Hallo :D
Ach Gott, ich kenne das nur zu gut. Ich bin jetzt 18 und aus der Schule raus und kann dir deshalb ein bisschen was dazu erzählen:
Ich habe mich selbst "unsterblich" in zwei männliche Lehrer an meiner Schule verliebt.
Der eine verließ uns in der 10. Klasse, den anderen hatte ich bis zum Ende der 12.
Ich habe auch nicht irgendwelche Briefchen geschrieben oder Anmerkungen gemacht. Einfach weil ich wusste: Es besteht kein Interesse von der anderen Seite, ich bin VIEL zu jung, die Herren sind verheiratet + Kind(er) und wenn jemand das in den falschen Hals bekommt, könnten die beiden dran sein.
Ich habe mich also auch nur Freunden anvertraut, die das super aufgenommen und für sich behalten haben. Natürlich haben sie sich auch mein "Liebesgesäusel" über die beiden angehört :D
Jetzt, nach Ende der Schule, kann ich endlich Folgendes sagen:
Sich in einen Lehrer zu verlieben, ist normaler, als man denkt. Vielen Mädchen und Jungen in meiner Stufe ging es mit anderen Lehrern und Lehrerinnen ähnlich. Man spricht nur nicht darüber, besonders um den Lehrer zu schützen und um sich nicht zu blamieren. Das Verlieben in einen Lehrer kommt mit den pubertären Hormonen daher. Diese Hormone sind neu für den Körper und sie sind verdammt neugierig. Das heißt im Klartext, dass alle Gefühlslagen über kürzere oder längere Zeit mal mehr oder weniger aktiv ausprobiert werden. So kommen auch Gefühle für bestimmte Geschlechter/Persönlichkeiten/Altersgruppen zustande.
Die einzigen "älteren", also erwachsenen Personen, die man, neben seinen eigenen Eltern näher, kennen lernt und engeren Kontakt hat, sind die Lehrer in der Schule. Also tobt sich das Hormonsystem hier besonders gern aus. Wichtig ist hier für mich immer gewesen, dass ich in der "Experimentierphase" niemanden verletze oder in eine blöde Situation bringe. Heißt: Ich behielt alles im privaten Rahmen. Darüber zu reden (mit Freunden) ist aber wichtig, da man so mit seinen verwirrenden Gefühlen nicht alleine ist.
Diese Experimentierphase ging bei mir in viele verschiedene Richtungen, sodass ich mich sogar zeitweise in sehr sehr viel ältere Lehrer (50+) "verliebte" und auch in weibliche Lehrer, obwohl ich mich eigentlich heterosexuell fühlte.
Wichtig waren für mich immer eigene "Grundsätze":
"Schäme dich nicht für deine Gefühle, sondern akzeptiere sie und lerne aus ihnen. Bringe jedoch weder dich, noch eine andere Person in Gefahr/eine unangenehme Situation. Rede mit Freunden über deine Gefühle, anstatt sie komplett wegzuschließen. Bevor du aktiv handelst, mach dich deiner Gefühle und der Situation bewusst: Wäre es so gut, der Person xyz von meinen Gefühlen zu erzählen oder Andeutungen zu machen?"
Meinen Lehrern zu sagen, dass ich in sie verliebt bin, wäre danach keine gute Idee gewesen. Also ließ ich es sein.
Nun bin ich komplett aus der Schule raus und von den Lehrern entfernt. Über die letzten Wochen/Monate konnte ich schon schnell feststellen, dass diese Gefühle noch nicht komplett verschwinden, aber auf jeden Fall nachlassen. Auch fiel mir auf, dass das "Verliebtsein" zum einen durch die Hormone und zum anderen durch meine tiefe Bewunderung zu diesen Lehrern entstand. Ich mochte sie sehr gern und bewunderte sie. Die Hormone taten dann ihr übriges.
Auch bin ich zwei Jahre älter als du. Das bedeutet, dass sich mein Hormonhaushalt langsam zurechtfindet und aus seinen Erfahrungen gelernt hat, die allesamt doch sehr positiv ausfielen.
Zusammenfassend kann ich also sagen:
Deine Gefühle sind ganz natürlich und dass du dich traurig und schlecht fühlst auch. Mach dich deswegen also nicht fertig, sondern genieße die Zeit, die du noch mit ihr hast :) Wenn man alles auf sich zukommen lässt, fällt auch der Abschied später leichter. Natürlich wird dieser wehtun (der Abschied von meinen beiden Lehrern war wie ein Schuss ins Herz), aber der Schmerz geht wieder vorbei.
Was mir zumindest ein wenig half, war, dass ich normale Gespräche mit beiden gesucht habe, um die "Sehnsucht" zu lindern. Auch fragte ich beide zu meinem Abschluss nach einem Foto mit den beiden (einzeln) und ob ich sie umarmen darf :) Der einfache Körperkontakt beruhigte mein Gefühlschaos und schaffte tatsächlich unterbewusst eher eine "Freundschaftsebene".
Wenn du weiter darüber reden möchtest, können wir die Tage noch miteinander privat schreiben :)
(Leider nicht mehr jetzt, da ich ins Bett will ^^")
Liebe Grüße und viel Glück von einer Leidensgenossin! :)