich.

DarkSepia  01.10.2016, 20:36
@MorsElthrai
Aber mal im Ernst, wenn Du so argumentierst, dann solltest Du über jeden Carnivoren froh sein, der einen Vegetarier auf seinem Teller hat, denn damit müssen dann ja nach Deiner Ansicht weniger Pflanzen leiden.

Nein, die Carnivoren sorgen dafür, dass sich die Herbivoren gegen sie verteidigen müssen und dadurch mehr Pflanzen fressen müssen. Wieso meinst du, sind Gazellen so sportlich?

Also egal wie man es dreht und wendet, solange Menschen organische Nahrung zu sich nehmen (was wir dummerweise müssen um überleben zu können), vernichten wir Lebewesen um selber zu überleben. Das ist der Kreislauf des Lebens und in keinster Weise moralisch verwerflich.

Mit solch einem Mangel an Differenzierung könnte man alles rechtfertigen. Jede moralisch verwerfliche Tat lässt sich, wenn man nur genug Details weglässt, als moralisch neutrale Tat beschreiben. Zum Beispiel könnte man Erdolchen als "Messer in ein Objekt stecken" beschreiben.

MorsElthrai  02.10.2016, 13:49
@DarkSepia

Nein, tatsächlich lässt sich nicht alles damit rechtfertigen. Denn es gibt auch taten, welche der natürlichen Ordnung zuwieder handeln und damit per se zu verurteilen sind. Aber prinzipiell hast Du recht. Vieles was wir als "moralisch verwerflich" betrachten verurteilen wir lediglich deshalb, weil es unseren persönlichen Weltvorstellungen widerspricht. Die Handlung an sich ist tatsächlich moralisch neutral. Gerade der Tötungsvorgang ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Weil der Tod an sich einfach ein biologischer Fakt ist dem sich derzeit kein Lebewesen entziehen kann. Nur der Grund warum ein Lebewesen ein anderes tötet variiert. Also muss jeder selbst entscheiden, ob er einen Tötungsvorgang moralisch für richtig hält oder nicht. Und hier zwischen Mensch und Tier zu unterscheiden bedeutet nur, das man so arrogant ist, den Menschen über alle anderen Lebewesen zu stellen. Meiner Meinung nach ein schlimmeres und verlogeneres Verbrechen als jede Tötung, aber das ist eben meine persönliche Weltsicht. Es steht jedem frei da eine andere Meinung zu vertreten.

DarkSepia  01.10.2016, 20:26

Pflanzen haben nicht die nötigen Informationsverarbeitungsmechanismen, um zu leiden. Und Tiere im Schlachthof haben keine Chance wegzulaufen.

MorsElthrai  02.10.2016, 14:03
@DarkSepia

Ist soweit ich informiert bin falsch. Die Mechanismen sind zwar andere als die bei tirischen Lebensformen, aber sind existieren. Auch wenn sie anders funktionieren.

Lennister  01.10.2016, 11:25

Pflanzen wollen auch leben

Nein. Pflanzen sind nicht empfindungsfähig und können daher auch nichts wollen. 

MorsElthrai  01.10.2016, 19:40
@Lennister

Rein menschliche Arroganz zu glauben das Pflanzen nicht empfindungsfähig sind.

Ich stehe da einfach auf dem Standpunkt das jedes Leben, egal welcher Spezies (ausser Mücken, die gehören ausgerottet) ein recht zu leben hat, aber akzeptiere das Leben enden müssen um andere zu ernähren und kann sehr gut damit leben indem ich den Regeln zwar folge, aber dennoch jedes Lebewesen gleichermaßen respektiere.

DarkSepia  01.10.2016, 20:29
@MorsElthrai

Ich stehe da einfach auf dem Standpunkt das jedes Leben, egal welcher Spezies (ausser Mücken, die gehören ausgerottet)

Kannst du das auch begründen? Auch die Behauptung, Mücken seinen eine Ausnahme.

MorsElthrai  02.10.2016, 14:01
@DarkSepia

Wenn Du einen Satz kopierst, dann bitte auch komplett um eine Aussage nicht zu verfälschen. Aber was die Mücken betrifft, ich mag sie einfach nicht, weil sie mich immer wieder stechen. Also rotte ich sie aus wo ich sie finde. :) Vielleicht nicht besonders nett, aber ich kann damit sehr gut leben. :)

Und wenn ich Deine Bitte nach Begründung richtig interpretiere, dann lautet die Antwort, das ich den Menschen nicht als über der Natur stehend betrachte, sondern als Bestandteil der natur, womit er ihren Regeln unterworfen ist. Und die Natur kennt nunmal kein Gut und Böse, oder andere moralische Werte. Sie stellt auch kein Lebewesen über ein anderes. Sie kennt nur konstruktiv und destruktiv und beides ist in der Natur manchmal notwendig. Also akzeptiere ich das und schaue nur, ob ich auf eine Situation treffe, die entweder der Natur zuwider handelt, oder die ich für mich persönlich nicht mehr verantworten kann um etwas zu bewerten.

Nur wer nicht fähig ist die Verantwortung für sein handeln zu übernehmen ist darauf angewiesen andere Lebewesen ab zu werten um sich selber über sie zu erheben und damit sein handeln zu rechtfertigen.