Zu dumm für die Arbeitswelt oder einfach nur Pech?
Hallo
Seit knapp 2 Mnt. arbeite ich in einem Unternehmen. Zu Beginn war es noch ok, und dann als meine Vorgängerin wegging, fing der Stress an. Ich konnte schlussendlich die Aufträge an die Kunden liefern, das heisst die Kunden waren zufrieden, aber leider ich konnte die internen Ablagen oder auch die Rechnungen nicht ganz vervollständigen, damit wir Ende Monat abrechnen können.
Jedes Mal erhielt ich ein Hinweis von meiner Vorgesetzt, dass ich darauf achten soll, dass mein Mail-Postfach leer ist und kein Chaos herrscht, oder dass die digitalen Ablagesystem bei mir im Ordner schön aufgeräumt ist etc. Ich versuchte immer wieder mein Bestes, aber leider kam ich nicht immer dazu, weil ich so viele Aufträge (pro Tag) bekam, dass ich gar nicht mehr dazu erst kam, meine Ablagesystem aufzuräumen und die Rechnungen zu erfassen.
Während der Einarbeitungszeit ist es so, dass meine Vorgängerin nie wirklich neben mir sass und mir alles zeigte, sondern meistens an ihrem Tisch sass und Buch las, was mich auch stutzig machte. Sie führte mich schon ein, hat mir auch alles gezeigt und konnte auch Fragen stellen, aber normalerweise ist man die ersten 2 Wochen nicht allein, sondern man wird begleitet. Da man viele Ausnahmen erst dann bemerkt, wenn der Profi dies auch erklärt...
Nun ging vor kurzem eine Welle hervor, welche ich einfach nicht erwartet habe. Ich habe eine Mail von einem Mitarbeiter erhalten, dass ich die folgenden Rechnungen (ca. 20 Rechnungen) nachfassen soll.... Meine vorgesetzte war sauer und hat mich dann auch zusammengerauft und bat mich an diesem Tag zu erledige, was ich auch gemacht habe. Dann nächsten Tag kam wieder eine heftige E-Mail, dass die erfassten Rechnungen falsch waren und dabei war ich so sicher, dass ich es richtig gemacht habe. Dann bat ich eine Arbeitskollegin mir zuzusehen, ob ich auch die Rechnungen richtig erfasse und dann bemerkte sie, du hast alles richtig gemacht, ausser dass du bei einer Meldung nicht ok drücken darfst. Weil dann geht jede Änderungen fort. Diese Meldung ist eben ein Bug und ich wusste das wirklich nicht.
Jetzt hat der Mitarbeiter mit mir kurz geredet und meinte ja ich kann ja nichts dafür und es wird alles gut aber er ist wütend, dass meine Vorgesetzte sein Schulungsvorschlag für mich abgelehnt hat etc.
Ich fühle mich so schuldig, dass ich die Rechnungen nicht nachführen konnte und der Mitarbeiter Mehraufwand hatte und ich habe echt Angst deswegen gekündigt zu werden, vor allem da ich in der Probezeit bin.
Die Vorgesetzte und der Mitarbeiter können sich nicht leiden und sie gehen dies diplomatisch um, aber ich bin genau zwischen diesen 2 Personen.
Ich weiss nicht was auf mich zukommt....
Könnt ihr mir eure Erfahrung mal mitteilen? Danke für eure Worte!
Bin echt fix und fertig. Habe echt Angst gekündigt zu werden.
Zum Teil denke ich, dass ich gar nicht zu dieser Welt gehöre, weil ich einfach zu dumm bin. Wollte mal Karriere machen, aber das kann ich auch abschminken trotz meines laufenden Studiums (WING).
8 Antworten
Hallo
Du bist ja erst seit 2 Monaten dort; wie kannst du das alles wissen? Falls sie dir kündigen, liegt es bestimmt nicht an etwas, was du falsch gemacht hast, sondern weil es heutzutage einfach gang und gäbe ist, dass man Personal einspart. Die Sache mit den Rechnungen dünkt mich aber sowieso eine Kleinigkeit; deswegen wird niemand gekündigt, schon gar nicht während der Probezeit, die im allgemeinen 3 Monate dauert.
Was mich wichtiger dünkt als die Frage, ob du gekündigt wirst oder nicht, ist dein Wohlbefinden. Es gibt im Arbeitsleben sehr belastende Situationen und die Idee ist ja, dass du daran nicht zugrunde gehst, sondern (mindestens!) bis 65 durchhältst und dabei trotz der Schwierigkeiten, die es unweigerlich gibt, Freude an der Arbeit und am Leben hast. Die Einstellung, die du grad hast, dünkt mich nicht förderlich dafür und es wäre wichtig, dass du dir ein dickeres Fell zulegst.
Wenn ich an mein Arbeitsleben so zurückdenke, dann haben es meistens die Mitarbeiter am weitesten gebracht, die Lernbereitschaft signalisierten. Es kommt nicht gut rüber, wenn du dich bei jeder Kleinigkeit sofort mit Schuldgefühlen geisselst; das wirkt unsicher und mit solchen Leuten arbeitet man nicht gern zusammen. Zu viel Ängstlichkeit kann eben auch kindisch und unreif wirken und den Eindruck erwecken, dass man dir keine Verantwortung übergeben kann. Ich denke, vor allem für dein Wohlbefinden, aber auch für deine Teamfähigkeit wäre es gut, wenn du zu deinen Fehlern stehst ('O.k., das habe ich nicht gewusst. Für's nächste Mal schreib' ich es mir auf'), aber dennoch zeigst, dass die Welt deswegen für dich nicht untergeht, sondern du weiterhin mit Freude zur Arbeit gehst. Damit signalisierst du: Hey, Leute, ihr könnt mir vertrauen; ich bin an dem kleinen Fehler nicht gestorben, sondern habe dazugelernt.
Ein guter Tipp ist auch, dir vorzustellen, der "Fehler" wäre dir daheim unterlaufen. Wie hättest du da reagiert? Wahrscheinlich mit mehr Gelassenheit als unter deinen Kollegen und Vorgesetzten. Diese Gelassenheit kannst und sollst du durchaus mit ins Büro nehmen. Wichtig ist, dass du deinem Umfeld vermittelst: Ich steh' grade wie 'ne Eins. Auf mich könnt ihr bauen.
Alles Gute
ausser dass du bei einer Meldung nicht ok drücken darfst. Weil dann geht jede Änderungen fort.
Woher soll man das auch wissen, wenn es einem niemand sagt?
Rede Dir nie ein, zu dumm zu sein!!!
Es gibt bei Dir einzelne, konkrete Probleme, die lösbar sind:
- Du wurdest nicht sorgfältig genug eingearbeitet, und weisst darum ein paar Sachen nicht, die wichtig sind. Das kann man nachholen!
- Offenbar ist die Arbeitsmenge zu viel für Dich, wenn Du es nur so gerade eben schaffst, die Kundenaufträge zu erledigen, die Abrechnung dafür aber nicht. Deine Chefin kann die Arbeit anders verteilen!
- Du bist zwischen die Fronten geraten zwischen zwei Leuten. Dass kann man mit klärenden Gesprächen bereinigen, sofern diese Leute professionell genug sind (in einem "Kindergarten" ist das eventuell ein unlösbares Problem. Da würde Dich nur ein Wechsel des Arbeitsplatzes retten.).
Du brauchst unbedingt regelmässige, klärende Gespräche mit Deiner Chefin! Z. B. in jedem Monat einmal! Wenigstens solange, bis Du im Unternehmen vollständig integriert bist. Wenn sie dazu nicht bereit ist, musst Du Dir einen anderen Job suchen.
Arbeitest Du in einem großen Unternehmen mit Betriebsrat?
Habt Ihr auch einen AZUBI Vertreter (Vetrauensperson)?
Wie sollst du was wissen was dir keiner zeigt? Hose hochziehen, Gürtel stramm, Problem ansprechen: "Ich wurde nicht ordentlich in ihr System eingeführt und kann deshalb meinen Aufgaben nicht zu 100% nachkommen. Es ist eigentlich ein Wunder, dass ich bei der schlechten Einarbeitung überhaupt in der Lage bin auch nur 80% meiner Tätigkeit durchzuziehen".
Fertig. Wenn du fliegst such dir was anderes, Jobs gibt es wie Sand am Meer wenn man es richtig macht. Besser als dich kaputt zu machen alle mal.