Zahlt KFZ-Haftpflicht bei Filmdrehs?
Hi!
Betriebshaftpflicht Versicherungen haben je meistens eine Benzinklausel und zahlen nicht für KFZ Unfälle.
Wie wäre das bei Filmdrehs, egal ob mini klein und mit Studentenbudget, oder groß?
Ich kenne 2 Freunde, die bei großen Fernsehsendern Komparsen und Statisten waren und nie etwas unterschreiben mussten.
Sind generell alle Mitversichert, solang die Produktionsfirma eine Versicherung hat? Ich, und auch die Freunde, haben nie mitbekommen, dass bei Filmen von JEDEM Formale ausgefüllt werden, nur für die Versicherung.
Gut, das waren zwar keine Komparsenrollen in Autos, aber einer davon meinte, dass es auch mal mehrere Komparsen gab, die Auto gefahren sind beim Filmdreh, auf abgesperrtem Gelände und auch auf der Straße (Die Straße war nicht abgesperrt). Sie sind ganz normal gefahren, aber würde das nicht schon als Arbeitsunfall gelten, wenn etwas passiert?
Und wie wäre das bei Darstellern? Oder Crew, die in Autos fährt? Sei es, um aus dem Auto heraus zu filmen, oder Sachen / Leute hin und her zu fahren, usw.?
Würde da dann die eigene KFZ Haftpflicht bezahlen, wenn etwas beim Fahren passiert?
Und wie wäre das auf Privatgrundstücken, wo mit Autos gedreht wird im Vergleich zu öffentlichen Straßen / Plätzen?
Auch angenommen, man filmt ohne Sondergenehmigung, sondern fährt ganz normal. (Es ist glaube ich unrealistisch, dass jeder kleine Kurzfilmer mit mini Budget für kleine normale Autoszenen eine Sondergenehmigung beantragt, vielleicht mehrere Monate warten muss und mehr zahlt als das eigentliche Budget. Nur für 2 Minuten normal fahren.)
Aber es kann leider doch, egal wie gut man aufpasst, etwas passieren. Wahrscheinlich dabei sogar weniger als im Alltag, weil man bewusst schon mehr aufpasst. Aber selbst da kann etwas passieren.
Da wäre es wirklich fantastisch, wenn es eine Versicherung gibt ,die all das locker abdeckt, ohne zig Formulare und Anträge, wo man einfach spontan kreativ sein kann.
Ohne sich wegen so Vielem Gedanken machen zu müssen, ob das nun abgedeckt ist oder nicht.
Viele Grüße :)
Manchmal sind ja auch mehrere Autos dabei.
Oder wie wäre das, wenn jemand alleine einen Film dreht mit ganz niedrigem Budget, mit ein paar Darstellern. Er ist Regisseur, Kameramann, Tonmann, sogar teils Darsteller. Wäre sein eigenes Auto dann über die eigene KFZ Haftpflicht versichert, wenn während des Drehst etwas passiert (Sei es, dass er wo ausparkt und das Equipment woanders hinfährt. Oder das Auto beim Dreh abgestellt wird, die Handbremse nicht gezogen ist und es wegrollt, einen Schaden verursacht). Oder in einer Szene, wo er das Auto fährt und sich von außen filmt und etwas passiert. Oder auch jemanden dabei als Beifahrer dabei hat.
Und gehen wir einmal davon aus, dass es kein Firmenwagen ist, sondern das private Auto.
1 Antwort
Eine Kfz-Haftpflichtversicherung haftet zum Beispiel gar nicht am eigenem Fahrzeug, sondern nur bei Personen oder Sachschäden anderer. Zudem beinhalten Versicherungen sehr viele Klauseln, unter anderem das diese nicht zu gewerblichen Zwecken genutzt werden dürfen. Das würde ja schon theoretisch Fragen aufwerfen, wenn du mit deinem eigenen Fahrzeug, dein eigenes Equipment zerstört und dies bei deiner Versicherung melden möchtest. Ob nun ein "privater" Dreh unter diesen Klauseln fällt oder nicht, müsstest du bei deiner Versicherung nachfragen.
Das wäre halt die Frage. Im Endeffekt denke ich, dass die Zahlen müssten. Es stellt sich aber auch die Frage inwieweit die Versicherung da mitspielt und dir dann nicht sogar grobe Fahrlässigkeit vorwirft oder gar schlimmeres. Das müsste man denke ich, dann tatsächlich bei einer oder deiner Versicherung erfragen.
Stimmt, das ist sicherlich überall anders.
Aber mittlerweile ist grobe Fahrlässigkeit zum Glück bei einigen Versicherungen mit inklusive. Denn gerade bei solchen Beispielen wäre es zwar nicht unbedingt der "richtige Weg", aber anders würde es für die meisten gar nicht gehen, überhaupt etwas künstlerisches zu machen.
Und von dem, was ich bei den Freunden, die bei großen Fernsehsendern waren, gehört habe, glaube ich auch nicht, dass die Sender so ein großes Risiko eingehen würden, wenn sie mehrere Komparsen auto fahren lassen / beim Film ohne Vertrag / Formulare involvieren, wenn bei deren Autos nicht die Kfz Haftpflicht zahlt, oder bei nicht-kfz Unfällen die Betriebshaftpflicht der Filmer nicht so zahlen würde.
Würde mich nicht wundern, wenn die Komparsen angeheuert werden, als Selbständige oder gar über Agenturen angestellt sind. Womit viel Verantwortung für die Sender/ Produktionsfirmen entfallen würde. Hier kenne ich mich allerdings auch nicht aus. Gewissens Risiko ist immer mit dabei. Bei den großen Firmen, werden hier mit Sicherheit ganz andere Verträge laufen, da fließt auch viel Geld und keiner wird das Risiko eingehen wollen, Schadensersatz in Millionen zahlen zu müssen.
Ok. Vielleicht dann als Selbstständige, eventuell gibt es hier auch bei Künstlern andere Möglichkeiten.
Das ist ein hohes Risiko auf beiden Seiten, ohne Vertrag und dergleichen. Das mag vielleicht bei kleinen Firmen sein, bei großen kann ich mir das nicht vorstellen. Alleine das Risiko, Millionen Schadensersatz zahlen zu müssen wird keiner eingehen, dies würde zudem Schlagzeilen machen, die keiner haben.
Stimmt. Aber irgendwie muss es bestimmt eine Möglichkeit geben, abgesichert zu sein, auch wenn es ein kleiner Filmdreh ist, ohne 100 Formulare, Anträge und Genehmigungen. Da würde ja niemand zum Kreativ-sein kommen.
Vielleicht gibt es dafür spezielle Versicherungen, die alles locker abdecken.
Oder die KFZ Haftpflicht zahlt doch bei den einzelnen Darstellern / Komparsen.
Danke für die Antwort! Ich mit verursachten Schäden eher, dass man beispielsweise beim Dreh einen Sachschaden verursacht durch einen Fehler. Beispielsweise eine Laterne anfährt.
Irgendwie kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass die KFZ Haftpflicht nicht bezahlt. Denn sowohl Medien- als auch Betriebsthaftpflichtversicherungen schließen alle mit der Benzinklausel KFZ aus.