Zu blöd für das Gymnasium - Was tun?
Guten Tag,
ich komme nach den Sommerferien in die zwölfte Klasse (G9). Seit ich etwa drei bin, weiß ich, dass ein Studium für mich nicht infrage kommt und das Abitur wollte ich auch noch nie machen. Ich weiß, dass mag vielleicht sehr früh klingen, aber die meisten Dinge, die ich einmal entschieden habe, bleiben auch so, egal in welchem Alter ich das getan habe. Leider haben meine Eltern eine andere Sicht darauf. Die erwarten von mir einen Abiturschnitt von besser als 1,5 und dass ich mal studieren soll, ist für die selbstverständlich.
Früher hatte ich zwar in jedem Zeugnis einen Einserschnitt, jedoch sieht das inzwischen ganz anders aus. Selbst in den Fächern, in denen ich sonst immer die volle Punktzahl in den Arbeiten hatte, habe ich jetzt nur 5/6 Punkte auf dem Zeugnis. Es gibt kein Fach, in dem ich gut bin, gar nichts. Ich bin mir sicher, das Abitur nicht zu schaffen oder nur gerade so zu bestehen, allerdings kann ich meinen Eltern auch nicht sagen, dass ich die Schule abbrechen möchte, weil ich dort nichts zu suchen habe.
Soll ich einfach zwei weitere Jahre verschwenden, nur um mit gar keinem Abitur oder nur einem sehr schlechten die Schule zu verlassen? Egal, was ich tue, ich werde meine Eltern immer enttäuschen, nur bei dem ein oder anderem Weg eben mehr oder weniger.
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Wie alt bist du denn?
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Ich bin 17 Jahre alt.
3 Antworten
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Du solltest überlegen wo du in deinem Leben hin möchtest. Auch für einige Ausbildungen braucht man das Abitur. Aber auch ohne kann man viel erreichen.
Du solltest ein Studium nicht völlig ausschließen, weil du dich darauf eingeschossen hast.
Ich interpretiere deine Aussage bezüglich „mit 3 Jahren entschieden“ mal als Metapher, denn in dem Alter können einige Kinder noch nicht einmal vernünftig sprechen geschweige denn wissen und verstehen sie was ein Studium ist.
Neben dem klassischen Vollzeitstudium an einer öffentlichen Hochschule gibt es duale Studiengänge, wo man etwas mehr an die Hand genommen wird, berufsbegleitende Studiengänge oder Weiterbildungen an universitären Einrichtungen.
Wenn du kein Abitur machen möchtest, dann such dir eine Ausbildung auf die du Lust hast, zieh das durch und guck dann wohin du dich noch entwickeln kannst
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Deine Zukunftsplanung kannst du in die Tonne hauen. Was ist das denn für eine Perspektive? An Stelle deiner Eltern fänd ich es auch besser, wenn du noch in der Schule bleibst und zumindest was ansatzweise vernünftiges machst. Dir fehlt eine Perspektive. Eine Vorstellung vom Leben und von Arbeit. Du wirst ja vermutlich so 16-17 Jahre alt sein. Eigentlich sollte man in diesem Alter mehr Erwartungen an seine Zukunft haben als „nicht denken und vielleicht nachts“.
Die Fixierung deiner Eltern auf ein Studium sowie scheinbare körperliche Gewalt sind natürlich nicht gut, aber die Entscheidung dich nicht einfach mal machen zu lassen, ist absolut richtig.
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Ich weiß durchaus, wo ich arbeiten könnte. Ein Freund meines Vaters arbeitet dort, wo ich mir vorstellen könnte, mal zu arbeiten. Mit dem unterhalte ich mich auch öfter, weshalb ich weiß, wie die Arbeit dort so ungefähr aussieht und auch, wie der Arbeitsrhythmus so ist. Es wäre zwar Schichtarbeit, allerdings wäre das dann ja auch manchmal nachts, was ich gut finde. Mein Vater hat dort auch früher mal gearbeitet.
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Was ich vergessen habe, zu erwähnen, ist dass ich es gut fände, wenn mein späterer Beruf möglichst monoton ist, da ich Abwechslung/Veränderung nicht leiden kann. Das trifft auch auf den Job zu, den ein Freund meines Vaters ausübt. Auch gut finde ich, dass ein Kontakt zu Kunden besteht.
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Dich muss das Berufsfeld interessieren ansonsten wirst du es da zu nichts bringen.
Interesse ist das aller wichtigste. Was sagt dir denn zu? Woran hast du Spaß? Recht, Medizin, Bau, Politik, Kunst, Literatur, Wissenschaft, Kommunikation,…
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Tut mir leid, ich meinte, dass kein Kontakt zu Kunden besteht. Ich habe das k wohl nicht ganz getroffen.
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Kriegst du wenn du die 12. Kl. "überlebst" nicht zumindest FH-Reife?
Ich denke, dass dich einerseits der Druck der Eltern hemmt und andererseits du Lernen lernen musst, weil die wohl früher alles zugeflogen ist.
notting
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Deine Eltern machen sich vielleicht Sorgen, dass "aus dir nichts wird", d. h. für viele Eltern, dass sie Angst davor haben, dass du später nicht deinen eigenen Unterhalt verdienen kannst. Wahrscheinlich wirst du deren Ansicht nur schwer ändern können. Aber du wirst bald 18 - die Zeit bis dahin, kannst du einfach versuchen so gut wie möglich zu nutzen und danach dein eigenes Ding machen. - Auch wenn Eltern sich anfangs sehr aufregen, so beruhigen sie sich doch auch wieder, wenn das, was ihre Sprösslinge machen, später einigermaßen gut läuft. Sich auf dem Gymnasium zu quälen, finde ich persönlich nicht gut. Mir tun die Jugendlichen immer leid.
Viel Erfolg!
Inzwischen habe ich gesehen, dass meine unternstehende erste Antwort nicht mehr aktuell und passend ist.Trotzdem lasse ich sie mal stehen, weil sie vielleicht für andere Menschen hilfreich sein könnte.
Wenn du Aussicht hast, das Abitur zu bestehen, egal wie, würde ich es machen. Es sind noch 10 Monate. Und dann eine Ausbildung deiner Wahl machen.
Wenn du es nicht schaffst, kannst du mit dem Versetzungzeugnis von Klasse 12 nach Klasse 13 die Fachoberschulreife beantragen.
Dafür muss man allerdings noch das Praktikum nachholen - etwas über 1000 Stunden, ca. 125 Arbeitstage à 8 Stunden in einem einschlägigen Fachbereich - Büro, Hard- oder Sotfware, Gesundheit und Soziales, Umwelt. Maschinenbau, Elektrotechnik usw. .
Wenn Plan B infrage kommt, solltest du dich genau beim Schulamt erkundigen.
Mit der Praktikumsbescheinigung und dem Zeugnis von Klasse 12 könntest du dann - falls du deine Meinung mal ändern solltest an einer ( Fach)hochschule studieren., falls du es später mal willst.
Viel Glück.
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Ich möchte das Abitur unter keinen Umständen machen. Mache ich aber etwas Anderes als das, kann ich sehen, wo ich bleibe.
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Du wirst schon klar kommen. Hast du die Versetzung nach Klasse 13 geschafft? Wenn du sofort eine Ausbildungsstelle findest wird die die Zeit der Ausbildung als Praktikum anerkannt und du hast den Fachoberschulabschluss.
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Du lässt dir aber auch echt nicht helfen.
Du sagst deine Eltern lassen dich nicht von der Schule abgehen. Da du minderjährig bist und keine spezielle Ausbildung anstrebst sondern einfach irgendeinen Müll machen willst ziehst du da den Kürzeren. Du willst das Abitur auch nicht zuende machen, weil du dich in deinem kindischen Verhalten darauf festgefahren hast bloß nicht studieren zu wollen. Über Alternativen informierst du dich aber auch nicht.
Wie soll dir da denn jemand helfen. Du bist für dich selbst verantwortlich
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Doch, ich habe eine Idee, welche Ausbildung ich machen möchte und auch wo.
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Ich müsste dann zwar warten, bis ich 18 bin, aber das ist nicht das Problem. Ich habe Angst, dass mich meine Eltern dann deswegen rausschmeißen würden.
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Damit musst du rechnen. Was spricht dagegen. Dann lernst du selbständig zu sein.
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Es spricht dagegen, dass ich kein Geld besitze und auch keine Freunde habe, bei denen ich erstmal für einen oder ein paar Tage bleiben könnte, bevor ich eine Lösung gefunden habe.
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Dann übe dich in Geduld. Kommt Zeit, kommt Rat. Hast du keine Großeltern? Wenn du eine betriebliche Ausbildung machst, hast du auch Geld.
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Großväter sind beide tot, die eine Großmutter wohnt 1000km weit weg, die andere ist fast 100 und wohnt in einem Pflegeheim.
Ob ich da vernünftig sprechen konnte, weiß ich nicht, aber ich habe mir in diesem Alter das Lesen und Schreiben beigebracht. Außerdem wusste ich von meinen Eltern, was ein Studium ist, da ich mich erinnern kann, dass mein Vater erwähnt hatte, studiert zu haben und ich nachgefragt habe, was das denn wäre. Das ist also keine Metapher. Ich schließe ein Studium vollständig aus, auch in meinem jetzigen Alter. An meinen späteren Beruf habe ich nicht viele Erwartungen. Was ganz schön wäre, wäre nicht viel denken zu müssen und Nachtschicht empfinde ich als wünschenswert, muss allerdings auch nicht sein, wenn es nicht geht. Der Rest ist mir egal.
Das Problem, das ich habe, ist, dass meine Eltern absolut nichts davon halten, nach der Schule direkt eine Ausbildung zu machen, da für die nur ein Studium infrage kommt. Das heißt, es würde mit ein paar Ohrfeigen und damit, dass ich dann weiter das Gymnasium besuchen muss, enden.