Würdet ihr studieren gehen?

6 Antworten

Komisch.

Mein Sohn ist auch Chemie-Laborant mit Abitur, ihm sagt das keiner.

Du könntest im Anschluss ja immer noch studieren und dir mit deinem Job das Studium locker finanzieren.

Hallo FragedieFrage79!

Ich mache das, was ich mag, und nicht das, was man von mir erwartet.

Eine solide Grundbildung sollte man immer anstreben. Dabei ist es egal, ob man in der Raumpflege seine Erfüllung & Berufung findet oder als Prof. Dr. xyz.

Da liegt nämlich das Problem bei der lieben Masse. Kaum ein Mensch möchte aus Spaß an der Freude Abitur ablegen oder sich generell weiterbilden. In 99,999% der Fälle wird es unter Zwang abgelegt, weil man es erwartet und es sein muss. Und genau das ist falsch. Man sollte immer diverse Dinge anstreben, unabhängig von der Berufswahl. Auch die Mär, dass ein Vollabitur zwingend für Beruf xyz vonnöten ist oder man dies und jenes nicht schafft, hält sich hartnäckig. Ja, es gibt auch Zugänge ohne Vollabitur, aber nicht gleichwertig, da es immer einen Haken gibt.
Anstatt, dass man dagegen vorgeht, wird duckmäuschenhaft akzeptiert.
Im Gegenzug wird aber bei anderen Themen sofort von Diskriminierung geschrien.
Herrlich^^

Schaue einmal, ich habe "nur" Fachabitur (Sozialwesen), werde aber ganz freiwillig aus Spaß an der Freude 2024/2025 noch wissbegierig die "echte" fachgebundene Hochschulreife und die "echte" allgemeine Hochschulreife extern ablegen. Mit "echt" meine ich, dass ich den kompletten Lehrplan beherrsche und dann korrekte Abschlüsse schwarz auf weiß habe. Durch meine Vorbildung, Weiterbildungen und Berufsabschluss hätte ich beide zwar längst bzgl. der Anrechnung des Qualifikationsrahmens, aber der Erwerb eines Qualifikationsrahmens "nur" durch den Beruf, Weiterbildung(en) und Vorbildung sagt gar nichts über das fundierte Wissen und fachspezifische Können aus, das auf dem Gymnasium gelehrt wird.
Ich wäre dem meiner Meinung nach unwürdig. Entweder kann ich etwas oder nicht. Wenn ich etwas "nicht" kann, warum sollte ich dann Q xyz erhalten?

Obwohl ich das gleiche Niveau nachweisen kann, kann ich trotzdem nicht alle Inhalte der Oberstufe perfekt wiedergeben. Entweder hat man Niveau xyz erreicht oder nicht. Mein Ziel ist Niveau 7.Warum? Einfach nur zum Spaß. Grenzen austesten, sich weiterbilden, vergleichen, ein Ziel vor Augen haben.

Und wenn Menschen ihre Berufung in einer Fabrik am Fließband sehen oder den ganzen Tag nur stupide einen Taster drücken wollen, dann ist das auch egal. Beruf und Bildung müssen nicht zueinander passen bzw. sind meiner Meinung nach getrennt zu betrachten. Ich kenne auch ein paar Leute, die sehr schlau und gebildet sind, aber einen ganz normalen Ausbildungsberuf haben. Privat kann man immer auf die Bildung zurückgreifen. Man kann anderen "mehr/besser" helfen und selbst daran anknüpfen. Es hat immer Vorteile; und wenn es nur der Privatbereich ist.

Ich meine, jeder Mensch muss doch selbst herausfinden, was er mag; unabhängig von der Bildung.

Ziehe das mit der "Chemielaborantin" durch, wenn Dir das Spaß macht.

Praxiserfahrung ist nie verkehrt, Du reifst heran und kannst danach auch noch studieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Spielwiesen  01.07.2024, 22:25

Was du schreibst, nötigt mir einigen Respekt ab! Toll, vor allem solch einen Antrieb aus sich heraus zu haben! Ich wünsche dir viel Kraft bei den kommenden Abschlüssen. Vielen Dank für das Kompliment und alles Gute! :-)

Würdet ihr studieren gehen?

Das ist ein Fehlschluss von Leuten, die nicht wissen, wie gut es ist, zuerstmal Basiswissen und -fähigkeiten zu erwerben, auf denen man im Studium aufbauen kann. Das, was du dann schon mitbringst, ist womöglich etwas, das andere erst mühsam in der Theorie lernen müssen, während du schon beides hast: Theorie und Praxis.

Mir ging es so, dass ich zuerst ein paar Jahre in Deutschland und in Frankreich im Beruf gearbeitet habe, um dann ein Sprachenstudium mit M.A.-Abschluss zu absolvieren. Da brachte ich flüssige französische Sprachkenntnisse sowie ein gutes Sprachgefühl mit, Terminologien in unterschiedlichen Bereichen sowie eine Menge Ausdrucksweisen auf verschiedenen sprachlichen Niveaus - sowas gibt es nur im Ausland. Gut, das waren fünf Jahre extra - aber wer gibt denn vor, wie man solch eine Ausbildung zu erwerben hat?

Währenddessen hatte ich beste Voraussetzungen für Studentenjobs, da ich einiges zu bieten hatte. Der finanzielle Aspekt ist nicht zu verachten, wenn man nicht gerade Eltern hat, die das Studium ihrer Kinder über die Firma laufen lassen.

Außerdem spielt auch die Persönlichkeitsentwicklung eine wichtige Rolle, denn direkt nach dem Abi ist sie noch nicht abgeschlossen. Meist fehlen noch Erfahrungen, Weltsicht, Menschenkenntnis, Persönlichkeitsbildung, usw., die die nötige Sicherheit geben - all das kommt erst noch; die zwanziger Jahre sind enorm wichtig für die Entwicklung!

Ich finde, du machst es richtig so! Es gibt wohl auch andere Wege, aber dies ist nun mal deiner und du wirst damit gut fahren. Meist merkt man erst ein paar Jahre später, was für Vorteile man hat, in dem man seinen eigenen Weg beschritten hat! Steh zu dir und finde Argumente für deinen Weg! (Ein paar habe ich dir schon genannt). Studieren kannst du immer noch!

Ich fand mal diesen weisen Spruch von Konfuzius, den ich mir für solche Entscheidungssituationen gemerkt habe:
'Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.'

Bitte schau dabei immer nach vorn! :-)

Alles Gute und viel Erfolg!

Abi ist niemals umsonst. NIEMALS.
allein schon, dass du dir dadurch selbst bewiesen hast, wieviel du erreichen kannst.
Eine Ausbildung ist toll und gleichrangig zu einem Studium, leider ist das in der Gesellschaft noch nicht 100% angekommen.
Wenn es dir darum geht, dass du gerne etwas machen wollen würdest, wofür du dein Abi explizit brauchst- dann tu es. -Wenn du es nur für dein Image machen würdest- lass es.

Tu das, was sich für dich richtig anfühlt. Die Leute reden in jedem Fall, also mach das, was dir Freude bereitet.
🥳🥳🥳

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Spielwiesen  01.07.2024, 22:22
Die Leute reden in jedem Fall, also mach das, was dir Freude bereitet.

Ganz genau so ist es! Diesen Satz habe ich meiner Mutter immer gesagt, die soviel auf die Meinung der Leute gab! Ich bin da ganz anders! :-)

Jeder kann studieren - aber keiner muss es. Macht dir der Job Spaß? Wenn ja, dann hast du alles richtig gemacht!