Würdet Ihr Euer Leben für eine größere Sache opfern?

Ja. 74%
Nein. 26%

19 Stimmen

14 Antworten

In der Theorie wohl nicht für eine große Sache, sondern nur für wenige Menschen. In der Theorie sind viele Helden, die, wenn es darauf ankommt, sich als erstes wegducken und den anderen den Vortritt lassen.

In der Praxis (da weiß man erst, wie opferbereit man wirklich ist ...) sicher für wenige Menschen und vielleicht auch für eine große Sache. Es kommt auch darauf an, wo ich dann in meinem Leben stehe - vielleicht will ich dann ja auch gern gehen ...

Die Frage kann jeder erst beantworten, wenn er vor die Herausforderung gestellt wird.

Nein.

Wie soll das funktionieren, wenn man selbst schon die größte Sache ist?

Nein.

Nein.

Mit fiele nichts ein, was es wert wäre. Ich habe ja nur dieses eine Leben.


Satiharu  17.05.2022, 17:11

Deine Kinder?

Die Zukunft der Menschheit? Die Zukunft des Planeten?

Kajjo  17.05.2022, 17:12
@Satiharu

die eigenen Kinder... wer weiß

Zukunft des Planeten? An der werde ich 100% nichts ändern können. Der "Planet" bleibt ganz sicher.

Satiharu  17.05.2022, 17:14
@Kajjo

(: Ist dies nicht ein theoretisches Szenario?

Und okay, der Planet mag vielleicht bleiben, aber was, mit all den Spezien die sich über Millionen von Jahre entwickelt haben und dem Untergang geweiht sind, ausser....

Kajjo  17.05.2022, 17:43
@Satiharu

Was hätte ich davon, mich dafür zu opfern? Ergibt doch gar keinen Sinn.

Mal abgesehen davon, dass unrealistische Szenarien eben keine realistischen Antworten ergeben.

Satiharu  17.05.2022, 17:45
@Kajjo

Was hat das Leben denn von dir? Für mich ist es ein Zeichen von Respekt, ein Zeichen von Dankbarkeit, das Leben für das Allgemeinwohl (auf lange Sicht) herzugeben.

Aber easy, vielleicht funktionieren wir da anders (: Auf jeden Fall danke ich dir für deine Zeit. Hab einen wundervollen Abend

Kajjo  17.05.2022, 17:47
@Satiharu

Leben ist eine abstrakte Eigenschaft. Natürlich hat "das Leben" nichts von mir. Muss es ja auch nicht.

Respekt? Mich zu töten oder zu opfern? Wo bleibt da der Respekt von mir selbst?

Satiharu  17.05.2022, 17:55
@Kajjo

Mich zu töten, oder zu opfern? Wo bleibt da der Respekt vor mir selbst?

Erinnert mich an Krebs, nichts für Ungut

-

Natürlich habe ich Respekt vor mir selber, jedoch sehe ich mich als ein Teil der Natur an. Bin kein eigenständiges Wesen. Ich benötige die Natur, bin Teil davon. Eine Inkarnation ihrerseits. Ich gebe mich gerne auf, für das Wohl des Gesamten.

Habe meine Rolle, wie die Zellen oder Blutkörperchen in deinem Körper. Die ohne deinen Körper nicht überlebensfähig sind, und deshalb zum Wohl des Körpers, hoffentlich nicht rebellieren, sich vielleicht auch opfern würden.

Will nicht sagen, dass es zu 100% so ist, oder der einzig richtige Weg, sondern weshalb ich meiner bzw dieser Meinung bin

Kajjo  17.05.2022, 17:57
@Satiharu

Der Körper ist ein Organismus, das gesamte Ökosystem aber nicht. Das ist eher Kampf und Überleben. Den Unterschied muss man erkennen und nicht verklären.

Was genau ist denn das "Wohl des Gesamten"? Noch mehr Überbevölkerung? Status quo statt Veränderung?

Nato2020  17.05.2022, 18:12
@Kajjo

Kurz gesagt, haufenweise Ausreden um sich über das Wohl anderen zu stellen.

Kajjo  17.05.2022, 18:28
@Nato2020

Ausreden? Nein, das finde ich unfair.

Es sind Gründe und persönliche Ansichten.

Ich mache deine Ansichten doch auch nicht schlecht.

Nato2020  17.05.2022, 18:30
@Kajjo

Vielleicht ein wenig unfair. Aber zu sagen, dass Du Dein Leben für nichts opfern würdest ist ein wenig klein. Nicht für Deine Kinder? Nicht für Deine Frau? Wärst Du beim Untergang der Titanic einer derer gewesen, der die anderen aus den Rettungsbooten drängt um noch irgendwie sein bisschen Leben zu retten? Oder wärst Du geblieben, aufrecht und mit Würde? Ich weiß nicht, was ich getan hätte. Aber ich hoffe letzteres.

Kajjo  17.05.2022, 18:31
@Nato2020

"sein bisschen Leben"? Nicht weniger als das anderer?

"eigene Kinder"... siehe oben, das käme auf die Situation an.

Nato2020  17.05.2022, 18:35
@Kajjo

Natürlich nicht weniger als das bisschen anderer. Aber es hat immer Größe, sich für andere Menschen zu opfern. Ich finde das bewundernswert, vielleicht das bewundernswerter als alles andere. Wie's ja auch Dietrich Bonhoeffer in Ausschwitz (oder Birkenau?) getan hat.

Kajjo  17.05.2022, 19:01
@Nato2020

Worin genau liegt die Größe, sich weniger wichtig zu finden als andere? Ist es Größe, wenn diese Einschätzung falsch wäre? Wenn die anderen gar nicht wichtiger oder besser sind?

Von den toten Helden spricht später so gut wie niemand mehr. Bonhoeffer ist eine große Ausnahme.

Satiharu  17.05.2022, 19:18
@Kajjo

Das Wohl des Gesamten ist nicht Überbevölkerung, sondern ein funktionierendes Ökosystem und dessen gesunde Entwicklung. Für mich ist die Natur ein Organismus.

Und ich will dir auch keine Ausreden unterstellen. Du bist du und das ist gut so, solange du damit zufrieden bist.

Und mir geht es selber auch nicht darum, als gross zu erscheinen. Man kann mich als Menschen oder Namen vergessen, es geht nur darum, dass ich zufrieden mit meinen Taten bin.

(Ich weiss, wir hatten diese Diskussion nicht (die letzten 2 Punkte) wollte aber meinen Standpunkt dazu äussern) (:

Nato2020  17.05.2022, 20:29
@Kajjo

Ich bin vor langer Zeit in meinem Psychiatrie Studium auf dem Psychiater Viktor Frankl gestoßen. Sehr bedeutend, sehr bekannt. Sein wichtigstes Prinzip zur Heilung von psychischen Krankheiten war die Selbsttranszendenz, d.h. durch den Anderen zu sich selbst zu finden. Er glaubte, und ich halte das für absolut richtig, dass jeder Mensch erst durch sein Gegenüber und durch einen Sinn, der außerhalb seiner selbst liegt zu einem vollständigen Menschen wird und wahren Ich-Bezug findet. Viktor Frankl war selbst ein KZ Überlebender, tief religiös in seinem Denken und ich halte seine Theorie der Selbsttranszendenz für etwas ganz großes. Sich selbst hintenanzustellen und sich dem Anderen zu opfern (wie das auch Jesus getan hat) führt zu echtem Glück. Und alles, was einem Menschen echtes und dauerhaftes tiefes Glück bereitet ist gut. Es ist auch moralisch gut. Ich habe in meinen über 60 Lebensjahren viel Übles gesehen, Morde, verstümmelte Leichen, tote Junkies und Ähnliches. Und all das geschah am Ende, weil Menschen entweder sich selbst oder ein Ideal über den anderen Menschen stellten. Daher kommt so viel Böses in unserer Welt, und fast alles Gute kommt von der Aufopferung für den Anderen. Versetz Dich nochmal kurz zurück auf die Titanic, und stell Dir vor, Du willst unbedingt in eines der Rettungsboote gelangen, siehst aber, dass das letzte Boot bereits voll ist. Und nun steigt einer aus, sieht Dich an und überlässt Dir seinen Platz. Würdest Du Dich nicht unendlich klein fühlen und diesen Menschen gleichzeitig grenzenlos bewundern? Und Dich einerseits bis zu Deinem Tod schämen, ihm aber anderseits tiefste Dankbarkeit entgegenbringen? Ich schon.

Kajjo  17.05.2022, 21:39
@Nato2020
einen Sinn, der außerhalb seiner selbst liegt zu einem vollständigen Menschen wird und wahren Ich-Bezug findet

Ich halte solche Denkweisen für sehr gefährlich. Wie vereinbarst du diesen Gedanken mit der universellen Menschenwürde?

Sind Menschen weniger wert, weniger vollständig, weil sie keinen Sinn gefunden haben? Trifft das nicht sogar auf recht viele Menschen zu?

Sich selbst hintenanzustellen und sich dem Anderen zu opfern führt zu echtem Glück. 

Das behauptest du jetzt so, aber ich kann diesem Gedanken nicht folgen. Ich erlebe das nicht so, ganz im Gegenteil. Wenn ich mich so umschauen, dann liegt für die meisten das Glück ganz woanders.

fast alles Gute kommt von der Aufopferung für den Anderen

Hm, nicht in meinem Leben und nicht soweit ich das allgemein beobachten kann.

Dich einerseits bis zu Deinem Tod schämen

Ich würde mich nicht schämen. Warum sollte ich mich schämen, überlebt zu haben?

ihm aber anderseits tiefste Dankbarkeit entgegenbringen

Wenn er gezielt meinetwegen auf seinen Platz verzichtet hat, dann gewiss ja.

Kajjo  17.05.2022, 21:41
@Satiharu
 Für mich ist die Natur ein Organismus.

Na ja, für dich vielleicht.

Aber Fakten sind ja keine Frage der Meinung.

Die Natur, die Evolution, das Gesamtökosystem sind KEIN Organismus, sondern beruhen auf Wettbewerb und Verdrängung, auf immerwährenden Kampf ums Überleben.

es geht nur darum, dass ich zufrieden mit meinen Taten bin.

Das kann ich nachvollziehen und sehe das ähnlich. Solange man mit sich selbst im Reinen ist, ist das gut und man ist glücklich.

Nato2020  17.05.2022, 21:42
@Kajjo

Was will ich einem Fremden im Internet beibringen. Früher war ich ein recht kluger Kopf, aber Jahrzehnte in einer Opiumhöhle haben meinen Verstand vernebelt, deswegen diskutiere ich hier nicht weiter. Ich rate Dir nur eines: Der Sinn des Lebens liegt im Anderen. Alle wirkliche Freude und alles wirkliche Glück findest Du so. Begreife das so bald wie möglich.

Satiharu  18.05.2022, 17:48
@Kajjo

Ich wüsste keinen Fakt, der dies verneint. (:

Ich denke schon auch wenn man das so einfach nicht sagen kann. Was mir aber auf jedenfall wichtig wäre ist, das es meinen Eltern/Kinder/Frau/Mann je nachdem welche es halt gibt gut geht danach und die sich keine Sorgen oder Vorwürfe machen.

Auch wäre es mir Wichtig zu dem Zeitpunkt kein Haustier zu haben, da ich keinem Haustier diesen Emotionalen Verlust zumuten wollen würde.

Ansonsten kommt es halt sehr auf die Situation an, da man viel sagen kann aber sowas wie den Tod kann man nicht so einfach einschätzen. Hat man zu dem Zeitpunkt dann andere Gedanken?, Traut man sich oder nicht?, gibt es noch andere vll bessere Lösungen?. Es gibt da halt einfach zu viele Faktoren die da mit reinspielen um da so einfach sicher ja oder nein zu sagen.