ist der Feminismus zu radikal?

6 Antworten

Feministische Perspektiven und die Arbeit dazu ist sehr wichtig für eine patriarchaischen cis heteronormativen Gesellschaft wie der deutschen. Es hat immerhin Jahrzehnte gedauert bis zum Beispiel die Vergewaltigung der Frau innerhalb der Ehe unter Strafe gestellt wurde. Und noch immer müssen weiblich gelesene Menschen für ihre menstruationartikel zahlen. Dafür und für noch viel mehr braucht es feministische Arbeit

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Feminismus heißt gleichbehandlung und gleichberechtigung für alle Menschen nicht mehr und nicht weniger, niemand soll Benachteiligung oder Ausgrenzung erfahren.

Jeder braucht für Feminismus Männer, Frauen, Kinder und Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen

DER Feminismus ist meiner Meinung nach nicht ausgeartet.

Man hat wie bei vielen großen Bewegungen allerdings Gruppen die sich radikalisiert und meiner Meinung nach auch von dem Eigentlichen Sinn der Feministischen Bewegung entfernt hat.

Die ganze Sache, dass Frauen durch Feminismus maskuliner werden ist ein bisschen schwieriger. Schließlich ist es schon als eine maskuline Eigenschaft anzusehen, wenn man Selbstständig, Ehrgeizig oder Stark ist.

Die Begriffe Maskulin und Feminin stammen aus Zeiten in denen Männer und Frauen bestimmten Rollenbildern entsprechen sollten. Heutzutage, gerade in den Westlichen Ländern entfernen wir uns immer weiter von diesen Rollenbildern. Der Mann muss nicht mehr der Brotverdiener der Familie sein, welcher Stark und oft gefühlskalt wirkt und die Frau muss nicht mehr die Zärtlich und einfühlsame Hausfrau sein.

Die natürliche Energie einer Frau von der du da sprichst ist nicht bloß Feminin, sondern eher ein Mix zwischen Feminin und Maskulin. Und natürlich mag es oft in der Natur von Frauen auch Einfühlsam zu sein (es macht Biologisch gesehen Sinn) aber sie können gleichzeitig auch Stark sein und Durchsetzungsvermögen besitzen ohne direkt als "maskulin"(im Sinne von Männlich) zu gelten.

Das Problem ist, dass von "dem" Feminismus geredet wird.

Die Antworten hier sind dann entsprechend es wird davon geschrieben das "der" Feminismus ausgeartet sei oder absurde Züge angenommen habe.

Gemeint ist allerdings nur eine radikale Minderheit.

Männer (und auch manche Frauen ) zeigen mit dem Finger auf diesen radikalen Feminismus, sagen, dass der Feminismus viel zu radikal ist und treten Frauen, die mit diesem radikalen Feminismus gar nichts zu tun haben, mit den Füßen. In diesem alltäglichen Bereich findet so tatsächlich eher ein Rückschritt statt.

Es wird mittlerweile ziemlich lautstark gefordert das Frauen sich wieder traditioneller Werte besinnen sollen, schließlich war früher ja alles gar nicht so schlecht und Frauen werden in bester Tradition für einen hohen Bodycount beschämt (Das hat ja schon im Mittelalter funktioniert). Ganz dramatisch wird es wenn dann die radikalen Feministinnen sogar mit jenen Leuten die eine Rückkehr zu einer Zeit vor dem Feminismus anstreben, gemeinsame Sache machen. Da dienen diese dann nicht nur als Alibi um Frauen zu treten sondern liefern gleich noch die feministische Legitimation um dies zu tuen.

Der Feminismus ist nicht zu radikal, aber wir schauen nur auf die extremsten Strömungen und vergessen dabei die Mitte und den alltäglichen Kampf gegen Sexismus, Chauvinismus und Patriarchat. Dieser Kampf ist bitter nötig den er befreit die Gesellschaft als ganzes ....


DreiGegengifts  05.07.2024, 06:13
aber wir schauen nur auf die extremsten Strömungen

Eigentlich so gut wie niemand. Außer unsere daueraktiven Forenbewohner in ihrer Netzhohlwelt ;)

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Ref14  05.07.2024, 06:25
@DreiGegengifts

Doch das ist so. Auch in der Arbeit oder in realen sozialen Gruppen werde ich, immer wieder damit konfrontiert, dass gesagt wird, die Feministinnen sind zu extrem und als Beispiel werden dann Forderungen von radikalen Strömungen genannt.

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Ist der Feminismus ausgeartet ?

Nein.

maskuliner geworden

Nein, in keiner Weise. Gleichberechtigte Frauen machen nur Dinge, die vielleicht irgendwann einmal als "maskulin" angesehen wurden. Was aber nur der verrückten Weltsicht des Patriarchats entsprung.