Welche Defizite fördern den zunehmenden Rassismus in Deutschland, und welche Gegenmaßnahmen sind notwendig?

Strukturelle und Kulturelle Defizite, die Rassismus in Deutschland Begünstigen

1. Institutioneller Rassismus

Institutioneller Rassismus bezieht sich auf diskriminierende Praktiken und Strukturen innerhalb von Institutionen wie Polizei, Bildungssystem und Arbeitsmarkt. In Deutschland gibt es Berichte über ethnische Profilierung durch die Polizei, Diskriminierung bei der Job- und Wohnungssuche sowie Benachteiligungen im Bildungssystem. Diese Formen der Diskriminierung sind tief in den Strukturen verankert und führen dazu, dass Menschen mit Migrationshintergrund systematisch benachteiligt werden.

2. Politischer Diskurs und Rechtspopulismus

Der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien wie der AfD hat den politischen Diskurs in Deutschland verändert. Diese Parteien nutzen Ängste und Ressentiments gegenüber Migranten und Minderheiten, um Wählerstimmen zu gewinnen. Der Erfolg solcher Parteien trägt dazu bei, rassistische Einstellungen in der Gesellschaft zu normalisieren und zu legitimieren.

3. Medienberichterstattung

Die Art und Weise, wie Medien über Migration und Minderheiten berichten, spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung und Verbreitung rassistischer Einstellungen. Sensationsgierige und einseitige Berichterstattung über Verbrechen, die von Migranten begangen werden, verstärkt negative Stereotype und schürt Ängste in der Bevölkerung.

4. Bildung und soziale Segregation

Ein Mangel an interkultureller Bildung und die Segregation in Schulen und Wohngebieten tragen dazu bei, dass Vorurteile und Rassismus weiter bestehen. Wenn Kinder und Jugendliche wenig Kontakt zu Menschen anderer ethnischer Hintergründe haben, sind sie eher geneigt, stereotypische und rassistische Ansichten zu entwickeln.

Notwendige Gegenmaßnahmen

1. Reform institutioneller Strukturen

Es bedarf umfassender Reformen, um institutionellen Rassismus zu bekämpfen. Dazu gehört die Schulung von Polizei- und Justizbeamten im Umgang mit Diversität, die Einführung von Antidiskriminierungsrichtlinien in Schulen und die Schaffung fairer Einstellungsverfahren in Unternehmen.

2. Regulierung des politischen Diskurses

Es ist wichtig, den politischen Diskurs zu regulieren und Hassreden sowie rassistische Propaganda einzudämmen. Strengere Gesetze gegen Hetze und Diskriminierung sowie eine klare Distanzierung etablierter Parteien von rechtspopulistischen Tendenzen sind notwendig.

3. Verantwortungsvolle Medienberichterstattung

Medien sollten verantwortlich berichten und darauf achten, keine Vorurteile zu verstärken. Eine ausgewogene Berichterstattung, die auch positive Geschichten von Integration und Vielfalt hervorhebt, kann helfen, rassistische Einstellungen abzubauen.

4. Förderung interkultureller Bildung

Interkulturelle Bildung sollte ein zentraler Bestandteil des Lehrplans in Schulen sein. Programme, die den interkulturellen Austausch fördern, können helfen, Vorurteile abzubauen und ein besseres Verständnis für verschiedene Kulturen zu schaffen.

5. Soziale Integration

Maßnahmen zur Förderung der sozialen Integration, wie die Schaffung von Begegnungsstätten und die Unterstützung von Gemeinschaftsprojekten, können helfen, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken und Rassismus entgegenzuwirken.

mein Fazit

Der zunehmende Rassismus in Deutschland ist ein komplexes Problem, das durch eine Vielzahl struktureller und kultureller Defizite begünstigt wird. Um diesen Trend zu stoppen, sind umfassende Maßnahmen auf institutioneller, politischer, medialer und bildungspolitischer Ebene erforderlich. Nur durch einen ganzheitlichen Ansatz kann eine Gesellschaft geschaffen werden, die frei von Diskriminierung und Rassismus ist.

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Es ist offensichtlich dass wir dem Rassismus nur entgegen wirken können indem wir endlich in ALLEN BEREICHEN auch die Perspektive der nicht weißen Bevölkerung mit einbeziehen. Zum Beispiel in dem Repräsentanz in Schulbüchern, öffentlichen Medien etc stattfindet. Auch das gesamte Konzept der Medizin muss endlich die Aussagen nicht weißer ExpertInnen berücksichtigen wenn es zum Beispiel um Krankheiten geht die mehrheitlich die schwarze Bevölkerung trifft wo es allerdings an der ausreichenden Forschung fehlt. Zu allererst jedoch müssen den Rassismus der tief in unsere Sprache sitzt bekämpfen.

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Wenn mit "Biodeutsch" den weißen blonden meinst, dann gibt's kein Rassismus in diese Richtung von einem nicht weißen Menschen. Funktioniert nur andersrum. Ich allerdings bin laut deiner Definition auch "Biiodeutsch" da ich hier geboren und aufgewachsen bin und daher auch die Kultur des Landes kenne, bin aber auch sogenannter deutscher mit Migrationshintergrund da mein Vater aus Syrien kommt. Deshalb erfahre ich Rassismus trotz meiner helleren Haut.

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Körperliche Gewalt ist IMMER! also wirklich IMMER EGAL VON WEM GEGEN WEN schlecht. Gewalt erzeugt Gegengewalt sowie in einigen Fällen psychisches leid bei mindestens einer Person und ist auf jeden Fall ein Zeichen von geistiger Schwäche. Meiner Meinung nach sind ein Großteil der zwischenmenschlichen Probleme auch durch Worte zu lösen. Für alles andere sollte es ein funktionierendes gerechtes Rechtssystem geben

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Meinung des Tages: Seit dem 01.07.2024 dürfen Cannabis-Clubs aktiv werden – was haltet Ihr davon?

Manche hielten es für einen (schlechten) Aprilscherz, andere haben sehnlichst auf den Tag gewartet: Ab dem 01.04.2024 ist der Besitz und Konsum von Cannabis für Erwachsene legal. Selbstverständlich unter strengen Regeln – etwa, wie viel mit sich geführt werden darf oder wo der Konsum strikt verboten ist. Doch ein großer Teil fehlte bisher: Die Möglichkeit des Anbauens in größerem Stil.

Was bisher erlaubt ist

Erwachsene, die seit mindestens sechs Monaten in Deutschland einen Wohnsitz oder den ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, dürfen beispielsweise im Eigenheim zum Zwecke des Eigenkonsums bis zu drei Cannabispflanzen anbauen. Diese Regelung gilt je volljähriger Person/Haushalt. Außerdem dürfen laut dem neuen Gesetz Erwachsene 25 Gramm mit sich führen, im eigenen Haushalt dürfen sogar bis zu 50 Gramm gelagert werden.

Etwas komplizierter wird es, wenn es darum geht, wo ein Joint konsumiert werden darf: Fußgängerzonen sind dabei tagsüber beispielsweise tabu, wenn Kinder und Jugendliche dabei sind. Auch in Sichtweite von Spielplätzen, Kindergärten und Schulen ist der Konsum untersagt. Der Bannkreis beträgt 100 Meter um die Eingänge herum.

Start der Cannabis-Clubs und Vorschriften

Vereine, die größere Mengen von Cannabis produzieren wollen, dürfen seit dem 01.07.2024 an den Start gehen. Allerdings gibt es auch dafür natürlich wiederum einige Auflagen. Auch hier gilt, dass die Mitglieder seit mindestens sechs Monaten in Deutschland wohnen müssen. Eine Mitgliedschaft muss außerdem mindestens drei Monate dauern, um den sogenannten „Drogentourismus“ zu vermeiden. Außerdem dürfen Mitglieder des Vorstandes der etwaigen Vereine nicht aufgrund von Drogendelikten vorbestraft sein.

Angebaut werden darf zudem nicht in Wohngebäuden, ebenso wenig darf mit auffälligen Schildern darauf hingewiesen werden. Werbung ist nicht gestattet, ebenso wenig wie der Konsum 100 Meter um den Eingang der Cannabis-Clubs herum. Auch gilt erneut ein Abstand zu Schulen, Spielplätzen und anderen Kinder- und Jugendeinrichtungen: 200 Meter Distanz müssen dazwischen liegen.

Anbauvereine können nun eine amtliche Erlaubnis beantragen. Dabei müssen Standort, Mitgliederanzahl, die Größte der Anbauflächen, die voraussichtlich produzierte Cannabismenge pro Jahr, Sicherheitsmaßnahmen und außerdem ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept angegeben werden.

Wird die Erlaubnis dann ausgestellt, ist sie für sieben Jahre gültig und kann bereits nach fünf Jahren verlängert werden. Derzeit rechnen einige Bundesländer mit einer ungefähren Bearbeitungsdauer von drei Monaten.

Kritischer Betrachtung von Seiten der Polizei

Obwohl es auch in den Cannabis-Clubs strikte Regeln zur Abgabe gibt – dazu gehört beispielsweise die Maximalabgabe von 25 Gramm pro Tag/Mitglied und monatlich maximal 50 Gramm, sowie ein weiterer Grenzwert für 18-21-Jährige, die monatlich nur 30 Gramm mit maximal zehn Prozent THC bekommen – gibt es von Seiten der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Zweifel. Befürchtet wird laut Alexander Poitz (stellvertretender Bundesvorsitzender der GdP), dass Anbauvereine aus dem Bereich organisierter Kriminalität missbraucht wird, um eigene kriminelle Strukturen auszubauen.

Befürchtet wird außerdem, dass dadurch, dass bald wesentlich mehr Cannabis im Umlauf sein wird, eine gesteigerte Gefahr und eine negative Auswirkung für Kinder und Jugendliche bestehen könnte.

Obwohl Befürworter der Cannabis-Legalisierung damit gerechnet haben, dass Sicherheitsbehörden durch eine Legalisierung entlastet werden, sei das laut Poitz bis dato nicht eingetreten. Im Gegenteil: Durch das neue Cannabisgesetz entstehen für die Polizei zusätzlich Aufgaben, die voraussichtlich zu einer Mehrbelastung führen werden. Der Gewerkschafter fordert deshalb vom Bund, dass zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. 

Unsere (weiteren) Fragen an Euch:

  • Welche Auswirkungen der Legalisierung habt Ihr bisher mitbekommen?
  • Was denkt Ihr über die Vorschriften, die es bisher gab und kommend für die Vereine geben wird?
  • Denkt Ihr, die Vorschriften werden ausreichen, sodass es nicht zum befürchteten "Drogentourismus" kommen wird?
  • Seht Ihr einen ausreichenden Schutz für Kinder und Jugendliche?
  • Überwiegen Eurer Meinung nach die Vor- oder die Nachteile bei der neuen gesetzlichen Regelung?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/cannabis-legalisierung-130.html
https://www.tagesschau.de/inland/cannabis-teillegalisierung-102.html
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/cannabis/faq-cannabisgesetz

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Ich halte Cannabis-Clubs für sinnvoll, weil ...

Durch die Öffnung der Clubs werden hoffentlich bald weniger Menschen die "einfach gerne mal ein rauchen" sich als Patient registrieren und die Arzneimittel für PatientInnen wieder leichter zugänglich ohne lange Wartezeiten

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Schlecht

Das ist eine Fremdbezeichnung der weißen Mehrheitsgesellschaft für Schwarze Menschen. Total rassistische sch...e. übrigens genau so wie es zu reproduzieren als nicht Schwarzer Mensch. Und nur weil es "alle anderen auch machen" ist kein Argument es zu sagen oder zu schreiben

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Ich bin in diesem Land geboren und erfahre sowohl Diskriminierung aufgrund meiner Behinderung als auch Rassismus aufgrund des Namens

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Diskriminierung

Das ist ganz klar Diskriminierung und verstößt sowohl gegen das GG als auch gegen das AGG

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Ganz klar ein Fall von Alltagsrassismus meiner Meinung nach. Bei mir wird auch ständig (vor allem in Krankenhäusern) davon ausgegangen das ich Muslim bin aufgrund meines Namens

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Einen Menschen aufgrund der äußerlichen Erscheinung auf Englisch an zu sprechen und davon auszugehen er kommt aus einem anderen Land IST RASSISTISCH. Genau wie zum Beispiel die Frage "woher kommst du" nur weil jemand zum Beispiel Ibrahim mit Vornamen heißt.

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Feministische Perspektiven und die Arbeit dazu ist sehr wichtig für eine patriarchaischen cis heteronormativen Gesellschaft wie der deutschen. Es hat immerhin Jahrzehnte gedauert bis zum Beispiel die Vergewaltigung der Frau innerhalb der Ehe unter Strafe gestellt wurde. Und noch immer müssen weiblich gelesene Menschen für ihre menstruationartikel zahlen. Dafür und für noch viel mehr braucht es feministische Arbeit

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Es ist KEINE IDEOLOGIE!!!. Bei der Idee der Inklusion geht es um die Eingliederung von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft (wo sie ja eigentlich laut dem Grundgesetz auch sein sollten). Der Fehler bei dieser Idee ist aus meiner Sicht ist, nicht zuletzt wegen einiger der Kommentare, daß die Inklusion zu allererst in den Köpfen stattfinden muss. Und solange in dieser Gesellschaft diskriminierende Worte als Schimpfwörter benutzt werden und niemand der nicht aus eigener Verletzung handelt was sagt bleibt alles "nur eine Idee"

Wir (ja wir, ich sitze im Rollstuhl) wollen einfach die gleichen Rechte und Möglichkeiten wie alle.

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Unsere Gesellschaft ist rassistisch

Unsere Gesellschaft ist aufgebaut auf Rassismus und Diskriminierung. Dabei ist es keine Frage der Gesellschaftsschicht sondern eher eine Frage der Sozialisierung. Um einen nicht deutschstammigen Kanzler bzw eine nicht deutschstammige Kanzlerin zu haben braucht es also erst Anerkennung in der Bevölkerung und dazu wiederum eine Aufarbeitung europäischer Geschichte sowie eine andere Ausdrucksweise innerhalb der deutschen Sprache. Denn Sprache ist Macht und Rassismus fängt bei der Sprache an.

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Die Bevölkerung ist zum großen Teil rassistisch. Wobei man berücksichtigen muss das die meisten Menschen es nicht aus böswilliger Absicht sind sondern eher aufgrund der Sozialisierung. Rassismus ist tief in der deutschen Sprache verankert und somit auch in unserem denken und handeln.

Beispiele für Rassismus in der Sprache: Schw...fahren, Z... schnitzel,Sch... arbeit

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